Erst kurz vor der Messe erreichte uns die Nachricht, dass wir The Perils of Man auf der gamescom gezeigt bekommen. Zum Termin begrüßten uns dann Executive Producer Philipp Zünd, Producer Nathan Ornick und Game Director Mike Huber des frisch gegründeten schweizer Entwicklerstudios IF Games. In gemütlicher Runde in der Business Lounge der gamescom bekamen wir dann ihr Erstlingswerk auf einem iPad gezeigt.
Werbespiel ohne Werbung
The Perils of Man ist ein 3D-Point-and-Click-Adventure aus der Third-Person-Perspektive, das komplett kostenlos erscheinen wird. Der Grund dafür liegt in der Finanzierung: bei dem Spiel handelt es sich um eine Auftragsarbeit für einen schweizer Versicherungskonzern. Dieser möchte in spielerischer Form die junge Generation für die Risiken des Alltags sensibilisieren. Ungewöhnlich hierbei ist, dass die Versicherung selbst als Marke im Spiel gar nicht erwähnt wird.
Ana muss tun, was Marty nicht durfte
Aus der Umsetzung dieses Grundgedankens heraus haben sich die Entwickler nun überlegt, wie man am besten zum Thema Risikomanagement eine Story entwickeln kann. Hilfe hat man sich hier bei Ex-LucasArts- und Autumn-Moon-Designer Bill Tiller sowie bei Gene Mocsy, dem Mann hinter Daedalics 1954 Alcatraz geholt. Herausgekommen ist dabei die Geschichte der sechzehnjährigen Ana Eberling, die von ihrem verschollenen Vater ein Geschenk erhält. Es ist ein Brille, die von einem ihrer Urgroßväter gebaut wurde. Dabei handelt es sich jedoch nicht um irgendeine Brille, sondern eine, mit der man Risiken und deren Folgen in der Zukunft sehen kann. Ausgerüstet mit diesem Artefakt reist sie in der Zeit, um mehrere Katastrophen der Weltgeschichte zu verhindern. Ihr Weg führt sie dabei unter anderem auf einen Frachter in Südchina oder zur Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893. Begleitet wird Ana dabei von dem mechanischen Vogel Darwin, der auch beim Rätseldesign eine Rolle spielen wird. Jedes der drei Kapitel soll dabei eine Spielzeit von 2-3 Stunden haben, wodurch sich eine Gesamtspielzeit von durchschnittlich 7-8 Stunden ergibt. Der Soundtrack stammt übrigens von Paul Shapera, der bereits vorher durch seine Steampunk-Oper in Erscheinung getreten ist.
Schweizer Leckerli
Was wir vom Spiel gesehen haben, macht Appetit. Die Hintergründe sind liebevoll in Szene gesetzt und schön detailliert dargestellt. Grafisch erinnern vor allem die Spielcharaktere von Dave Neal leicht an den Stil von Tim Burton. Interessant ist, dass das Spiel beim Schauen durch besagte Brille in die First-Person-Perspektive wechselt, wobei potenzielle Gefahren dann von einer Art optischer Aura umgeben sind. Die Animationen wirken etwas ungewöhnlich, aber nicht unästhetisch und auch die Gesamtpräsentation macht einen runden Eindruck. Außerdem hatten wir Gelegenheit, uns eine Probe sowohl der deutschen als auch der englischen Sprachausgabe anzuhören. Hier wurden nach Angabe der Entwickler bekannte Sprecher verpflichtet, Namen konnte man uns aber nicht nennen.
Schon bald in deinem App Store
The Perils of Man soll in zwei Episoden im Oktober und Dezember dieses Jahres im App Store erhältlich sein und bietet etwa 25 Räume und 25 Charaktere. Als Plattform ist bisher nur das iPad (iOS 6 oder höher) angedacht, spätere Umsetzungen auf andere Plattformen wollte man aber nicht kategorisch ausschließen. Bis zum Erscheinen der ersten Episode dürfte noch weiteres Material auf uns zukommen, bis dahin tendiert unser Daumen auf jeden Fall nach oben.
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