Martin Holan, so der Name des Hauptcharakters von Nibiru, ist ein Archäologiestudent und größtenteils mit dem Archivieren langweiliger Funde beauftragt. Dies ändert sich schlagartig, als sein Onkel ihn anruft und ihn zu sich bittet. Dort angekommen erfährt Martin von einem damaligen geheimen Projekt der Nazis: Nibiru. Die Nazis waren auf der Suche nach dem legendären zehnten Planeten des Sonnensystems – welcher eine entscheidende Rolle im zweiten Weltkrieg spielen sollte. Nun scheint der alte Forschungsort entdeckt zu sein und Martin soll Nachforschungen anstellen. Doch die Zeit drängt und Martin fährt sofort nach Prag, um dort eine Kontaktperson zu treffen, doch bevor er sie treffen kann ist sie tot. Martin und sein Onkel scheinen nicht die einzigen auf der Suche nach Nibiru zu sein…
Spiel
Nibiru wird vom gleichen Entwickler wie Black Mirror hergestellt: Future Games. Die Gemeinsamkeiten sind sofort zu erkennen. Der gleiche (sehr gute!) Grafikstil und das gleiche Interface des Spiels lassen jeden Black-Mirror-Kenner sich sofort zurechtfinden, alle anderen werden vielleicht 2 Minuten dafür brauchen. Die Steuerung funktioniert fast ausschließlich mit der Maus, ein Linksklick bewegt Martin an die gewünschte Stelle und interagiert mit Gegenständen. Die rechte Maustaste untersucht den aktuellen Gegenstand genauer, dies ist oft erforderlich und sollte nicht vergessen werden. Der untere Bildschirmrand dient als Inventar und der obere für die Optionen des Spiels. Die Rätsel reichen von Personenbefragungen über das Finden und Benutzen von Gegenständen bis hin zum Herausfinden von Passwörtern. Wie schon in Black Mirror muss Martin teilweise genau wissen, warum er etwas anschauen oder aufheben muss, einfach alles zu Beginn einzustecken wird also nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es ist daher ratsam früher uninteressante Gegenstände von Zeit zu Zeit wieder zu betrachten.
Grafik
Wie schon bei Black Mirror ist die Grafik ein zweischneidiges Schwert: einerseits die herrlichen Hintergrundgrafiken, andererseits die etwas blass wirkenden Charaktere. Zwar hat Future Games die Qualität der Charaktere seit "Black Mirror" stark verbessert, aber vor den vorgerenderten Hintergründen wirken sie immer noch etwas fehl am Platz. Die Animationen wirken bisher auch noch steif, sollen aber bis zur endgültigen Fassung verbessert werden. Es ist abzuwarten, inwieweit die Animationen wirklich verbessert werden, denn schon Black Mirror bot in dieser Hinsicht nur spärliche Kost.
Sound
Auch hier sind die Ähnlichkeiten zu Black Mirror enthalten: jeder Gegenstand im Inventar macht beim Herausnehmen einen eigenen Ton. Die Umgebungs- und Interaktionsgeräusche klingen real und damit sehr gut. Die orchestrale Musik tritt im Spiel selten auf, dafür unterstreicht sie gekonnt die jeweilige Situation. In spannenden Momenten schnell und fordernd, ansonsten dezent und zurückhaltend. In unserer Preview-Version war leider noch keine Sprachausgabe enthalten, aber um diesen Punkt werden wir uns wohl keine Sorgen machen müssen. Schon in Black Mirror konnten wir uns über eine gelungene Vertonung freuen und es wird wohl auch diesmal der Fall sein.
Fazit
Die Gemeinsamkeiten mit Black Mirror sind nicht zu übersehen. Die Grafik, das Interface und die Art des Spieldesigns sind unverkennbar. Jedoch wirkt Nibiru zu keiner Zeit wie ein Abklatsch dessen, sondern weiß durch eine gute und rätselhafte Geschichte zu überzeugen. Future Games beginnt sich einen guten Namen unter Adventurespielern zu machen!
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