Vorschau

von  Masterofclay
08.11.2007
Runaway 2 (NDS)
Langsam aber sicher hält das Adventure-Genre Einzug auf dem Nintendo DS. Kein Wunder, bietet das Gerät mit dem Touchscreen doch die besten Voraussetzungen für Point & Klick. Neben Neben der DS-Portierung von Ankh wird demnächst auch eine Handheld-Version des PC-Spiels Runaway 2 – The Dream of the Turtle die Herzen der Adventure-Fans höher schlagen lassen.
Koch Media stellte uns eine Testversion des DS-Spiels zur Verfügung.

Rumble in the Jungle

Nachdem Protagonist Brian Bascoim ersten Teil von Runaway zusammen mit der hübschen Gina mit heiler Haut davongekommen ist, wollen die beiden erst mal Urlaub machen. Dabei stürzen sie jedoch in ein weiteres Abenteuer. Während einer Flugzeug-Tour zu einer verbotenen Insel ereilt den Piloten der beiden ein Herzinfarkt und der Flieger rast führerlos der Tropeninsel entgegen. Da nur noch ein Fallschirm vorhanden ist, überlässt Brian diesen seiner Herzensdame, bevor er mit dem Flugzeug abstürzt. Beide überleben den Crash, sind jedoch vorerst räumlich voneinander getrennt. Das erste Kapitel, in dem Brian einen Weg aus dem Dschungel finden muss, konnten wir bereits anspielen.

Grafischer Meilenstein auf dem DS

Die oben beschriebene Einleitung samt Flugzeugabsturz läuft auf dem DS als Videosequenz von mehreren Minuten Länge ab. Dabei wirkt der Video-Codec sehr hochwertig, bis auf wenige Ausnahmen ist das Bild klar und arm an Artefakten. Auch im weiteren Spielverlauf werden einige von Brians Aktionen als Videos gezeigt. Abstriche muss man hier lediglich beim Sound machen: Leider klingt der Ton innerhalb der Videosequenzen sehr blechern und liegt unter Radio-Niveau.
Im Rest des ersten Kapitels ist der Klang dagegen klar und überzeugt durch stimmige Urwald-Atmosphäre und passende Soundeffekte.

Klick & Zoom

Die Aktionsfläche des Spiels erscheint im Breitbildformat auf dem Touchscreen, mit jeweils einem schwarzen Balken am oberen und unteren Bildschirmrand. Im unteren Balken werden Dialoge und Aussagen der Charaktere als Text angezeigt. Der obere Balken enthält drei anklickbare Icons: eines für den Zugriff aufs Inventar, eines zur Anzeige der Hotspots und eines für das Speichermenü.
Das Inventar wird dauerhaft auf dem oberen Bildschirm des DS angezeigt. Mit den Schultertasten kann man Gegenstände zum Benutzen anwählen. Durch Antippen des zugehörigen Icons wechselt das Inventar auf den unteren Screen. Hier sind dann auch Inventarrätsel möglich.

Gesteuert wird hauptsächlich mit dem Stylus. Tippt man auf einen Punkt, so bewegt sich die Spielfigur dort hin. Bei Doppelklick auf einen Ausgang springt man direkt zum nächsten Ort. Lässt man den Stylus beim Druck auf den Bildschirm nicht los, so zoomt die Ansicht und offenbart die wahre Pracht der Grafik. Bewegt man sich in der Zoomdarstellung mit dem Stylus über einen Hotspot, so verwandelt sich das Cursor-Kreuz in eine Lupe und der Name des Gegenstands wird angezeigt. Lässt man den Druck jetzt nach, so wird dieser automatisch untersucht. Um einen Gegenstand zu benutzen oder zu nehmen, muss während der Zoomdarstellung das Steuerkreuz nach rechts gedrückt werden, um die Lupe in eine Hand zu verwandeln.

„Ich brauch das jetzt noch nicht“

Das Rätseldesign im ersten Kapitel ist sehr klassisch gehalten und beschränkt sich auf Kombinations- und Inventarrätsel. Dabei ist es etwas ärgerlich, dass manche Gegenstände nur in bestimmter Reihenfolge kombinierbar sind. Ebenfalls nervig sind die aus dem ersten Teil bekannten Situationen, in denen das Mitnehmen von Gegenständen erst möglich ist, nachdem Brian weiß, wofür er sie benötigt. Auch sind manche Lösungswege erst möglich, nachdem andere Lösungsversuche gescheitert sind.

Grafikbombast mit geerbten Schwächen

Insgesamt macht Runaway 2 – The Dream of the Turtle technisch und grafisch einen hervorragenden Eindruck. Bilder mit einer solchen durchgehenden Detailfülle sah man auf dem Nintendo DS bisher nicht. Verständlich, da die Grafik für diese Portierung vom hochauflösenden großen PC-Bruder stammt. Die Steuerung ist sehr intuitiv und dürfte sowohl Neulingen als auch alten Adventure-Hasen keine Schwierigkeiten bereiten.
Rätseltechnisch bestehen leider die von Runaway gewohnten Eigenheiten. Sieht man davon ab, stehen die Chancen sehr gut, dass der Titel auf dem DS an den Erfolg der PC-Version anknüpft.

Sieht gut aus