Erfolgreich Elemente von Adventure-Spielen und Jump-and-Run-Titeln vereinen, mit einem Schwerpunkt auf knackigen Rätseln: Das ist das Ziel der spanischen Entwicklergruppe Teku Studios. Vor knapp zwei Jahren wurde Candle erfolgreich auf Kickstarter finanziert. Und inzwischen gibt es auch einen Publisher: Daedalic Entertainment waren von dem Spiel so überzeugt, dass die Hamburger den Titel in ihr Programm aufgenommen haben. Bei einem Besuch vor Ort haben wir einen ersten, tiefergehenden Eindruck von Candle bekommen.
In einer postapokalyptischen Welt, in der unermessliche Gier zahlreiche Kriege ausgelöst hat, gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Den Hauptcharakter Teku, der sein Licht in Form einer tragbaren Kerze immer bei sich hat und mithilfe verschiedener Götter den Frieden wiederherstellen soll. Wie stark sich diese Geschichte letztlich auf den Spielverlauf niederschlagen wird, ist derzeit noch schwer zu beurteilen. Was bislang im Intro zu sehen war, wirkte jedoch sehr gut. Transportiert wird die Erzählung übrigens unter anderem durch ein stimmungsvolles Intro in Englischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
Gleich zu Beginn des Spiels sticht der wunderschöne, handgemalte Stil des Adventure-Hybriden ins Auge. Mit einer sehr hohen Liebe zum Detail wurden die Schauplätze und Charaktere mit Wasserfarben in Szene gesetzt. Ursprünglich entstanden alle Umgebungen auf dem Papier, bevor sie dann eingescannt und etwas bearbeitet wurden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ebenso positiv fallen die vielen Animationen auf, welche die Schauplätze angenehm lebendig gestalten. Gespielt wird dabei in klassischer 2D-Plattform-Manier. Der Charakter wird mit den Pfeiltasten gesteuert, hinzukommen Sprung- und Aktionstasten.
Der Fokus liegt bei Candle eher auf dem Adventure-Teil. Daedalic verspricht sehr knackige, komplexe Rätsel. Diese basieren hauptsächlich auf Beobachtungen in und Manipulationen an der Umwelt sowie auf der Interaktion mit Tekus Kerze. Beispielsweise gilt es im ersten Kapitel, eine Symbolkombination korrekt einzustellen. Dazu ist es nicht nur notwendig, diese zu finden, sondern auch den Mechanismus zu verstehen, mit dem diese Zeichenfolge eingegeben werden kann. Es gibt auch ein Inventar, dessen Inhalt jedoch automatisch an passenden Stellen angewendet wird. Zum Teil spielt auch Geschicklichkeit eine Rolle. Besonders in den späteren Kapiteln, von denen wir bislang noch nichts sehen konnten, soll der Jump-and-Run-Teil prominenter platziert sein. Allzu hohe Frustration soll dabei aber nicht aufkommen: Das Spiel bietet neben manuell belegbaren Speicherplätzen auch eine Autosave-Funktion, die den Hauptcharakter kurz vor dem missglückten Sprung wieder einsetzt. Wir sind gespannt, wie die Balance im fertigen Spiel aussehen wird, die gezeigte Mischung im Intro und dem ersten Kapitel wirkte aber schon sehr stimmig.
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