Es ist die Horrorvorstellung aller Menschen mit Klaustrophobie: Eingeschlossen in eine kleine Kälteschlafkapsel auf einem Raumschiff erwacht der Spieler in The Starship Damrey. Glücklicherweise hat er die Möglichkeit, einen letzten aktiven Roboter von seinem Bett aus zu steuern. Doch auf dem merkwürdig stillen Raumschiff geht es nicht mit rechten Dingen zu…
Die Steuerung von The Starship Damrey ist zweigeteilt. Zum einen werden Steuerkreuz und Circlepad des 3DS verwendet, um den Roboter durch die Gegend fahren zu lassen und sich in begrenztem Maße umzusehen. Mit den Tasten können Hotspots untersucht und Gegenstände genommen oder benutzt werden. Das Touchpad des unteren Bildschirms wird hingegen für eine seltene Navigation durch die kargen Menüs des Bordcomputers verwendet. Insgesamt ist die Steuerung recht gut gelungen und unterstützt die Atmosphäre. Allerdings stört es ein wenig, dass sich der Roboter auf seine Geradeaus-Sicht fixiert und ein Umschauen nur sehr beschränkt möglich ist. Will der Spieler beispielsweise mehr zu seiner rechten Seite erkennen, muss er erst den Erkundungsmodus mit dem Circlepad per Taste beenden und den Roboter mit dem Steuerkreuz nach rechts drehen. Dort ist dann wieder ein begrenztes Umschauen möglich. Seitliche Bewegungen sind leider nicht möglich, sodass die Steuerung insgesamt recht hakelig daherkommt. Das nervt auf Dauer ein wenig.
Über die mit 2-3 Stunden recht kurze Spielzeit hinweg gilt es einige Rätsel zu lösen. Den Großteil macht dabei das Erkunden des Schiffes und das Entdecken von weiteren ID-Karten für das Öffnen zusätzlicher Räume aus. Des Weiteren spielen bei einem Abschnitt eine gute Orientierung (oder etwas Ausprobieren) und mehrfach das korrekte Verwenden von zuvor eingesammelten Gegenständen eine Rolle. Die Aufgaben bewegen sich dabei auf einem leichten bis mittleren Niveau. Wenn Hänger auftreten, dann meist, weil ein Hotspot übersehen wurde.
Neben den Rätseln gilt es auch noch, eine weitere Aufgabe zu bewältigen: Das Raumschiff wurde von kleinen Alien-Kreaturen besetzt. Die müssen mit dem Roboter gefunden und anschließend vernichtet werden. Um die Suche zu erleichtern, geben die Wesen ein knarrendes Geräusch von sich, wenn der Roboter in der Nähe ist. Aufmerksame Spieler können zudem eine Zusatzaufgabe erledigen, die das Ende um eine kurze Sequenz erweitert.
Die komplett auf Englisch erzählte Geschichte hinter The Starship Damrey ist zwar recht klassisch angelegt, überrascht aber mit einem gelungenen Ende und netten Anspielungen auf das SciFi-Genre. Die Sprachausgabe mit wenigen Stimmen ist passabel (weiblicher Computer) und gut (Überlebender) umgesetzt. Die Geräusche sind allesamt passend gesetzt, Musik ist kaum vorhanden. Grafisch bewegt sich der Titel im Rahmen der Möglichkeiten auf dem 3DS. Durch fehlende Animationen und nicht allzu viele Details wirken die Schauplätze jedoch etwas leblos und trist. Das mag zum Teil gewollt sein, wirkt jedoch auch etwas altbacken. Der 3D-Effekt kommt vor allem bei den Zwischensequenzen zum Tragen, wirkt aber auch im restlichen Spiel gut.
The Starship Damrey arbeitet mit einigen wenigen Jumpscares, baut den Hauptteil seines Horrors jedoch über die Atmosphäre auf. Merkwürdige Geräusche, ein durch die ausgefallene Beleuchtung stark eingeschränktes Sichtfeld und beunruhigende Vorgänge auf dem Schiff schaffen eine durchaus gruselige Stimmung. Splatter oder Gore muss der Spieler nicht befürchten.
The Starship Damrey ist ein kleines, aber feines Horror-Adventure für den 3DS. Auch wenn die Rätsel etwas wenig Abwechslung bieten und die Steuerung das Umsehen komplizierter macht, als es sein müsste, überzeugt der Titel mit einer guten Geschichte und einem netten Gänsehaut-Effekt.
Alleine mit Kopfhörern kann der Titel was. Auch wenn das Stilmittel einfach ist, war mir beim Erkunden neuer Gängen immer etwas unwohl. Was wohl als nächstes aus den Schatten auftauchen wird? Vor allem das sehr gute Ende hat mich dann von dem Spiel überzeugt und die Schwächen nochmals ein wenig abgemildert. Für alle 3DS-Besitzer sicherlich eine Empfehlung.
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