Mit Der Fall John Yesterday legten die spanischen Entwickler von Pendulo Studios einen ebenso spannenden wie wendungsreichen Thriller vor. Vier Jahre später steht nun die Fortsetzung Yesterday Origins ins Haus. Vor der nächsten Präsentation auf der diesjährigen gamescom durften wir exklusiv einen Blick auf einen Teil des Spiels werfen. Hier kommt unser Eindruck.
Eines wird bei der Demo bereits nach wenigen Minuten klar: Der zweite Teil der Reihe wird ziemlich düster. Zu Beginn wird der Spieler in die Zeit der spanischen Inquisition zurückversetzt. Ein Geschichtsabschnitt, der weder besonders appetitlich, noch besonders unblutig ist. Eingepfercht in einen düsteren Kerker muss ein Ausbruch geplant werden. Eine Rätselkette, die für den Anfang überraschend komplex aber angenehm anspruchsvoll ist. Besonders routinierte Spieler werden hier ihre Freude haben.
In der Demo sieht es stark danach aus, als sei Wissen über den ersten Teil notwendig, um gut durch den zweiten zu kommen. Die Entwickler haben hierzu eine Webseite geschaltet, die alle auf den selben Stand bringen soll und diese sogar clever in das Spiel selbst integriert.
Der erste Eindruck von der Steuerung des Spiels ist: Etwas ungewöhnlich, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit durchaus angenehm. Einzelne Objekte können in einem eigenen Fenster gedreht oder abgefahren werden. Passende Gegenstände aus dem Inventar werden direkt per Klick ausgewählt und kombiniert. Neu ist dabei eine Funktion, die an einigen Stellen einen Grund für die Aktion erfordert. Das ist ein spannendes neues Element, denn der Spieler muss so vor einigen zunächst unlogisch erscheinenden Aktionen einen konkreten Plan haben und diesen auch begründen können. Dazu dient ein zweites Inventar mit Beobachtungen, die durch die Erkundung der Gegend gemacht werden müssen. Mit einem Klick auf die entsprechenden Symbole im Zweitinventar werden diese in einem Kombinationsmenü als Rechtfertigung eingesetzt. Zudem führt ein Klick auf Elemente im Begründungsinventar zu einer kurzen Videosequenz, welche die Beobachtung noch einmal verständlich darstellt. Zur besseren Verständlichkeit dieses Zweitinventars hier ein Beispiel, das nicht im Spiel vorkommt: Ziel ist es, eine Person aus einem Gang zu vertreiben. Dazu will der Spieler Gummibärchen auf dem Boden verstreuen. Eine an sich nicht allzu sinnvolle Aktion, weshalb im Kombinationsfeld des Bodens mit den Gummibärchen noch ein dritter Punkt auftaucht. In diesen muss nun aus dem Zweitinventar die Beobachtung gesetzt werden, dass die Person im Gang panische Angst vor Gummibärchen hat. Erst jetzt führt der Hauptcharakter die Aktion aus.
In der Demo hat sich dieses Element als vielversprechend erwiesen. Wir sind gespannt, wie es sich im restlichen Spiel auswirkt.
Die Optik des Titels wurde stark überarbeitet, bleibt aber den Grundsätzen des ersten Teils treu. Zwischensequenzen werden in animierten Comicfenstern und sich langsam über den Bildschirm hinweg ergänzend erzählt. Hin und wieder wird auch der gesamte Bildschirm genutzt. Die Schauplätze und Charaktere basieren auf handgefertigten Zeichnungen, wurden aber zum Teil über 3D-Modelle gestülpt. Das tut vor allem den Animationen und der freien Drehbarkeit im Inventar sehr gut. Der Stil wirkt erneut gelungen und konsistent und unterstützt wieder die dynamische und schnelle Entwicklung der Geschichte. Die Musik wirkte stimmungsvoll, die englische Sprachausgabe gelungen. Ob das Spiel mehr als deutsche Untertitel erhalten wird, ist derzeit noch unklar. Der erste Eindruck von der Präsentation von Yesterday Origins ist jedenfalls stimmig.
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