Klassische Comic-Kost im modernen 3D-Gewand, das will Deck 13 seinen Spielern bieten. Im letzten Jahr bekam man mit diesem Rezept sogar den genreübergreifenden Titel "Bestes Deutsches Spiel 2005" verliehen und auch bei uns fehlten nur zwei Stimmen zum "Adventure des Jahres 2005". Noch bei CDV konnten wir auf der Games Convention einen Blick auf das neue Deck-13-Spiel Jack Keane werfen, das im kommenden Frühjahr bei 10tacle erscheinen soll.
Tougher Held
Anders als Assil in Ankh ist der neue Titelheld Jack Keane kein unverhoffter Antiheld, sondern professioneller Vollblut-Abenteurer, der einen Auftrag der englischen Königin annimmt. Mehr Indiana Jones denn Guybrush Threepwood besegelt der Draufgänger die sieben Weltmeere, um durch derartige Ausflüge sein Brot zu verdienen. Der neue Auftrag führt ihn nach Kapstadt, wo er einen Geheimagenten treffen soll, mit dem es dann weiter in den indischen Dschungel geht. Die Geschichte soll durchaus komplex werden, aber immer gut verständlich bleiben und nicht ins Kryptische abdriften. Dementsprechend soll Jack Keane auch "wesentlich umfangreicher" werden als Ankh, wie die Entwickler beteuern. Mit der schönen Amanda wird es auch wieder eine zweite steuerbare Figur geben. Ihren Design-Prinzipien bleibt das Team treu: sterben kann Jack nicht und auch Geschicklichkeit ist keine Voraussetzung. Es wird zwar actionreiche Szenen geben, so zum Beispiel auf einem abstürzenden Flugzeug, der aufgebaute Druck existiert jedoch nur zum Schein und am Ende wird alles durch klassische Adventure-Rätsel gelöst. Als kleinen Bonus kann man hier und da auch einmal einen Extraraum oder andere Details finden, die für das Weiterkommen in der Geschichte unwichtig und lediglich als kleine Belohnung für besonders findige Rätsler gedacht sind.
Detailverbesserungen
Kenner von Ankh werden sich schnell wohlfühlen: bei der Steuerung bleibt alles beim alten und auch die bunte Comicwelt erinnert trotz völlig anderem Setting an das letzte Spiel von Deck 13. Trotzdem tritt man nicht auf der Stelle: neue Effekte wie sprühendes Wasser und Tiefenunschärfe, die gerade in Dialogen ein gelungenes Stilmittel ist, wurden der Engine hinzugefügt. Die üppigen Dschungelszenen, die wesentlich mehr Polygone erfordern als eine einfache Wüste, machten schon einen erfreulich belebten Eindruck. Neben der Umgebung spendet man auch den Inventargegenständen, die sich jetzt beim Überfahren mit der Maus drehen, ein paar mehr Polygone.
Wie Ankh, nur hübscher
Kurz vor der Games Convention wurde bekannt, dass CDV den Titel verkauft hat und stattdessen 10tacle als Publisher auftreten wird. Wie uns Timm Schwank von Deck 13 auf der Messe aber noch mal bestätigte wird dieser Wechsel keinen Einfluss auf das Spiel oder den Release-Termin haben, der weiterhin im 1. Quartal 2007 liegt. Freunde von Ankh müssen sich wohl keine Sorgen machen, von dem Titel enttäuscht zu werden, denn trotz anderem Thema wirkt er wie das Spiel vom letzten Jahr - nur sieht er etwas besser aus. Zusammen mit der versprochenen längeren Spieldauer deutet alles darauf hin, dass Deck 13 wieder ein schönes 3D-Comicadventure abliefern wird, dass das Rad ganz bewusst nicht neu erfindet.
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