Test

von  Benjamin "Grappa11" Braun
04.12.2007
Culpa Innata
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Nach dem Zusammenbruch der alten Weltordnung herrschte überall auf der Welt Not und Chaos. Die darauf folgenden Befreiungskriege von 2019-2032 brachten die Weltunion hervor, ein neues System, welches das der früheren Nationalstaaten ersetzte. Auf die zehn Artikel der allgemeinen Grundrechtserklärung gestützt, wachen bestimmte Institutionen darüber, dass die Sicherheit der Bürger und der wirtschaftliche Erfolg des neuen Gefüges gewahrt bleibt und die neue Wertebasis nicht durch äußere Einflüsse gefährdet wird. Besonders die nationalen Schurkenstaaten Russland, China und Indien, aber auch die wertlosen Staaten Afrikas, stuft man innerhalb der Weltunion als Gefahr für Stabilität und Sicherheit ein, weshalb Emigranten aus diesen Gebieten nur unter strengen Voraussetzungen in die Weltunion einreisen dürfen. Wer der Union nicht von wirtschaftlichem Nutzen ist oder in irgendeiner Form die Sicherheit der Bürger bedroht, dem wird die Eingliederung in die Gesellschaft versagt.

Der Wert eines Menschen für die Gesellschaft, wird von staatlicher Stelle festgestellt und im Human Development Index (HDI) festgelegt. Wer nicht mindestens als Jünger eingestuft wird, kann nicht Bürger der Weltunion werden. Die Gier nach Reichtum, Erfolg und gesellschaftlicher Anerkennung mittels Anpassung ans System, sind an Stelle von Emotionalität und anderer urmenschlicher Eigenschaften getreten. Auch familiäre Bindungen sind nur noch aufgrund der genetisch vererbten Eigenschaften des Einzelnen von Belang. Ehe und Partnerschaft sind zu Fremdwörtern geworden, die Kindeserziehung liegt vollständig in staatlicher Hand, zudem ist es unter der neuen Obrigkeit gelungen, schwere Krankheiten wie Krebs und AIDS zu entschlüsseln, diese heilbar zu machen und ihnen sogar prophylaktisch vorzuwirken.

Die Union ist erfolgreich, mächtig und stabil. Das Zusammenleben funktioniert. Schon seit fünfzehn Jahren starb kein Bürger mehr eines unnatürlichen Todes, bis heute...

Senior Officer Wallis meldet sich zum Dienst.

Andrianapolis 2047: Phoenix Wallis ist Sicherheitsoffizier des GFSN. Trotz ihres gerigen HDIs teilt ihr Dagmar Morssen, die Leiterin der Immigrationsabteilung, einen brisanten Fall zu: Vassily Bogdanov ist im Schurkenstaat Russland ermordet worden. Über der Bluttat in Odessa liegt ein grauer Schleier, den Phoenix nun lüften soll. Die eher schüchterne junge Frau geht den ersten Hinweisen nach und muss feststellen, dass so leicht nicht hinter das Geheimnis um den Tod des Geschäftsmannes zu kommen ist. Doch die Zeit ist knapp bemessen und Chief Morssen drängt auf eine rasche Klärung des Verbrechens.

Der Zeitpunkt des Ablebens des erst vor drei Jahren als Unionsbürger anerkannten Bogdanov, liegt zudem verdächtig nahe mit dem von Dr. Spencer, einem bekannten Geschichtsprofessor, zusammen. Gibt es etwa eine Verbindung? Und wie gelangte ein erst kürzlich immigrierter Russe mit einem HDI von gerade mal 70 zu so viel Reichtum?

Glaubwürdig und langatmig

Das Szenario, das sich die Entwickler rund um Culpa Innata ausgedacht haben, ist hochinteressant und wirkt, gerade zu Beginn des Spiels, äußerst durchdacht. Begriffe wie "Schurkenstaaten" kennt man auch heute in anderem Zusammenhang bereits, weshalb man auch schnell den Verdacht bekommen könnte, dass es sich bei diesem Spiel um einen Teil einer Anti-Amerika-Kampagne handeln könnte. Ganz freisprechen kann sich das Spiel davon auch nicht, ist aber zu keinem Zeitpunkt einseitig und überlässt es dem Spieler, ein Urteil zu fällen, was gut oder böse, richtig oder falsch ist bzw. ob man diesen Bezug überhaupt zulässt oder nicht.

