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Der Tag, als April Ryan starb (QuerSchläger)
Vom: 02.04.2007
"Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid!" - Yoda



The Longest Journey war grandios, Dreamfall war spielerisch schwach, aber trotzdem eine brillante Fortsetzung der Geschichte, ein absolut würdiges Mittelstück einer wahrhaft epischen Trilogie. Auf keinen Nachfolger habe ich mich so gefreut, wie auf das furiose Finale von Ragnar Tornquists Meisterwerk. Runaway 3? Mal sehen. Geheimakte Tunguska 2? Wird sicher gut. Das Staffelfinale von Sam & Max? Bestimmt lustig. Aber The Longest Journey 3? Das war der Titel, für den ich mir freinehmen wollte, auf den ich auch 5 Jahre warte, ohne dass mein Enthusiasmus schwindet.



Das war Ende Februar.



Am 1. März kam dann eine Pressemitteilung von Funcom ins Haus, die die Zukunftspläne für die Lizenz erläuterte. Der Entwickler will demnach die Reihe in Form der Dreamfall Chapters abschließen, also in kurzen, online vertriebenen Episoden, die die Saga zu einem "überraschenden und überwältigenden Abschluss" führen.



In diesem Moment, mit dieser Ankündigung, hat Funcom seine Lizenz getötet.



Ich bin überzeugt, dass Episoden-Spiele und Online-Vertrieb eine immer wichtigere Rolle in der Welt der interaktiven Unterhaltung spielen werden, auch und gerade im Adventurebereich. Telltales Season 1 von Sam & Max überzeugt mich absolut. Ich freue mich jeden Monat aufs Neue auf die preiswerten Unterhaltungshäppchen, die vielleicht nicht den höchsten Produktionswert vorweisen können, mich aber immer wieder zum Lachen bringen. Ich kann mir auch ernstere Themen im Episodenformat vorstellen - AGON und Delaware St. John machen da ja schon den Anfang. Aber es gibt eine Lizenz auf dieser Welt, eine, bei der das Episodenkonzept mit Sicherheit nicht funktionieren wird.



The Longest Journey. Dreamfall.



Man kann so ein erzählerisches Wuchtwerk nicht im TV-Serien-Format versenden. Natürlich sind die bisherigen Spiele in Kapitel eingeteilt, aber hätte ich die Stück für Stück, jeden Monat eines, spielen wollen? Nein. Auch die Herr-der-Ringe-Filme sind in Szenen eingeteilt, trotzdem würde man sie verstümmeln, wenn man die Filme zwischen den Szenen auftrennt und Peter Jacksons Glanzstück über drei Monate verteilt immer freitagnachmittags über den Äther jagt.



Es treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, wie Funcom sein Juwel verstümmeln will, eine meiner Lieblings-Adventureserien. Ich versuche, zu verstehen, wie es zu dieser Entscheidung gekommen sein kann. So recht gelingen will es mir bisher nicht. War Dreamfall ein Flop? Vielleicht, so eindeutig sind die Hinweise da nicht. Aber selbst wenn, dann hätte man ja versuchen können, mit einem episodenhaft veröffentlichten Spin-Off Geld aufzutreiben, das zwar in derselben Spielwelt stattfindet, allerdings nur Nebenschauplätze aufgreift, Randgeschichten, die nicht zum eigentlichen Handlungsbogen gehören. Mit den Erlösen daraus hätte man dann versuchen können, das Grande Finale der Trilogie zu finanzieren. Das Grande Finale selbst jedoch zu zerstückeln ist eine Schande.



Wenn es um Ragnar Tornquist geht, den Schöpfer der Serie, habe ich hinter den Kulissen schon Wörter wie "Verräter" gehört, ganz so weit möchte ich aber nicht gehen. Ich kann nicht glauben, dass Tornquist wirklich hinter der Entscheidung steht. Wenn er in seinem


Ich bin dann wohl einer dieser
"naysayer". Sorry, Ragnar.