Mit „Fahrenheit“ steht uns noch in diesem Jahr ein Adventure der etwas anderen Art ins Haus. Das Entwicklerstudio Quantic Dream arbeitet seit 4 Jahren an einer Art interaktivem Film, in dem der Spieler, ähnlich wie in deren Erstlingswerk „Nomad Soul“, in mehrere Rollen schlüpft, um einem mysteriösen Geheimnis auf die Spur zu kommen..
Blutspuren im Schnee
Die Story spielt im New York der Gegenwart. Aus ungeklärten Umständen sinkt die globale Temperatur unter Null und verwandelt die Metropole in eine eiskalte, schneebedeckte Totenstadt. In Mitten dieser ungewöhnlichen Umgebung spielt sich zudem noch eine brutale Mordserie ab: Ganz gewöhnliche Bürger laufen plötzlich Amok und ermorden ihnen völlig fremde Personen nach einem ganz bestimmten Ritual. Nach der Tat töten sich die Personen entweder selbst oder bleiben total verstört zurück in der Realität. Auch der 30jährige Bankangestellte Lucas Kane ist einer dieser Mörder. Unmittelbar nach seinem brutalen Mord übernimmt man seine Rolle und findet sich auf der Toilette einer Bar wieder. Blutverschmiert und mit einer Leiche vor der Nase.
Charakterwechsel
Neben Lucas Kane übernimmt man noch eine weitere Hauptfigur: Die Polizeiinspekteurin Carla Valenti. Der Clou: Als Polizistin Carla jagd man seinem Alter Ego Lucas selbst hinterher. Als Lucas wiederum versucht man, sich selbst stets zu entkommen. Neben diesen zwei Akteuren übernimmt man weiterhin die Rollen mehrerer Nebenfiguren, denen man im Laufe des Spiels begegnet. Die Personen, die man zur Zeit nicht kontrolliert, „leben“ ihr eigenes Leben. Anders als z.B. in Gabriel Knight 3 laufen diese jedoch nicht ihre festgelegten Scripte ab, sondern kommunizieren untereinander und reagieren auf fast alle Dinge, die man im Spielgeschehen verändert hat. Diese Freiheit hat man auch als Spielfigur. Man läuft keiner festgelegten Story hinterher, sondern kann sich frei in der Spielwelt bewegen, Dinge tun oder lassen und selbst entscheiden, wie viel man von der Welt und deren Geheimnisse erfahren will. Natürlich läuft am Ende alles zusammen, denn schließlich will man herausfinden, was es mit den Morden und der Eiseskälte auf sich hat.
Konsolensteuerung
Da „Fahrenheit“ nicht nur für PC sondern auch auf den Konsolen X-Box und PS2 erscheint, wurde die Steuerung daran angepasst. So steuert man, ähnlich wie in „Baphomets Fluch - Der schlafende Drachen“, mit einer Tastenkombination die Laufrichtung der Hauptfigur und mit einer anderen Kombinationen alle möglichen sinnvollen Aktionen. Zusätzlich können auch einzele Körperteile wie Arme, Beine oder der gesamte Oberkörper bewegt werden um somit eine komplette Kontrolle des Körpers zu simulieren. Verwunderlich ist, dass kein Inventory existiert, somit fallen also die gewöhnlichen Interaktionen mit mitgenommenen Gegenständen flach.
Lebensecht
Die komplett in 3D gehaltene Umgebung macht jetzt schon einen sehr guten Eindruck. Ebenso wie die Charaktere, die sehr detailliert dargestellt sind. Besonders hervorheben sind die Animationen, in die viel Zeit investiert wurde. Im internen Motion Capturing-Studio wurden mehr als 6000 Animationen für die ca. 150 auftauchenden Charaktere aufgenommen. Diese erreichen eine Gesamtspielzeit von ungefähr 12 Stunden! Weiterhin wurden mit eigens dafür entwickelten Tools spezielle Animationen wie Lippenbewegung, Gesichtszüge und Augenbewegungen realisiert.
Fortsetzung folgt
"Fahrenheit“ soll sich wie eine TV-Serie spielen. Dazu gehört auch der Umfang. Das Spiel wird kein Stand-alone-Produkt sein, sondern in mehreren Teilen auf den Markt kommen. Die Episoden kann man dann entweder einzeln zu einem Budget-Preis oder in Bundles mit 3-6 Episoden zu einem etwas höheren Preis kaufen können. Ob sich dieses System bezahlt und beliebt macht, wird sich zeigen.
Fazit
Wenn Quantic Dream hält, was sie versprechen, steht uns eine Adventure-Überraschung bevor. In wie weit das etwas andere Gameplay und vor allem die dubiose Verkaufsstrategie funktionieren, lässt sich zurzeit noch nicht einschätzen. Als Erscheinungsdatum ist das 4.Quartal 2004 angepeilt. Dennoch entwickelt man bei Quantic Dream nach dem Motto: „When it’s done“.
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