Vorschau

von  Hans Pieper
07.02.2021
Ryte: The Eye of Atlantis

Das Angebot klingt verlockend: Durch extrem fortgeschrittene Technik in das sagenumwobene Atlantis reisen und Orte mit einem Tourguide unerkannt erkunden, als ob man wirklich vor Ort wäre. Ob Ryte: The Eye Of Atlantis eine VR-Reise wert ist, schauen wir uns in dieser Vorschau an.

Die Reise beginnt angenehm, bleibt aber definitiv nicht ereignislos

Brille auf und Abfahrt


Der Titel kommt direkt zur Sache: Nach einer kurzen Erklärung, dass das Ziel der Reise ein fremder Körper in der genannten Zeit und im genannten Ort ist, um nicht aufzufallen, löst sich die technische Umgebung auch schon auf und weicht einem entspannenden Strand. Hier erklärt ein Begleitroboter noch kurz, wie man sich in dieser fremden Welt zu verhalten hat und schon steht der entspannten Tour nichts mehr im Wege – außer den massiven technischen Problemen, die direkt im Anschluss einen zweiten Geschichtsstrang etablieren, über den noch nicht zu viel verraten werden soll. So wechseln sich touristische Entdeckertour und actionreiche Ereignisse ab.

Vermutlich im Versuch, möglichst anwenderfreundlich zu sein, bietet das Spiel kaum Einstellungsmöglichkeiten. Die Bewegungsart Teleportation ist festgelegt, auch übrige Einstellungen wie Drehradius-Anpassung oder ähnliche Features sind nicht wählbar. Dies spielt aber hauptsächlich für VR-Profis eine Rolle, die eventuell lieber selbst laufen wollen und tut dem Spielerlebnis keinen großen Abbruch.

Die Rätsel nutzen VR gut aus

Schön gestaltet


Die grafische Umsetzung des Titels ist hervorragend. Auf unserem Testsystem Valve Index wirken die Schauplätze detailreich und nah an der Realität, zumal es sehr gut animierte Charaktere, Ratten und viel Bewegung in der Szenerie gibt. Hinzu kommen atemberaubende Ansichten und Szenen, welche die Vorteile von VR vollständig ausspielen. Das Rätseldesign orientiert sich an klassischen Adventures, inklusive Inventar in Form eines Rucksacks, der über den Rücken hervorgeholt und weggepackt wird. Ein besonderes Element ist dabei die Herstellung von Schlüsseln für digitale Türen, die die räumliche Wahrnehmung in VR nutzt. Im zweiten Geschichtsstrang kommen zudem noch machtvolle Fähigkeiten hinzu, wie etwa das Aufbrechen von Türen mit Magie. Auch das Sounddesign ist gelungen, die Sprecher leisten durchschnittlich gute Arbeit.

Andere Charaktere sind sehr gut gestaltet
Galerie
Mit gut umgesetzten, zum Großteil klassischen Adventure-Rätseln und speziell für VR entwickelten Umgebungen und Aufgaben sowie einer interessanten Geschichte ist Ryte – The Eye of Atlantis sehr vielversprechend. Die spannende Frage wird sein, ob der Titel sein Niveau bis zum Schluss halten kann und die Aufgaben nicht zu repetitiv werden, doch als Erlebnis ist er auch schon nach dem ersten Kapitel zu empfehlen. 
Sieht gut aus