Auch wenn diese Zukunftsperspektive aus aktueller Sicht noch in weiter Ferne liegt, ist sie doch sehr geschickt mit bereits vergangenen Konflikten und solchen einer möglichen nähreren Zukunft verknüpft, wodurch die im Spiel herrschende politische und gesellschaftliche Weltordnung plausibel und glaubwürdig erscheint. Das Privatleben von Phoenix ist zwar weit weniger interessant, aber die Glaubwürdigkeit wird auch hier gewahrt. Zudem zeigen gerade die Gespräche mit Freundin Sandra das gesellschaftliche Arrangement mit am deutlichsten, insbesondere was die nicht mehr vorhandenen partnerschaftlichen Strukturen anbelangt. Hinzu kommt der rätselhafte Mord an dem Unionsbürger und die zahlreichen zumindest anfangs fast immer interessanten Charaktere, denen man im Spiel begegnet.

Deshalb ist es bedauerlich, dass Culpa Innata dieses hohe Potential an vielen Stellen unnötig verspielt. Neben ein paar anderen Aspekten, die später beleuchtet werden sollen, findet sich dieses Manko auch in der Inszenierung wieder. Zu selten gibt es spannende Spielabschnitte wie etwa die Sicherheitsbefragungen, in denen Phoenix potentielle Einwanderer auf ihre Tauglichkeit als Unionsbürger prüft. Zu oft wird ein Nebenplot eingeflochten, der manchmal arg belanglos ist, zu stark von der eigentlichen Story ablenkt und somit den Spannungsbogen nach unten zieht. Nicht dass ein hoher Spielumfang eine grundsätzlich negativ Eigenschaft wäre, aber die Summe von Haupt- und Nebenstory und Charakteren sind fast schon zu viel für ein einziges Spiel.

Sprich zu mir, aber behalte die Uhr im Auge.

Zur Lebenswirklichkeit in der Weltunion gehört, dass Phoenix ihren Gesprächspartnern nicht zu viel Zeit stehlen darf. Sollte sie nämlich durch ihre Ermittlungen die Arbeitsleistung der anderen zu stark beeinträchtigen, würde sie gegen das Gesetz verstoßen. Man muss allerdings nicht befürchten, zu lange mit den Zeugen zu kommunizieren. Nach einer bestimmten Anzahl von Fragen wird das Gespräch einfach auf den nächsten Tag verschoben. Dieses "Feature" hat also prinzipiell keine negativen Auswirkungen, störend ist es dennoch. Obwohl es keinen wirklichen Unterschied machen würde, wenn man direkt sämtliche verfügbaren Gesprächsoptionen durchgehen könnte, verwehrt einem das Spiel auch dann diese Möglichkeit. Ein weiterer Partner zum Gedankenaustausch ist zwar normalerweise schnell gefunden, so richtig abfinden möchte man sich mit dieser Eigenschaft von Culpa Innata aber bis zum Ende nicht.

Lineal? Brauche ich nicht!

Eine der im Vorfeld am hervorstechensten beworbenen Eigenschaften des Adventures des türkischen Entwicklers Momentum AS, ist die Non-Linearität. Diese ist auch zweifellos vorhanden, Storyfortschritte und die Freischaltung neuer Schauplätze sind oft nur grob storybedingt vorgegeben. Von Dr. Spencer kann man genauso auf verschiedene Arten erfahren, wie von einzelnen optionalen Inhalten des Spiels. An sich eine feine Sache, vielleicht wäre aber die Entscheidung auch hier besser zu Gunsten eines lineareren Spielablaufs gefallen. Im Zusammenhang mit der Option, Schauplätze in unterschiedlicher Abfolge zu betreten bzw. Gespräche mit anderen Charakteren zu führen, entstehen ein paar Logikfehler, die sich auch leicht ungünstig auf die Atmosphäre auswirken können. Es kommt vor, dass Phoenix gleichartige Informationen von verschiedenen Personen bekommt. Dabei macht es wenig Sinn, wenn sie bei sämtlichen Gesprächspartnern so reagiert, als wenn sie noch nichts davon gewusst hätte. Zudem würde sie eine bereits gesicherte Information ohnehin kein zweites Mal abrufen. Wirklich dramatisch ist das aber nicht und kommt zudem auch nicht übermäßig oft vor.

