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Test

von  Hans Frank
06.03.2002
Police Quest 1
Getestet auf Windows, Sprache Englisch

In Police Quest 1, einem typischen Sierra Adventure der 90er Jahre, spielt man den Police Officer Sonny Bonds, der in der Kleinstadt Lytton (Kalifornien) für Recht und Ordnung sorgt. Das Spiel beginnt mit einem Briefing von Sergeant Dooley, der von der steigenden Kriminalität in Lytton berichtet. Auch eine Zeitung berichtet nichts Gutes über die Entwicklung der Stadt: Immer mehr Drogen, Kriminalität - und das Alter der Drogenkonsumenten wird immer jünger.

Später auf Streife, kann man betrunkene Fahrer festnehmen, und solche, die Ampeln missachten. Irgendwann, nach ein paar Festnahmen, wird man zur 'Narcotics Division' versetzt, und beschäftigt sich nun ausschließlich mit dem Fall Taselli, bis man schließlich dem Boss einer Drogenorganisation auf die Schliche kommt, die unter anderem Drogen an Kinder verkauft.

Im Laufe des Spiels muss man Kriminelle gefangen nehmen, an Gerichtsverhandlungen teilnehmen, verdeckte Ermittlungen führen, man lernt die Polizeiarbeit eines Officers kennen, muss gefährliche Situationen (zum Teil in Partnerarbeit) lösen und vieles mehr.

Jim Walls, der Entwickler von Police Quest, war selbst ein Police Officer, und das erklärt auch die hohe Realitätsnähe dieses Spiels. Walls wurde von der "world law enforcement community" für seine realitätsnahen Spiele gelobt. Ein Polizeichef, der - bevor er das Spiel gespielt hatte, der Meinung war Police Quest sei nur ein Zeitvertreib, war nach dem Spielen davon überzeugt, das Police Quest eine exzellente Übung für seine Auszubildenden Polizisten wäre.

Das Original von Police Quest wurde 1987 veröffentlich, 1992 folgte ein VGA Remake, mit verbesserten Grafiken und Sounds, Mausunterstützung, etc. Es benutzte die AGI (Adventure Game Interpreter) Engine, was die erste von Sierra war. AGI unterstützt nur niedrige Auflösungen (bis zu 160x200), EGA Grafiken und Texteingabe. Es war die erste Engine die Pseudo-3D Umgebung beherrschte, in der Personen oder Objekte nach vorne und nach hinten, vor- und hintereinander bewegt werden konnten. Diese Engine kursiert im Internet und darf benutzt werden um eigene Spiele auf AGI Basis zu erstellen.

Die Steuerung ist einfach. Man bewegt die Spielfigur mit den Cursortasten und gibt Aktionen in die Textzeile ein. Allerdings sind Grundkenntnisse in Englisch erforderlich. Manche Aktionen sind mit Shortcut Tasten belegt, zum Beispiel das Ein- und Aussteigen vom Auto, oder während des Fahrens die Geschwindigkeit oder Blaulicht.

Eine zweckmäßige Speicherfunktion ist vorhanden, und sollte auch oft benutzt werden. Denn, wie es im Leben eines Polizisten so der Fall ist, kann man oft getötet werden. Auch bei Fehlern, die ein Police Officer nicht machen darf, ist das Spiel zu Ende. Wenn man zum Beispiel vergisst die Tür seines Wagens zu schließen und später wiederkommt, ist das Fahrzeug gestohlen. Die immer wiederkehrenden Aktionen (zum Beispiel das Ablegen der Waffe vor betreten des Gefängnisses oder der Wagencheck vor dem losfahren), sind zwar manchmal etwas nervig, aber spiegeln das Leben von Sonny Bonds gut wieder.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Abgesehen von der veralteten Grafik und der umständlichen Steuerung ist Police Quest 1 - In Pursuit of the Death Angel ein gutes und vorallem realitätsnahes Adventure von Sierra. Es spiegelt die Polizeiarbeit in Lytton sehr gut wieder, und beinhaltet schwere und logische Rätsel. Man kann sich dank der guten Atmosphäre gut in Sonny Bonds hineinversetzen. Die Police Quest Serie (nicht mit den S.W.A.T. Teilen zu verwechseln..) gehört auf jedenfall zu den Klassikern der Adventure Geschichte.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • man lernt die Polizeiarbeit kennen
  • Spielwitz
  • viele, verschiedenste Rätsel
  • zu häufiges Sterben möglich
  • Steuerung ungenau und umständlich
  • Autofahren nur eine Glückssache