Vorschau

von  Janina Brünner
23.02.2021
Genesis Noir

Der New Yorker Entwickler Feral Cat Den überzeugte mit seinem Kickstarter 2018 bereits 1725 Unterstützer. Der geplante Release von Genesis Noir im Dezember 2019 konnte allerdings nicht eingehalten werden. Das ungewöhnliche Spiel, welches als kosmisches Adventure angepriesen wird, soll nun im ersten Quartal 2021 erscheinen. Wir haben uns für euch die etwa 20-minütige Demo angesehen.

The Big Bang

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Uhrenverkäufers No Man, der seine große Liebe retten möchte, die vom Urknall bedroht wird. Dabei muss er durch ganz unterschiedliche Zeitspannen des Universums springen und versuchen, das Schicksal zu verändern sowie die Schöpfung zu zerstören. Klingt wirr? Ist es auch. Zumindest in der kurzen Demo blickt der Spieler noch nicht durch die Geschichte. Die Erzählung in Textform wird dabei sowieso sehr kurz gehalten und ist auf wenige Sätze beschränkt. Manche Gegenstände können näher betrachtet werden, dann gibt es schonmal einen kurzen Text, aber auch das fertige Spiel wird auf eine Erzählform durch Animationen und Design setzen.

Die kurzen Texte beschränken sich hauptsächlich auf das Betrachten von Gegenständen

Minimalistischer Film Noir Stil?

Die grafische Darstellung wirkt auf den ersten Blick eher minimalistisch. Besteht sie doch aus einfachen Strichzeichnungen und auch die Farbauswahl ist sehr eingeschränkt. Doch das täuscht. Die Mischung aus 2D- und 3D-Elementen ist sehr gelungen und verleiht dem Spiel ein Alleinstellungsmerkmal. Überall gibt es Animationen zu entdecken und die Spielfigur durchläuft die Szenen durch ungewöhnliche Perspektiven, wenn zum Beispiel der Gang in eine Stadt aus dem Universum heraus erfolgt.

Die Perspektiven sind stets ungewöhnlich

Kosmisches Adventure?

Genesis Noir wird von den Entwicklern als Adventure beworben. Zu den klassischen Vertretern gehört es dabei sicherlich nicht, auch wenn die Steuerung mit der Maus erfolgt. Die Rätsel der Demo bestehen hauptsächlich aus Manipulationen der Umgebung. Ein Inventar ist nicht vorhanden. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, herauszufinden, wie sich der Charakter No Man in die nächste Szene bewegt. Dafür muss zum Beispiel ein Zug in Bewegung gesetzt werden. Gegenstände lassen sich verändern, in dem der Spieler die Maustaste gedrückt hält und in eine Richtung verschiebt. Eine Herausforderung stellt das in der Demo nicht dar. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies im fertigen Spiel ändern wird. Allerdings dürfte der Fokus auch dort eher auf der Handlung liegen.

Musik spielt in der Demo eine große Rolle - knackige Rätsel dagegen nicht

Jazziger Sound

Die musikalische Untermalung ist sehr gelungen. Verantwortlich ist dafür das Londoner Team Skillbard. Der jazzlastige Sound weiß zu gefallen und spielt in der Demo eine wichtige Rolle, um die rätselartigen Sequenzen zu lösen. Auf eine Sprachausgabe für die wenigen englischsprachigen Texte wurde dafür verzichtet. Eine deutsche Übersetzung ist ebenfalls geplant.

Galerie
Genesis Noir ist in seiner ganzen Machart ein ungewöhnliches und experimentelles Spiel. Dazu trägt auch die wirre Geschichte bei, die wir, zumindest in der Demo, noch nicht durchblicken. Dennoch zieht das Abenteuer den Spieler sofort in seinen Bann. Dazu dürften auch die gelungene Musik und die zahlreichen Animationen beitragen. Wer klassische Rätselkost sucht, wird dagegen eher enttäuscht sein. Wie komplex die Interaktionen im fertigen Spiel sein werden, ist noch nicht bekannt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, Genesis Noir weiter zu beobachten, denn es hebt sich angenehm vom Einheitsbrei ab.
Sieht gut aus