Erwähnen muss man allerdings noch, dass die Spielzeit ohne die optionalen Inhalte mitunter deutlich geringer ausfallen kann, besonders da gerade die optionalen Rätsel oft anspruchsvoller und zeitaufwändiger sind. Selbst ohne diese Inhalte dürfte man aber deutlich mehr als 10 Stunden beschäftigt sein.

Viel zu leicht, oder doch nicht?

In den ersten Spielstunden kann man den Eindruck bekommen, dass Culpa Innata anspruchsvolleren Rätselfans nicht viel zu bieten hat. Gespräche führen, rumlaufen, mal einen Hotspot anklicken, vielleicht ein Foto davon schießen und das Bild am Computer im Büro bearbeiten - kein Problem. Abgesehen von den optionalen Spielinhalten, die teils für längere Hänger sorgen könnten, gibt es aber auch einige anspruchsvollere Pflichtaufgaben. Die meisten davon sind bei entsprechendem Zeiteinsatz durch Ausprobieren oder intensives Nachdenken zu lösen.

In einigen Fällen hilft auch das Tagebuch, in dem Phoenix zahlreiche Informationen abspeichert und diese mit Lösungshinweisen ausschmückt. Noch anstehende Aufgaben erscheinen hier in roter Schrift, weshalb man sich die mittellangen Textabschnitte nicht alle durchlesen braucht. Ärgerlich aber bleiben die Aufgaben, bei denen nur Ausprobieren hilft, da es keinerlei Hinweise auf die Lösung gibt, wie etwa im verqualmten Laden einer Zeugin.

Von A nach B

Phoenix lässt sich, wie es sich für ein Adventure gehört, per Point-and-Click-Verfahren durch die Straßen von Adrianapolis steuern. Es mangelt an bestimmten Standard-Komfort-Funktionen. Ausgänge und Richtungspfeile, die einen Perspektivwechsel nach sich ziehen, können nicht per Doppelklick aktiviert werden. Phoenix ist lediglich bereit dort hinzurennen. Blöderweise versagt diese Funktion hin und wieder. Mal muss man erneut doppelklicken, damit unsere Spielfigur auch wirklich rennt, manchmal bleibt sie an der Bildkante stehen und lässt sich erst nachdem man noch mal einen Schritt in die Gegenrichtung gemacht hat vom Kamerawechsel überzeugen.

Wer bereit ist, auf die optionalen Inhalte zu verzichten und auch nicht unbedingt alle verfügbaren Schauplätze betreten will, braucht sich daran allerdings nur am Rande zu stören. Mit einem Rechtsklick kann man nämlich nicht nur ein Menü öffnen, über das man Zugriff auf Inventar, Tagebuch, Kontaktliste und Spielmenü hat, sondern darüber hinaus eine Karte öffnen, über die man schnell die bereits freigeschalteten Schauplätze besuchen kann. Von ihr kann man zwar nicht direkt zu Spielbeginn, aber zumindest schon sehr früh im Spiel Gebrauch machen.

Du bist so hässlich wie ein Schurkenstaat.

Zugegeben, das ist je nach Sichtweise etwas übertrieben. Aber eine Schönheit ist Culpa Innata ganz sicher nicht. Die zahlreichen, abwechslungsreichen Schauplätze in der Ostmetropole Adreanopolis sind allesamt sehr statisch und zudem meist mit groben Texturen überzogen. Die Spielfiguren wirken leider auch nicht viel lebendiger. Die Animationen sind dabei besonders schwach. Phoenix ist genauso stocksteif wie die übrigen Spielfiguren, mit denen man interagieren kann, und unterscheiden sich dabei nicht einmal von den wenigen, völlig unbeteiligen Statisten auf den Straßen der Unionsstadt. An vielen Stellen fehlen Animationen auch komplett. Es gibt zwar den Versuch, dies über manche kleine Cutscene, die etwa das Aufheben eines Objekts zeigt oder wie sich Phoenix an ihren Rechner im Büro setzt, zu überdecken, wirklich milde stimmen kann einen das aber nicht. Besonders schade ist, dass gerade die sehr häufigen Nahaufnahmen der Charaktere in den Gesprächen nicht etwas aufwändiger umgesetzt wurden. Die beteiligten Personen bewegen zwar ihre Lippen und Augenlider, lassen auch immer wieder mal die Hände kreisen, besonders ansprechend sind die Animationen aber nicht, die Lippenbewegungen zudem nicht ansatzweise synchron.

