Vorschau

von  Michael Stein
20.02.2016
The Solus Project

Bruchlandung

Die Erde ist nicht mehr. Vor 50 Jahren wurde ein Klasse-B-Himmelskörper auf dem Weg zu unserem Sonnensystem entdeckt und es war klar, dass er mit der Erde kollidieren würde. Einige Tausend Menschen wurden in fünf große archenartige Schiffe gepackt, die sich nun in der Umlaufbahn des Pluto befinden - der Überrest einer ganzen Zivilisation. Einzige Hoffnung ist das Solus-Projekt, die Suche nach bewohnbaren Planeten. Als wir mit unserem Schiff und seiner Mannschaft im Orbit eines solchen Planeten sind, trifft uns ein grünliches Geschoss, das von der Planetenoberfläche aus abgeschossen wurde. Nach einer kurzen, selbst ablaufenden Sequenz in einer Rettungskapsel landen wir zusammen mit einigen Raumschifftrümmern auf der Planetenoberfläche.

Survival mal anders

The Solus Project ist ein First-Person-Spiel mit Tastatursteuerung und freier Rundumsicht mittels Mausbewegung. Neben der bekannten WASD-Kombination gibt es zusätzlich Tasten für das Inventar, den Gesundheitszustand oder um zu trinken, zu essen oder auch zu schlafen. Denn die Bedrohungen in diesem Spiel entstehen nicht durch Monster oder ähnliche, üble Gesellen, sondern durch den Mangel an Nahrung, Wasser und Schlaf. Das funktioniert tatsächlich gut, denn durch die begrenzten Ressourcen und anfangs auch das knappe Inventar entstehen durchaus Situationen, in denen man seine Missionsziele aus den Augen verlieren muss, um sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.Hier war doch schon mal wer?

Technisch ausgereift

Sowohl optisch als auch akustisch macht das Spiel eine sehr gute Figur. Der Planet, auf dem wir uns befinden, ist durchaus abwechslungsreich. Schlagen wir am Anfang noch an einer Meeresküste auf, befinden wir uns bald in unterirdischen Katakomben, dann in den Bergen. Man merkt, mit wie viel Liebe zum Detail die schwedischen Entwickler diese Welt gestaltet haben. Ab und zu gelangt man über eine Bergkuppe und hat plötzlich eine atemberaubende Aussicht vor sich. Unterstützt wird dies dann auch noch durch Tag- und Nachtwechsel, unterschiedliche Wetterbedingungen und gelegentlich sogar durch Meteoritenregen. Diese Welt ist wunderschön, aber man merkt auch ständig, wie gefährlich sie sein kann. Ebenfalls ausgezeichnet gelungen ist die Sounduntermalung mit ihren abwechslungsreichen Musikstücken und tollen Soundeffekten.

Was haben wir gefunden?

Sehr schnell merkt man, dass bereits vor unserem Eintreffen eine andere Rasse auf diesem Planeten gelebt hat. Unterirdische Katakomben, seltsame Mechanismen, Inschriften an Wänden, Gebäuderuinen mit technischen Armaturen... Es scheint, als hätte eine andere Zivilisation eine ganze Zeit lang hier gelebt. Aber sind es die gleichen, die unser Schiff beschossen haben, oder ist diese Rasse längst ausgestorben? Das wird sich zeigen müssen, wenn das Spiel im Mai vollständig erschienen ist.

Fazit:

The Solus Project ist kein klassisches Adventure, wohl aber ein Abenteuer. Das Rätseldesign ist wenig ausgeprägt, auch wenn es durchaus die Möglichkeit gibt, Dinge miteinander zu kombinieren oder Mechanismen zu aktivieren, um Tore oder ähnliches zu öffnen. Allerdings kristallisiert sich durchaus eine interessante und spannende Geschichte heraus, die in einem angenehmen Tempo vorangetrieben wird. Das Spiel sieht toll aus, hört sich toll an und hat eine großartige Atmosphäre. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

The Solus Project im Steam Early Access The Solus Project bei GoG Games in Development Offizielle Webseite E3-Trailer
Sieht gut aus