Vorschau

von  Hans Pieper
19.12.2020
Stargaze

Von kleinem Planeten zu kleinem Planeten reisen und dort merkwürdige Beobachtungen machen – was der kleine Prinz im gleichnamigen Klassiker von Antoine de Saint-Exupéry macht, bevor er auf die Erde kommt, können Spieler auf eine gewisse Art und Weise in Stargaze auch erleben. Mit einem Teleskop und einem Forscherbuch ausgestattet tasten sie sich Stück für Stück durch ein Sonnensystem voller merkwürdiger Himmelskörper. Für eine Vorschauversion hieß es für uns: Rosarote Brille ab, VR-Brille auf. Hier der Eindruck.

 

Alles im Blick

Die Spieler thronen irgendwo im unendlichen Weltall und beobachten durch ihr Teleskop kleine Planeten voller Merkwürdigkeiten. Durch geschickte perspektivische Verzerrungen und genaues Hinsehen müssen dabei recht einfache Rätsel gelöst werden. Etwas störend ist, dass wichtige Punkte oftmals an den Rand des Teleskop-Ausschnittes geschoben wurden und dadurch zum Teil schwer zu erreichen sind. Gefundene Informationen werden per Feder in ein Forschungsbuch übertragen. Zudem müssen Fotos von bestimmten Objekten angefertigt und ebenfalls im Wälzer neben dem Teleskop eingeklebt werden. Die Steuerung mit den Handcontrollern fühlt sich dabei insgesamt recht natürlich an. Ist ein Planet erforscht, wird ein Bild davon auf ein Sonnensystem-Modell aufgeklebt und es geht weiter mit dem nächsten Objekt. Die Planeten sind sehr unterschiedlich und nett animiert. Auch das Sounddesign hilft der Atmosphäre.

 

Alles im Ohr

Geleitet wird der Spieler hauptsächlich über den Englisch sprechenden Erzähler. Dessen Humor ist Geschmackssache, wodurch sich die Spieler vermutlich in drei Lager teilen werden: Amüsiert, neutral oder genervt. Durch die Kommentare werden die an sich voneinander unabhängigen Spielmomente verbunden.

Die Technik

Der VR-Titel findet im Sitzen statt, es wird nicht viel Platz benötigt. Die Übelkeitsgefahr ist äußerst gering. Auch wurde auf Lichtblitze oder ähnlich starke Effekte verzichtet. Unser Testgerät, eine Valve Index, war zum Zeitpunkt des ersten Spielens noch nicht integriert: Die Steuerung legte sich auf eine HTC Vive fest, wodurch die Tasten etwas unkomfortabel liegen. Leider ist die Steuerung des Teleskops ein wenig schwammig. Besonders beim Schwenken fällt es nicht immer leicht, den gewünschten Punkt zu treffen. Gleichzeitig sorgt die Anordnung der Knöpfe am Teleskop dafür, dass ein falscher Klick schnell passiert ist. So wird aus dem Planeten hinausgezoomt, statt hinein. Leider wird dabei der aktuell betrachtete Ausschnitt verworfen, sodass der Fehler mit nervigem Wieder-Einzoomen und erneutem Navigieren zur vorherigen Stelle einhergeht. Davon abgesehen funktioniert die Steuerung sehr gut und fühlt sich natürlich an. Gerade das Anfertigen und Abheften von Bildern machen Spaß. Ein virtuelles Schreiben ins Forschungsbuch ist ebenfalls gelungen.

Galerie
Besonders Spieler, die nach einem entspannten VR-Titel mit Knuddelfaktor und ohne Bewegung suchen, könnte Stargaze eine Empfehlung werden. Grafisch ist der Titel gut, die Rätsel in der von uns gespielten Stunde waren einfach und fair, litten jedoch ein wenig unter der Steuerung. 
Wird vielleicht was