Der unabhängige Entwickler Mattis Folkestad hat mit Milkmaid of the Milky Way sein erstes Adventure veröffentlicht. Im Pixel-Look gehalten erzählt das Spiel die Geschichte des norwegischen Mädchens Ruth im Jahr 1929. Wie uns der Titel gefallen hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Die junge Ruth bewirtschaftet 1929 an einem Fjord in Norwegen einen Bauernhof. Ihre Eltern sind gestorben und nun ist sie allein dafür verantwortlich, sich durch die Produktion von Butter und Käse ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch die Zeiten sind schlecht, denn das Buttergeschäft läuft nicht mehr so gut. Eines nachts geschieht etwas Unheimliches. Ein seltsamer Salzkristall steht plötzlich auf der Wiese, irgendetwas hat ihre Kühe verängstigt und Gegenstände sind verschwunden. Und bevor Ruth weiß, wie ihr geschieht, kommt plötzlich ein Raumschiff und entführt ihre Kühe. Da sieht Ruth natürlich nicht tatenlos zu.
Grafisch kommt das Spiel in einem ästhetischen Pixel-Look daher. Die einfachen Farbflächen wissen zu gefallen, die Komposition der anfangs weitläufigen Szenen hat Charme. Insgesamt ist der Grafikstil eher einfach gehalten, was sich konsequent durch das Spiel zieht. Die Animationen der Figuren erinnern ein bisschen an LucasArts zu Zeiten von Monkey Island oder Day of the Tentacle. Technisch ist hier allerdings mit Unity und Adventure Creator eine moderne Basis vorhanden, die in Zukunft auch Portierungen auf weitere Plattformen erlauben dürfte. Passend zum Retro-Look gibt es außerdem angenehme Midi-Klänge zu hören. Sprachausgabe oder Übersetzungen enthält das Spiel nicht, es sind lediglich englische Texte vorhanden.
Die simple Point-and-Click-Steuerung geht gut von der Hand. Lediglich die linke Maustaste hat eine Funktion. Damit können Gegenstände eingesammelt oder Dialoge geführt werden. Die Wegfindung funktioniert ausgezeichnet und die Laufgeschwindigkeit der Spielfigur ist angenehm schnell, sodass auch weitläufige Passagen mit angemessenem Tempo durchquert werden können. Am unteren Bildschirmrand befindet sich eine Inventarleiste, aus der Gegenstände in die Spielwelt gezogen werden können. Die Kombination von Inventargegenständen untereinander ist nicht möglich.
Die Geschichte des Spiels ist gut durchdacht und wird zu einem ordentlichen Abschluss gebracht. Als Besonderheit liegen alle Texte in Reimform vor. Diese Reime sind mal besser, mal schlechter und manchmal ziemlich lustig. Das ergibt einen schönen Gegensatz zum eigentlich ernsten Thema. Bis der Abspann über den Bildschirm läuft, vergehen etwa zwei Stunden, die ordentlich mit Inhalt gefüllt sind. Auf zeitstreckende Rätsel wird hierbei verzichtet. Die Aufgaben sind überwiegend leicht zu lösen, selten muss ein wenig um die Ecke gedacht werden.
Milkmaid of the Milky Way ist ein unterhaltsames kleines Adventure, das leicht von der Hand geht. Wer klassische Point-and-Click-Adventures mag und kein Problem mit der kurzen Spielzeit und der nicht vorhandenen Sprachausgabe hat, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
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