Mit "Tell" bringt The Games Company ein klassisches Point & Click-Adventure, das auf der "Everlight"-Engine basiert und zeitgleich mit dem Film "Tell" bereits im Oktober 2007 veröffentlicht werden soll. Der Film mit Axel Stein und Christian Tramitz nimmt dabei die Schweizer Saga um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell aufs Korn, und auch wenn das Spiel keine 1-zu-1-Umsetzung des Kinospektakels werden soll, orientiert sich der Inhalt natürlich stark am Film. So muss der Spieler nicht nur seinen Kumpel Val-Tah (in der Volkssage heißt Tells Sohn Walter) aus den Fängen seines habsburgerischen Gegenspielers Gessler befreien, sondern auch das Herz der österreichischen Nationalheiligen Sissy erobern. Mit historischen Begebenheiten nimmt man es also nicht allzu genau, auch die eigentliche Sage um den Volkshelden Tell wird nur lose als Orientierung genommen, stattdessen stehen der schräge Humor und witzige Dialoge im Vordergrund.
"Alp"traumhafte Grafik
"Tell" wird von Silver Style Entertainment entwickelt, die sich bereits für "Simon The Sorcerer 4" verantwortlich zeigten, das Spiel basiert daher auf der "Everlight"-Engine. Leider konnten wir auf der Games Convention nur Hintergründe einsehen, die machten aber bereits einen sehr guten Eindruck, auch wenn man sich die versprochenen animierten Wolken noch vorstellen musste.
Märchenhafte Voraussetzungen
Sobald die Arbeiten an "Everlight" abgeschlossen sind, werden die Charaktere von "Tell" entwickelt. Da das finale Produkt ein Lizenzspiel zum Film sein wird, muss auch der Veröffentlichungstermin im Oktober strikt eingehalten werden. Daher werden die Charaktere nicht so detailliert animiert werden wie bei "Everlight", die Spielzeit von 8-10 Stunden soll aber einem Vollpreis-Adventure entsprechen. Ebenfalls übernommen wird die Tagebuchfunktion, in dem die verschiedenen Aufgaben, die der Spieler erfüllen muss, aufgelistet sind. Die Einträge können darüber hinaus als stufenhafte Rätselhilfe verwendet werden.
Der Berg ruft
Bei einer Filmumsetzung spielen natürlich die Sprecher eine wichtige Rolle, so auch bei "Tell". Leider ist es noch nicht abschließend geklärt, wer die Stimmen der Hauptrollen übernehmen wird. Wir wurden aber bereits darauf vorbereitet, dass die Originalsprecher wohl zu teuer für ein Spiel dieser Größenordnung sein könnten.
Hopp! Die Zeit drängt...
Das uns gezeigte Material - was nicht gerade viel war - hinterließ eigentlich keinen schlechten Eindruck. Skeptik ist aber angebracht, wenn es um den Veröffentlichungstermin Oktober 2007 geht, eigentlich lässt nur wenig darauf schließen, dass das Spiel bis dann fertig und vor allem ausgefeilt sein wird. So könnte ein viel versprechender Titel den Weg vieler Lizenzspiele gehen - durch das fest vorgegebene Erscheinungsdatum wird am Ende unter Zeitdruck mehr herumgemurkst als entwickelt und bei der Qualitätskontrolle gespart. Das wäre sehr schade, die unverbrauchte Rahmenhandlung und die schönen Hintergründe verdienten eigentlich ein durch und durch ausgearbeitetes Endprodukt.
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