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Test

von  Caroline "hardcora" Valdenaire
12.10.2013
The Raven - Kapitel 3: Mörder und Raben
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Take me back to Cairo!

Die letzte Episode zeigt uns die Geschichte erneut aus einer anderen Perspektive und lässt uns dadurch weitere Geheimnisse rund um den Raben entdecken. Während wir in der zweiten Episode teilweise als Wachtmeister Zellner und teilweise als böser Bube die Geschichte erleben durften, wechselt das Geschehen nun zu einer weiteren Person, mit der man wohl eher nicht gerechnet hätte. Entsprechend erfahren wir vollkommen neue Einzelheiten, die teilweise aber extrem gekünstelt wirken - als wollte man der Geschichte mehr Tiefe verleihen, als sie eigentlich wirklich besitzt. So erfahren wir über die anderen Charaktere der Reise einige Kindheitstraumata, die für die Geschichte des Raben aber nicht wirklich von Belang sind und das Spiel dadurch künstlich in die Länge ziehen. Andererseits werden die Storylücken sinnvoll gefüllt und am Ende dürfte man zumindest inhaltlich glücklich werden, da keine Abschnitte aus der alternativen Perspektive vernachlässigt wurden und die Geschichte am Ende insgesamt zwar doch recht kurz erscheint, aber zumindest bis ins letzte Detail fertig erzählt wurde.

Endlich erfahren wir alles über den Geiger.

Rätselkost, Tongebilde und sonstige Wehwehchen

Wer gehofft hatte, dass die Rätsel von Episode zu Episode anspruchsvoller werden, wird leider enttäuscht. Auch in der letzten Episode verzichtet man auf verschachtelte Rätsel und serviert eher die einfache Rätselkost für den Mainstream. Wer doch einmal Probleme hat, kann die - inzwischen besser funktionierende - Hotspot-Anzeige nutzen oder einen Blick ins - endlich fehlerfreie - Tagebuch werfen, welches einem aber nicht unbedingt auf die Sprünge hilft, sondern eher simple Tipps, aber keine tatsächlichen Lösungshinweise gibt. Dieser Satz war übrigens verschachtelter als jedes spielbare Rätsel des Raben.

Immerhin: die Leistung der Synchronsprecher ist nach wie vor grandios! Jeder einzelne Sprecher passt zur Figur und tönt der Geschichte entsprechend. Der Soundtrack ist zwar ebenfalls sehr gut, wird aber an einigen Stellen sehr unpassend eingesetzt. So hatten wir beispielsweise eine relativ ernste Szene, die mit fröhlich dudelnder Musik begleitet wurde.

Überbewertet:  Sicherheitskameras.

Die Laufanimationen, die bereits in der zweiten Episode etwas verbessert wurden, sind leider oft immer noch abgehackt, aber führen zumindest nicht mehr zu einem Totalabsturz. Indes gab es allerdings ein paar Fehler bei der Kollisionsabfrage, als unsere Hauptfigur beispielsweise nicht an einer anderen Person vorbeilaufen wollte, durch die Laufroute aber sogar durch selbige hindurch marschierte! Ein zwar lustiges, aber leider atmosphärisch unpassendes Ereignis.

Fazit

Für Adventure-Neulinge ist die Reise mit dem Raben ein willkommener Einstieg, da die Rätsel nicht sonderlich fordern und die Geschichte im Vordergrund steht. Adventure-Veteranen hingegen drohen sich ob der doch teilweise zu einfachen Knobeleien zu langweilen. Das große Finale ist etwas kleiner als gedacht, aber dennoch eine Reise wert. Insgesamt kann der Rabe zwar überzeugen, erfüllt aber nicht die hohen Erwartungen, die der ein oder andere an das Spiel haben dürfte. Dennoch: für einen kurzen Krimi zwischendurch ist die Reise gut geeignet.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Da ist er nun: der Abschluss von The Raven. Die Geschichte und der Twist am Ende haben mir gefallen, auch wenn dieser teilweise etwas bemüht wirkt. Alles in Allem hätte ich nach der Appetit anregenden, umfangreichen ersten Episode etwas mehr erwartet. Überhaupt ist dieses Kapitel mir negativ aufgestoßen: Der Wegfindungsbug machte mir wieder Probleme (Neustart erforderlich) und eines der Rätsel hat mich sogar richtig geärgert. Da wurde im Vorfeld versprochen, dass die Rätsel realistisch seien, aber mein Charakter ist nicht in der Lage ein Stück Draht per Hand umzubiegen, um eine Autotür zu knacken, sondern muss den Draht erst (erfolglos) mit einem anderen Objekt kombinieren, um als Ergebnis einen gebogenen Draht zu erhalten. Genau solche Rätsel sind es doch, die das Genre erst in Verruf gebracht haben und welche die Entwickler ausdrücklich vermeiden wollten. Davon abgesehen hat mich die Geschichte gut unterhalten und die Auflösung überrascht, wie es bei einem guten Krimi sein sollte.Axel Kothe

Die Geschichte kann trotz diverser Bugs und unnötiger Längen zwar überzeugen, bekommt am Ende aber nur die Schulnote gut. Die dritte Episode im Speziellen wirkt leider etwas unfertiger als die beiden davor. Das Ende will überraschen und genau das ist dann auch das Problem. Eine andere Lösung wäre mir lieber gewesen, da das servierte Finale leider arg erzwungen wirkt. Letztendlich habe ich mir vom Raben mehr versprochen, wurde für knapp 10 Stunden aber dennoch ganz gut unterhalten.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • erstklassige Synchronisation
  • gute Geschichte
  • enttäuschendes Finale
  • diverse Bugs
  • anspruchslose Rätsel