Leisure Suit Larry 7 – Yacht nach Liebe, ein prunkvoller Titel, obgleich es den Machern natürlich vorher nicht bekannt war, dass dies der letzte Teil der Leisure-Suit-Larry-Reihe werden sollte. Wir dürfen also wieder einmal Kultfigur Larry Laffer, den König der Verlierer, spielen. Der siebte Teil der Larry-Reihe knüpft da an, wo der sechste aufgehört hat: im Hotelzimmer des La Costa Lotta, mit Shamara, unserer „Eroberung“ aus Teil 6. Diese ist von unserem Helden allerdings überhaupt nicht begeistert und haut auch kurzerhand mit dessen Brieftasche ab.
Wenig später befinden wir uns dann auf dem Kreuzfahrtschiff, der P.M.S. Bouncy, und das Abenteuer kann nun richtig beginnen. Wir erfahren, dass man hier die Möglichkeit hat, eine Woche mit dem Kapitän (eine Frau) zu gewinnen. Dafür muss man aber an einer Reihe von Wettkämpfen teilnehmen und diese natürlich gewinnen. Was bei unserem trotteligen Protagonisten natürlich nicht so einfach ist. Durchschummeln und nebenbei noch einige Damen anbaggern, so einfach ist die „Yacht nach Liebe“.
Leisure Suit Larry ist in einem liebevollen Comicstil gehalten. Besser gezeichnet geht es kaum und die Grafik im Spiel hat schon fast Zeichentrickqualität. Leider ruckeln manche Zwischensequenzen etwas, und wenn man seinen Desktop nicht auf 640x480 Pixel gestellt hat, muss man Larry 7 im Fenster spielen (was auch recht interessant ist). Manchmal scheint es auch, als ob der Farbverlauf nicht ganz stimmt und einige Ränder sind ab und zu etwas zu kantig.
Gesteuert wird Larry komplett mit der Maus. Wie gewohnt geht unser Held mit einem Linksklick an die gewünschte Stelle, per Rechtsklick erreicht man eine Shortcut-Leiste, unter der man das Inventar, die Karte, die Speicherfunktion und weiteres Wichtiges findet. Die Shortcut-Leisten und das Inventar sind fensterähnlich aufgebaut (wie man es von Windows gewöhnt ist). Um Gegenstände im Inventarfenster miteinander zu kombinieren, klickt man einfach auf einen Gegenstand, und es folgt ein Drop-Down-Menü, welches sämtliche andere Gegenstände enthält, also einfach auswählen und anklicken. So kann man auch mit Gegenständen im Spiel vorgehen, ja man kann sogar sich selbst anklicken, um sich z.B. zu kratzen. Dadurch eröffnen sich eine Menge Möglichkeiten. Nicht zuletzt auch wegen der Option „Andere“, in der man selber Verben eingeben kann. Unser Held kann nun wohl so ziemlich alles tun, was im echten Leben auch möglich ist.
Die Rätsel haben es wirklich in sich. Aber man kann es schaffen. Larry 7 spielt sich nicht linear ab, das heißt, man kann von Anfang an in (fast) jeden Teil des Schiffes gelangen. Dadurch ist es ziemlich egal, welche Rätsel man zuerst löst bzw. welche Wettbewerbe (oder Frauen) man gewinnt. Nicht zu unterschätzen ist die Komplexität dieses Spiels. Es gibt Tausende von Dingen zu erkunden, die mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurden. Nicht zuletzt wegen der Punkte, die man sammelt, wenn man ein Rätsel gelöst hat. Die Höchstzahl beträgt 1000, um Larry 7 durchzuspielen, muss man die volle Punktezahl allerdings nicht erreichen. Als Gimmick sind in einzelnen Abschnitten noch Dildos (ja richtig, Dildos) versteckt, von denen man ganze 32 finden kann (einfach anklicken). Wenn man die 1000 Punkte erreicht und alle Dildos gefunden hat, ändert sich übrigens die Endsequenz des Spiels und man sieht eine Vorschau von Leisure Suit Larry 8 (das jedoch leider nie erschienen ist).
Für erwachsene bzw heranwachsende Adventurespieler ist Leisure Suit Larry wohl die Referenz. Aber auch normale Zocker werden ihre Freude an dem vertrottelten Loser Larry haben. Ein Adventure bei dem es sogar Spaß macht es wieder und wieder durchzuspielen, man endeckt garantiert immer etwas neues. Außerdem hat man in diesem Spiel auch erstmals die Möglichkeit, sich selbst mit einzubauen (ja, wirklich); außerdem kann man nicht nur sehen und hören mit Larry - nein, auch noch riechen (ja, wirklich). Kurzum: ein sehr gelungenes Spiel, Al Lowe hat sich viel einfallen lassen!
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