Vorschau

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11.03.2014
The Perils of Man
The Perils of Man war für uns auf der letztjährigen Gamescom eine kleine Überraschung. Das Schweizerische Studio IF Games, das zum ersten Mal in Erscheinung getreten war, kündigte direkt ein Zeitreise-Adventure in Zusammenarbeit mit Bill Tiller und Gene Moscy an. Inzwischen ist zu dem Spiel eine kostenlose Demo erschienen, die das erste von sieben Kapiteln umfasst. Die Veröffentlichung des kompletten Spiels für iOS (andere Plattformen sind derzeit nicht angekündigt) ist für das zweite Quartal 2014 geplant. Hier lest ihr unsere Eindrücke basierend auf der Demo.

Mysteriöser Stammbaum

Wir schlüpfen in die Rolle der Ana Eberling. Es ist ihr sechzehnter Geburtstag, den sie mit Nachforschungen über ihre Ahnen verbringt. Wir erfahren, dass sie der jüngste Spross einer Reihe brillanter Wissenschaftler ist, von denen jedoch einige unter mysteriösen Umständen verschwunden sind – so auch ihr Vater. Seitdem lebt sie allein mit ihrer ein wenig zu sehr behütenden Mutter im 150 Jahre alten Familienanwesen. Wie der Stammbaum, birgt auch dieses so einige Geheimnisse. Zusammen mit dem rätselhaften Geburtstagsgeschenk des verschollenen Vaters, einer violetten Phiole, ergeben sich direkt einige gute Grundlagen für spannende Entdeckungen.Protagonistin Ana Eberling erinnert optisch an <br>Laverne aus 'Day of the Tentacle'

Gelungener Einstieg

Die Hintergrundgeschichte und das recht ansprechende Szenario motivieren direkt zum Erkunden. Schnell zeigt sich auch, dass die Befürchtung, als iPad-Spiel vor allem Gelegenheitsspieler anzusprechen, unbegründet ist: Das erste Kapitel bietet zwar nur Rätsel auf Einsteigerniveau, es handelt sich aber durchaus um klassische Rätsel, deren Lösung nicht immer direkt offensichtlich ist. Insgesamt bleiben nach dem ersten Kapitel noch viele Fragen offen und man hat das Gefühl, dass es jetzt erst richtig losgehen soll; viele Punkte, die wir in unserer ersten Vorschau von der Gamescom erwähnt haben, beispielsweise die Zeitreisethematik, wurde nicht einmal angeschnitten.

Technisch solide

Das Spiel ist komplett in 3D gehalten. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten für interessante Kameraschwenks und Effekte. Die Grafik ist gefällig, hätte aber durchaus detaillierter sein können. Die deutsche Sprachausgabe leistet sich direkt zu Beginn einen Fauxpas, indem zwei Teile eines Objektkommentars komplett anders abgemischt sind. Glücklicherweise sind solche Patzer eine Ausnahme; insgesamt überzeugt die Vertonung.
Zur Interaktion gibt es nur den einfachen „Klick“ mit dem Finger. Dieser führt normalerweise zu einem Kommentar und eventuell direkt dazu, dass ein Gegenstand aufgenommen wird. Im Inventar kann man die Gegenstände dann weiter untersuchen, kombinieren und zur Kombination mit Objekten außerhalb des Inventars auswählen. Die Bedienung geht sehr leicht und intuitiv vom Finger, einzig die schöne aber etwas langatmige Animation zur Kombination zweier Objekte im Inventar stört beim „Trial-and-Error“. Die Touchpad-Steuerung geht gut von der Hand

Kurzes Vergnügen

Soweit klingt alles sehr gut. Etwas enttäuschend war dann aber doch der geringe Umfang des ersten Kapitels. Wenn man weiß, wie es läuft – was beim ersten Spielen natürlich nicht der Fall ist – kommt man mit wenigen Aktionen durch das Kapitel. Dazu trägt auch das Rätseldesign bei: Man muss nicht alle Rätsel streng nacheinander lösen, sondern kann im Prinzip direkt das Haupträtsel in Angriff nehmen. Das lockert zwar die Linearität etwas auf und vermeidet ärgerliche Blockaden, wenn man ein winziges Ereignis noch nicht ausgelöst hat, bringt aber auch Nachteile mit sich. Beispielsweise gibt es Kommentare mit Inhalten, die man eigentlich noch nicht wissen kann, Dialoge, die überflüssig werden, und vor allem längst überflüssige Tipps von der Hilfefunktion, die generell nicht überzeugen konnte.

Fazit

The Perils of Man, Kapitel Eins, macht definitiv Lust auf mehr, speziell da es eigentlich nur Fragen aufwirft, aber keine beantwortet. Es gefällt, dass es sich trotz der mobilen Plattform um ein nahezu ausgewachsenes Adventure handelt. Abstriche muss man bei der Grafik und teilweise merkwürdigen Momenten innerhalb der Rätsel machen. Wie sich die Geschichte im weiteren Verlauf entwickelt, und insbesondere wie sich die auf der Gamescom vorgestellten, innovativen Ideen auf das Rätseldesign auswirken, lässt sich anhand des ersten Kapitels noch nicht absehen.

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Sieht gut aus