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Test

von  Hans Pieper
16.03.2014
realMyst Masterpiece Edition
Getestet auf Windows, Sprache Englisch

Die verschiedenen Myst-Versionen

Dieser Test nimmt nur Bezug auf die Neuerungen gegenüber der Vorgänger-Version realMyst (zum Test). Wer die Serie noch gar nicht kennt, findet hier den Test zum ursprünglichen Klassiker Myst.

Knapp 20 Jahre nach dem Erscheinen von und etwa vierzehn Jahre nach der Veröffentlichung der stark überarbeiteten Version realMyst bietet Cyan den Spielern einmal mehr die Gelegenheit, zurück auf die einsame Insel zu reisen. Für realMyst Masterpiece Edition wurde noch einmal am Aussehen der Zeitalter von Atrus gearbeitet. Lohnt sich eine erneute Reise durch die Buchseiten? Das haben wir für euch herausgefunden.

Wieder geht es zurück auf die berühmte Insel

Besser, aber…

Auf den ersten Blick sieht die Masterpiece Edition durchaus noch einmal schöner und detailreicher aus, als ihr Vorgänger. Doch gemessen an den heutigen Standards in der Grafik kann die neue Version nicht mithalten. Einige Texturen sehen auch bei hoher Auflösung grobkörnig und pixelig aus und animierte Tiere oder Pflanzen wirken unecht. Auch Wasser, wenn es zum Beispiel vom aufsteigenden Schiff am Pier abfließt, wird alles andere als realistisch dargestellt. Am Tag-Nacht-Rhythmus hat sich nicht viel geändert, die Sonne geht auf und unter, hin und wieder gibt es beeindruckendes Abendrot zu sehen. Neu ist eine nutzlose Taschenlampe, die auf Wunsch eingeschaltet werden kann. Eine verpasste Chance ist, dass die Flüge durch die fremden Zeitalter, die in den Verbindungsbüchern zu sehen sind, auch in dieser Version klein bleiben. Es wäre sehr schön gewesen, hier wie beispielsweise in Myst III auf einen Rundflug durch die Welt in voller Bildschirmgröße mitgenommen zu werden.

Komplett versagt das Remake aber in der Endsequenz mit Atrus. Hier wurde zunächst ein nicht wirklich gut aussehendes 3D-Modell von Atrus erstellt…

...das kurz darauf einfach durch die extrem niedrig aufgelöste Videosequenz aus dem ursprünglichen Myst ersetzt wurde:



Hier leidet die Atmosphäre eindeutig. Auch in Sachen Sound hat sich wenig getan: Vor allem den Geräuschen hört man ihr alter teilweise an. Hier wäre eine Verbesserung wünschenswert gewesen.

Wie auch schon realMyst erschien die Masterpiece Edition nur auf Englisch. Untertitel gibt es nicht.

Ungewohntes

Sehr merkwürdig mutet auch das neue Speichermenü an. Um einen Spielstand zu sichern, muss ein Bild der aktuellen Spielszene rechts oben in einen Speicher-Slot nach links gezogen werden. Das ist unnötig umständlich und im ersten Moment auch nicht besonders intuitiv. Aber auch die Steuerung selbst ist nicht ganz so gelungen: Möchte man sich im Stehen umsehen, muss die rechte Maustaste gedrückt und gehalten werden. Sobald man sich bewegt, ist eine freie Rundumsicht auch ohne Mausklick möglich. Das fühlt sich ziemlich hakelig an. Wünschenswert wäre gewesen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Maus in der Mitte des Bildschirms zu fixieren, um sich normal umzusehen und sie nur auf Wunsch freizulassen, um Objekte zu untersuchen, ähnlich wie in Myst III.

Lobenswert ist hingegen die Funktion, zwischen der klassischen Myst-Steuerung und einem freien Bewegungsmodus umschalten zu können. Das kommt auch Fans entgegen, die mit Motion-Sickness zu kämpfen haben.

Nicht besonders handlich:<br /><br />Das neue Speichermenü

Fazit

Viel Neues gibt es nicht in der Masterpiece Edition und wer realMyst bereits erfolgreich auf dem Rechner laufen hat, kann diese Neuauflage beruhigt im Regal stehen lassen. Zu gering ist der Mehrwert der leicht verbesserten Grafik. Wer Myst bislang nur als Diashow kennt, kann hingegen durchaus darüber nachdenken, sich in die überarbeitete Version zu stürzen.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Ich reise immer wieder gerne auf die einsame Insel und habe nun schon viele Versionen gespielt. Ein bisschen sind die Welten der Myst-Serie auch zu einem sehr vertrauten Ort geworden, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Von der Masterpiece Edition war ich ein wenig enttäuscht, in Sachen Grafik hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Und die Unzulänglichkeiten bei der Steuerung haben das Erlebnis auch ein wenig getrübt. Trotz allem bietet der Titel eine kleine Bereicherung der Serie. Die Bewertung fiel ein wenig schwer, letztlich habe ich den Titel aber einen Hauch unterhalb von realMyst angesetzt, denn das Erlebnis der ersten 3D-Portierung war zufriedenstellender.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • Verbesserte Grafik
  • Speichermenü sehr umständlich
  • Schauspieler unschön eingefügt
  • Wenig Mehrwert gegenüber realMyst