Während der Gespräche und Zwischensequenzen tritt immer ein leichtes Bidlgrieseln auf, was man wohl ebenfalls relativ leicht hätte vermeiden können. Cutscenes liegen in seltenen Fällen auch in Form von Rendervideos vor, meist sind diese aber in Spielgrafik gehalten. Insgesamt ist deren Umfang recht hoch, besonders lang und/oder optisch beeindruckend sind sie aber nie.

Sex sells, Al sells shoes.

Daran, dass sich alles, was irgendwie mit Sex zu tun hat, gut verkauft, ist wohl mehr als ein Fünkchen Wahrheit. Das ist aber sicher nicht der Grund, weshalb dieses Thema immer wieder, nicht nur in den Privatgesprächen mit Freundin Sandra, behandelt wird. Auch hierfür findet sich die Ursache im gesellschaftlichen Hintergrund der Weltunion. Obwohl dieses allgegenwärtige Thema aber damit begründet werden muss, erklärt es nicht ganz, weshalb man es damit vielleicht ein wenig übertrieben hat. Sicherlich auch zum Teil um eine ablehnende Haltung gegenüber einem derartigen Umgang mit Sexualität zu erwirken. Diese Wirkung hätte man aber auch mit einem weniger massiven Vorkommen des Themas erreicht. Manch einem könnte das ewige Gerede über "Sexpartner" und "Hauptsexpartner" vielleicht etwas auf die Nerven fallen.

Vielleicht schafft eine von Phoenix' Shoppingtouren Abhilfe: Für einen Tanzabend im Club braucht sie noch ein sexy Outfit und ein passendes Paar Schuhe. Sandras Empfehlung lautet "Gary's Shoes". Bei jedem Bundy-Fan dürfte es allerspätestens zu diesem Zeitpunkt klingeln, aufmerksame Spieler haben schon sehr früh im Spiel etwas von diesem Laden und Schuhverkäufer Al gelesen. Zwar ist diese Hommage nicht extrem witzig gelungen, einen ordentlichen Lacher sollte es aber beim zweiten Besuch im Geschäft geben, den man nach dem ersten Einkaufsversuch mit einer Beschwerde über das unmögliche Verhalten des Verkäufers abgeschlossen hat.

Amtssprache Deutsch

Für den deutschen Markt hat Momentum AS eine Version erstellen lassen, die in Wort und Ton eingedeutscht wurde. Dabei hat man insgesamt ein ganz gutes Händchen bewiesen, wenngleich die Synchronisation recht weit vom Niveau von Top-Produkten in diesem Bereich entfernt ist. Exzellente Sprecher gibt es zwar keine in der Sprecherrige, auch kaum einen Namen den man kennt findet sich auf der Liste. Richtig schlechte Stimmen sind aber eigentlich nicht dabei. Die Hauptfigur, Phoenix Wallis, ist mit Djuwita Müller auf jeden Fall ziemlich gut besetzt, die teils nicht ganz so hochwertigen bzw. passenden Sprecher finden sich lediglich in meist kleineren Nebenrollen. Auch Phoenix Textzeilen sind nicht immer passend betont, was allerdings bei dem riesigen Umfang auch unumgänglich ist. Stören könnten der übertriebe Akzent von Larissa Lukin und die wohl bewusst gewählte, nervtötende Stimme einer der Verkäuferinnen im Thing Store. Wünschenswert wäre auch, wenn am Soundpegel nochmal Hand angelegt würde. Es kommt nämlich immer wieder mal vor, dass sich das Spiel in der Lautstärke vergreift, wobei die Sprache dabei zu leise wird, während die Musik auf demselben Niveau bleibt.

