Die Liste der kooperativen Adventures ist sehr kurz: Meist sind diese Titel ein Vergnügen für eine Einzelperson. Genau hier setzt We Were Here an: Nur gemeinsam mit einem Partner an einem anderen Rechner kann das Spiel gelöst werden.

Immerhin: Warm ist es in dem ungewöhnlichen Gefängnis

Eiskalt erwischt

Während einer Forschungsexpedition in einer komplett mit Eis und Schnee überzogenen Landschaft entdecken die beiden Protagonisten einen Tempel. Doch kurz darauf werden sie niedergeschlagen und getrennt. Beide wachen an unterschiedlichen Orten in einem großen, altertümlichen Komplex wieder auf. Nun gilt Zusammenarbeit, um versperrte Ausgänge zu öffnen. Gesteuert wird dabei aus der Ego-Perspektive mit WASD und Maus.

Partner, bitte kommen, over!

Wichtigstes Hilfsmittel ist ein Walkie Talkie, das per V-Taste aktiviert wird. Das Adventure kann daher auch nur mit einem Headset oder Mikrofon gespielt werden. So können die beiden Spieler Informationen austauschen, um Rätsel zu lösen. Das Tückische dabei: Wie bei einem echten Gerät kann der eine nichts sagen, solange der andere Partner spricht. Das erfordert besonders in Krisensituationen eine disziplinierte Vorgehensweise.
Die Verbindung zwischen den Spielern übernimmt Steam: Per Spieleinladung über die Plattform wird ein Freund über das Internet hinzugerufen.

Escape the Rooms

Im Spiel gibt es zwei Rollen: Der "Librarian" liefert hauptsächlich Hinweise ...

Die Rätsel wurden mit starken Anleihen an Escape Rooms geschaffen. Im Prinzip gilt es stets, Beobachtungen in den jeweiligen Räumen auszutauschen und entsprechend an Lösungen zu arbeiten. Beispielsweise müssen die korrekten Symbole für ein Wandgemälde ermittelt werden. An drei Stellen existiert zudem Zeitdruck. Reagiert der Partner nicht schnell genug, stirbt der andere und es muss (vom teilweise etwas nervig weit entfernten) letzten Checkpoint gestartet werden. Einige Aufgaben werden dabei nach dem Zufallsprinzip neu gemischt, sodass die Lösung teilweise neu erarbeitet werden muss.
Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel liegt auf einem generell eher niedrigen Niveau, dafür sind sie ansprechend abwechslungsreich gestaltet. Lediglich im letzten Raum sorgt der etwas komplexe Aufbau in Verbindung mit Zeitdruck für etwas Frust. Kaum jemand wird hier ohne Wiederholung auskommen. Das ist schade, denn auch ohne dieses Element wäre eine gute Wirkung erzielt worden.

... der "Explorer" muss sie umsetzen

Rollentausch

Wer den Titel zum ersten Mal ausprobiert, sollte die Rolle des Explorers annehmen. Bei einem Replay mit einer anderen Person ist es als Librarian am besten möglich, sich zurückzuhalten und bereits Gelöstes nicht auszuplaudern, denn bis auf das letzte Rätsel ist er hautpsächlich Hinweisgeber. Insgesamt ist der Wiederspielwert durch den Rollentausch zwar grundsätzlich vorhanden, das erste Mal ist aber deutlich spannender. Für geübte Rätsler sollte das nicht länger als zwei Stunden dauern.

Kleinigkeiten

Auch wenn die wichtigsten Elemente des Spiels gut umgesetzt sind, gibt es zahlreiche Kleinigkeiten, die den Spielspaß leicht schmälern. So werden bei Aktionen zum Teil die falschen Geräusche abgespielt, an manchen Stellen sitzt die grafische Darstellung nicht perfekt oder das Design wirkt etwas vorläufig. Dies sind jedoch Punkte, die angesichts der kostenlosen Version und des innovativen Spielprinzips vernachlässigt werden können.

Fazit

Mit recht einfachen Mitteln setzt We Were Here ein spannendes und unterhaltsames, kooperatives Adventure um. Diesen Exoten im Genre sollte jeder einmal ausprobiert haben.

Galerie

Kommentar des Verfassers

Kommentare

Also, ich sehe hier ein paar Fässer, Rohre, eine Tür und eine Tre-waaaaaaah! Da steigt Wasser! Ich sauf gleich ab, beeil dich!

Hans Pieper

Redaktions-Wertung

Grafik

Musik

Steuerung

Atmosphäre

Rätsel

Gesamt