Ein bisschen haben wir geschimpft, als wir am Dienstag vor der gamescom Egbert Latza von HMH und Jan Theysen von King Art in Peters Brauhaus gegenübersaßen. „Die Vieh Chroniken“ ohne Bindestrich, ja wie verträgt sich das denn mit der deutschen Grammatik? Und was sagen die Konzerneltern von Langenscheidt dazu? Doch eigentlich war klar: Viel neugieriger waren wir darauf, mehr Infos und vielleicht sogar einige Bilder zu erhaschen zum neuen Projekt des Teams, das mehr oder weniger aus dem Nichts eines der besten Adventures der letzten Zeit aufs Parkett gezaubert hat. Doch dazu mussten wir bis zum Mittwoch warten, an dem unser Termin auf der gamescom vereinbart war.
Nicht ganz so viehl
Dort wurden wir zunächst mit dem Konzept vertraut gemacht, das im deutschen Retail-Markt eher unüblich ist. Die Vieh Chroniken werden nämlich nicht zum Vollpreis im Laden stehen, sondern erscheinen direkt für einen geringeren Preis – welchen genau, darüber diskutieren die HMH-Oberen noch. Dafür bekommt man dann allerdings kein Programm vom Umfang eines Book of Unwritten Tales, sondern eher ein „Kapitel“. „Eine Episode?“, hört HMH da die Telltale-Muffel schreien. Nein, keine Episode. Zum einen ist die Handlung des Titels in sich abgeschlossen und kann sogar von jenen verstanden werden, die das letzte King-Art-Spiel verpasst haben, zum anderen sind bisher auch (noch?) keine weiteren „Kapitel“ dieser Art geplant.
Zwei vieh Pech und Schwefel
Außerdem stellt der Publisher klar, dass Die Vieh Chroniken auch nicht The Book of Unwritten Tales 2 ist. Stattdessen handelt es sich um ein Prequel, in dem die Geschichte, wie sich Freibeuter Nate und das Vieh gefunden haben, erzählt wird. Die beginnt, als sich Nate beim Kartenspiel sein Luftschiff Mary ergaunert und anschließend, auf der Flucht vor der Orc-Kopfgeldjägerin Ma'Zaz, welche von den um ihr Luftschiff erleichterten Gestalten angeheuert wird, in einen Luftkampf verwickelt wird. Der endet für unseren Helden zwar nicht mit dem Tod, aber immerhin mit einem Absturz in den Nordlanden. Dort trifft er nicht nur auf das Vieh, das als Sidekick in The Book of Unwritten Tales viele Fans gewonnen hat, sondern gleich auf das ganze Volk der Viecher. Das wird von einem Hexenmeister bedroht und braucht Hilfe. Schnell erkennen Nate und das Vieh, welches sich in die Tochter des Oberviehs verknallt hat und menschlichen Beistand benötigen könnte, das sie sich gegenseitig helfen können. Und so stürzen sie sich gemeinsam ins Abenteuer…
Mehr Viehlfalt
Mancher war besorgt, dass es schnell an die Nerven gehen kann, ein ganzes Spiel mit dem pinken Vieh zu verbringen. Darauf hat HMH zwei Antworten. Die eine ist, dass man nicht die ganze Zeit mit dem Vieh spielen muss. Die Geschichte gliedert sich nämlich in fünf Kapitel. Während eines davon mit dem Vieh gespielt wird, übernimmt man in einem anderen die Rolle von Nate. In den drei restlichen Kapiteln darf man, ganz nach persönlicher Vorliebe, aussuchen, welche Figur man steuert. Außerdem wird bis zum Release noch kräftig am Vieh gefeilt. Der „Wortschatz“, wenn man es so nennen will, soll deutlich anwachsen und auch in Sachen Gestik und Mimik soll das fidele Haarbüschel vielfältiger agieren.
Für Anfänger und Proviehs
Besonders gefallen hat uns das Versprechen, zwei Schwierigkeitsgrade zu implementieren. Das „normale“ Level orientiert sich am Vorgängerspiel, während sich die Variante „schwierig“ an Adventure-Veteranen richtet. Wie genau sich die beiden Modi unterscheiden, können wir allerdings noch nicht sagen. Der Presseflyer verspricht zudem abbrechbare Animationen, schnellen Charakterwechsel, mehr Animationen im Hintergrund und weitere Detailverbesserungen. Dazu gibt es vielversprechende Charaktere wie einen schizophrenen Yeti und die Tierschutzaktivistin Petra. Leider gab es auf der gamescom noch keine Szenen aus dem Spiel sehen, sodass wir uns bisher auf die Angaben von HMH verlassen müssen. Die Ideen klingen aber gut und wenn aus Locations wie dem kurz nach der Messe enthüllten Escher-Raum das volle Potenzial herausgeholt wird, brauchen sich Fans vom Book of Unwritten Tales kaum sorgen, enttäuscht zu werden. Bis zum 1. Quartal 2010 müssen sie sich allerdings noch gedulden.
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