Musik gibt es dem Eindruck nach nur wenig im Spiel. Manches geht ein bisschen in Richtung "harmloser Industrial", hin und wieder ertönen aber auch leicht orientalische Klänge. Da man sich aber über weite Strecken im Spiel in Gesprächen befindet, achtet man kaum auf die musikalische Untermalung.

Die Bildschirmtexte und Untertitel sind komplett übersetzt, die Ausnahmen stehen im Zusammenhang mit einem optionalen Spielinhalt. Untertitel sind allerdings nicht zu allen Textzeilen vorhanden. Eingehende Anrufe werden in der Verkaufsversion genausowenig untertitelt wie die Gedanken von Phoenix. Ein Patch soll hier demnächst Abhilfe schaffen. Das ist aber auch in der aktuellen Form nicht weiter schlimm, da man in Culpa Innata ohnehin nur ganze Dialogabschnitte, also auch die Antwort des Gesprächspartners auf die Frage bzw. den kompletten Gedankenabschnitt von Phoenix, abbrechen kann. Spieler, die einzelne Zeilen überfliegen und dann wegklicken möchten, werden dieses Verhalten hier nicht durchhalten können.

Fazit

Culpa Innata hat einiges an Inhalten zu bieten. Der Hintergrund ist sehr interessant, Story und Charaktere sind glaubwürdig. Spannend ist es leider kaum, da es einfach zu langatmig inszeniert ist und den Spieler gerade in spannenden Momenten mit Nebensächlichkeiten ablenkt. Technisch ist das Spiel zwar vielleicht nicht unterirdisch, aber bestenfalls Mittelmaß. Die Non-Linearität hat auch hier ihre Grenzen und verursacht im Spiel - wenn auch verzeihliche - Logikfehler. Diese Punkte kosten das Spiel unnötig atmosphärische Dichte. Das kann auch die insgesamt ordentliche deutsche Vertonung nicht verhindern.

Die Rätsel sind insgesamt in Ordnung, variieren aber etwas zu stark im Schwierigkeitsgrad, sind manchmal mangels Hinweisen nur durch Ausprobieren zu lösen und wirken deshalb manchmal Fehl am Platz oder auch mitunter konstruiert. Gerade die zahlreichen Puzzles wissen aber durchaus zu gefallen.

Aus Culpa Innata hätte man mehr machen können, vielleicht sogar mehr machen müssen. Trotz der vielen schwächeren Bereiche ist es aber trotzdem ein durchaus brauchbares Adventure geworden. Wer sich an der mäßigen Optik nicht stört, für wen die sehr umfangreichen teils weit von der Story entfernten Dialoge kein Ausschlusskriterium sind und wem viel an einem glaubwürdigen (Hintergrund-)Szenario liegt, der möge noch zehn Punkte aufschlagen und zugreifen.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Mir hat Culpa Innata gut gefallen. Gefallen hat mir vor allem das gut durchdachte Szenario. Schön fand ich auch immer wieder direkt oder indirekt dazu angehalten zu sein, das Gesellschaftsprnzip zu hinterfragen. Erfreulich ist dabei, dass hier nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gearbeitet wird, sondern lediglich durch das Gezeigte die Erkenntnis vorangetrieben wird, dass kein auch noch so friedlich scheinendes System den Bürgern bestimmte Lebenmodelle vorschreiben sollte. Jeder sollte seinen eigenen Weg in der Gesellschaft finden dürfen. Da stört mich die schwache Technik weniger. Die Handlung hätte aber etwas mehr gerafft werden müssen, an einigen Stellen zieht sie sich wie Kaugummi.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • glaubwürdiges Szenario
  • großer Umfang
  • optionale Inhalte
  • gute Lokalisation mit durchwachsener Sprachausgabe
  • abwechslungsreiche und teils fordernde Rätsel...
  • ... die im Schwierigkeitsgrad zu stark variieren und oft nur durch Ausprobieren zu lösen sind
  • langatmige Inszenierung
  • schwache Grafik und Animationen
  • Nebenhandlung oft zu zentral
  • teils sehr umfangreiche Dialoge