Test

von  Michael Stein
19.08.2015
Fire
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Zurück in die Steinzeit

Adventure-Experte Daedalic Entertainment hat mit Fire ein sonst eher unübliches Konzept vorgelegt. Ein Adventure ohne Sprache, eingeteilt in Levels und mit Bonus-Items. Ob das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Test.

Das Feuer ist aus

Gepennt hat er, der Ungh, und deshalb ist das Feuer aus und er wird aus dem Dorf geworfen. Aber Ungh hat einen Plan. Er will zum Feuerberg reisen und neues Feuer holen, um seinen Mitbewohnern zu zeigen, dass er doch zu etwas zu gebrauchen ist. Ganz so einfach ist das aber nicht, denn auf dem Weg dahin gibt es einige Stolpersteine zu überwinden. So brechen wir in der Rolle des trotteligen Neandertalers auf und geraten in haarsträubende Abenteuer.

Gewohntes Point and Click

Wir haben Fire auf dem iPad ausprobiert und eines vorneweg: Die Steuerung funktioniert auf dem Touchpad ganz wunderbar. Klassisches Tippen auf eine Stelle des Bildschirms lässt Ungh dorthin laufen, tippt man auf ein Objekt, wird dieses entweder aufgenommen, oder Ungh zeigt an, dass er nichts damit anfangen kann. Wenn man schon einen Gegenstand mit sich herumträgt, wird er kombiniert. Ein Inventar gibt es nicht, was angesichts der spärlichen und taschenfreien Bekleidung unseres Protagonisten nicht weiter verwundert. Am unteren Bildschirmrand finden sich in den Ecken Richtungspfeile, über die man nach links oder rechts in den nächsten Bildschirm wechseln kann, dazwischen sitzt in der Mitte der Button für die Hotspotanzeige.

Es gibt zwar keine Sprache, aber Dialoge

Rätseln bis es brennt

Fire ist streng genommen eher ein Puzzlespiel im Adventure-Outfit, so wie wir es zum Beispiel schon von der Goblins-Reihe kennen. Das Spiel besteht aus zehn Abschnitten, in denen in der Regel eine größere Rätselkette gelöst werden muss. Dabei wird viel auf absurde und ulkige Ideen gesetzt, und davon gibt es in Fire wirklich genug. Daedalic schickt den Spieler nicht einfach nur durch die Steinzeit, sondern packt Ungh auch schon mal in eine Zeitmaschine oder in eine Rakete zum Mond. Die Rätsel sind gut durchdacht und nicht zu einfach, sodass es schon eine Weile dauern kann, bis man auf die richtigen Zusammenhänge und Lösungen kommt. Insgesamt ist der Spaßfaktor beim Lösen hoch und sorgt dafür, dass die Motivaton zum Weiterspielen bestehen bleibt. Nebenbei gibt es als Belohnung Münzen einzusammeln, die als eine Art Belohnungssystem dienen. Pro Level können drei Münzen gesammelt werden, die teilweise nur durch Ausprobieren aller Möglichkeiten eines Rätsels zu bekommen sind, teilweise aber auch durch das Lösen von Rätseln im ersten Versuch. Damit schleicht sich ein kleiner Wiederspielwert ein.

Ansprechende Präsentation

Die Hintergründe in Fire sind knallbunt gezeichnet, was durchaus Charme hat und zum Setting passt. Dazu kommen die vielen kleinen und liebevollen Animationen, die das Spiel optisch gut aufwerten und rund wirken lassen. Hierzu trägt auch die Hintergrundmusik bei, die den Slapstikcharakter mancher Szenen gekonnt untermalt. Außerdem verfügt Fire über sehr nette Soundeffekte. Insgesamt präsentiert sich das Spiel sehr positiv.

Daedalic schießt uns auf den Mond

Story ist nicht

Was Fire leider nicht zu bieten hat, ist eine echte Geschichte. Feuer aus, raus aus dem Dorf, neues Feuer holen. Das ist alles und das sollte man wissen, bevor man dieses Spiel spielt. Es gibt keine Storyentwicklung und auch keine unerwarteten Wendungen. Fire ist ein reines Puzzlespiel, dafür aber kein schlechtes. Aufgrund des etwas derben Humors sollte man sich trotz des knuffigen Aussehens übrigens gut überlegen, ob das Spiel für kleine Kinder geeignet ist. Die USK hat Fire ohne Altersbeschränkung eingestuft.

Fazit

Wer mal wieder ein knackiges Rätselspiel haben möchte, das dazu knuffig aussieht und sich flüssig spielt, der ist bei Fire genau richtig. Erwartet man hingegen eine ausgefeilte Story, dann ist es einfach das falsche Spiel. Wer es mit diesem Wissen kauft, wird etwa drei Stunden lang gut unterhalten.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Fire macht Spaß. Durch die Einteilung in Levels kann man es auch in Happen spielen, vor allem weil man den Anschluss an die Story nicht verlieren kann. Es ist also kein Spiel, das man zwingend in einem Rutsch durchspielen muss. Allerdings macht es schon Lust auf den jeweils nächsten Level, weil man doch wissen möchte, welche abgefahreren Ideen sich die Entwickler noch haben einfallen lassen. Ich finde Fire durchaus gelungen, man muss sich nur bewusst sein, welche Art Spiel man sich hier zulegt.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • Schöne bunte Grafik
  • Tolle Animationen
  • Passende Musik und Effekte
  • Interessante Rätsel
  • Praktisch keine Story
  • Relativ kurz