Bereits für Juni hat Wadjet Eye Games den Science-Fiction-Thriller Resonance angekündigt, der von xii Games mit Unterstützung durch Wadjet Eye entwickelte wurde. Bei dem glücklichen Händchen, das Wadjet Eye Games bisher für spannende, atmosphärische Geschichte bewiesen hat, sind die Erwartungen an Resonance entsprechend hoch. Wir hatten bereits vorab die Gelegenheit, uns einen Eindruck von dem Spiel zu machen.
Die Welt am Abgrund
Bevor der Spieler in das Geschehen geworfen wird, erfährt er über eine Nachrichtensendung von weltweiten Angriffen auf Städte und Einrichtungen, deren Ursprung ebenso unerklärlich ist wie die Technologie, mit welcher sie erfolgen. Nun taucht der Spieler sechzig Stunden vor diesen Ereignissen ein in die Geschichte um einen Mathematiker, eine Ärztin, einen Polizisten, einen Journalisten und eine gefährliche Entdeckung, welche die Welt verändern könnte.
Klassisch und innovativ
Spielerisch kommt Resonance klassisch daher. Es bietet wie die übrigen Adventure von Wadjet Eye Games eine vertraute Maussteuerung mit Drag&Drop, ein ausklappbares Inventar und so manche Gegenstände zum Einsammeln, Untersuchen, Kombinieren und Benutzen. Neu hingegen ist die Einführung eines Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses. Während im Langzeitgedächtnis besondere Ereignisse und Erinnerungen verfügbar sind, welche sowohl signifikante Ereignisse im Spielverlauf als auch aus der Vergangenheit des Spielcharakters sein können, kann im Kurzzeitgedächtnis wie in einem Inventar alles abgelegt werden, was einen Hotspot hat. Diese Erinnerungen kann man dann in Dialogen mit anderen Charakteren verwenden, um mehr Informationen oder sogar Hilfe bei einer Aufgabe zu erhalten. Das Kurzzeitgedächtnis ist jedoch auf drei Einträge beschränkt und damit recht schnell voll, allerdings kann man jede Erinnerung aus dem Kurzzeitgedächtnis gegen eine beliebige andere austauschen. Hierfür wird einfach die gewünschte, neue Erinnerung an einen Hotspot von diesem per Drag&Drop in das Kurzzeitgedächtnis gezogen. Auf die Einträge im Langzeitgedächtnis hat man abgesehen vom Freispielen der jeweiligen Erinnerungen keinen Einfluss.
Gemütlich
Die Rätsel, welche wir in der Vorschau zu sehen bekamen, waren allesamt einfach zu lösen, leicht nachvollziehbar und beschränkten sich größtenteils auf die Kombination von Gegenständen. Besonders interessant war natürlich die Verwendung der gesammelten und freigespielten Erinnerungen, was in der Vorschauversion jedoch nur in einem geringen Maße erforderlich war. Immer wieder gibt es jedoch auch zeitkritische Rätsel, in denen der Spieler in einer bestimmten Anzahl Aktionen auf die Lösung kommen muss, da er sonst beispielsweise von einem Einbrecher überrascht wird. Solche Situationen können dann jedoch stets, nach Punktabzug, wiederholt werden, sodass diese Rätsel nach mehrerem Probieren problemlos rechtzeitig gelöst werden. Auch der Ansatz, die Geschichte mit vier spielbaren Charakteren, teils einzeln, teils in einer Gruppe, aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen, bietet viel Raum für kreative Rätsel. So muss einer der Charaktere beispielsweise in einen Schacht klettern, während ein anderer von außen die Sprenkleranlage abschält. Bleibt zu hoffen, dass solche Gruppenrätsel im Laufe des Spiels komplexer werden, wenn sich durch vier frei wählbare Charaktere völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Altbewährt
Optisch ist auch Resonance in einem für Wadjet Eye Games typischen Retro-Stil gehalten, der sich jedoch von ihren übrigen Spielen unterscheidet. Besonders auffällig ist dahingegen der Detailreichtum der Hintergründe. Sei es nun eine versiffte U-Bahn, eine dreckige Seitenstraße oder das Kinderzimmer eines kleinen Mädchens. Damit können die gesehenen Szenen bereits jetzt von sich überzeugen und machen einen sehr finalen Eindruck. Auch ist die Vorschauversion bereits vollständig musikalisch untermalt und jeder Charakter bereits mit Sprechern versehen, die sehr gut vertont sind. Selten erschien die größtenteils atmosphärisch passende, musikalische Begleitung deplatziert, hielt sich aber auch dann stets im unaufdringlich im Hintergrund. Technisch macht das Spiel ebenfalls einen vollendeten Eindruck. Während des Spielens der Vorschau sind keine technischen Mängel aufgefallen, von dem eingebetteten Punktesystem, dessen Funktionsweise sich uns intuitiv nicht erschließen wollte, einmal abgesehen.
Ausblick
Die Vorschau zu Resonance macht, für Wadjet Eye Games typisch, technisch bereits einen sehr guten Eindruck. Die Bedienung ist einfach und intuitiv, das Spiel bietet neue Ideen und hält sich viel Potential für kreative Rätsel und interessante Wendungen offen. Lediglich die Geschichte konnte bei uns während des Spielens noch nicht richtig zünden. Dies kann aber daran liegen, dass die Vorschau hierfür einfach zu kurz ist, um deren Komplexität ausreichend zu entwickeln. Wer jedoch gute Erfahrungen mit Wadjet Eye Games gemacht hat und deren Art Abenteuer zu erzählen zu schätzen weiß, ist sicherlich gut beraten, das Spiel bei der nächsten Gelegenheit vorzubestellen.
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