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Ich und meine Umwelt
Verfasst: 07.09.2006, 21:57
von Nomadenseele
Ich habe das einfach mal aus meinem Blog kopiert, weil mich das wirklich beschäftigt und ich gerne eure Meinung dazu hören bzw. lesen würde.
Woher nimmt eigentlich jeder die Arroganz mir sagen zu müssen, wie mein Leben aussehen sollte? Warum kann niemand akzeptieren, dass ich mich für Sachen interessiere, die sie halt nicht interessieren? Wenn es nach Sabine ginge, sollte ich mir ein *Kreativhobby* suchen, egal ob stricken, filzen oder malen. Mein Einwand, dass mein Gesang unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt und ich über Strichmännchen nie hinausgekommen bin, ist gar nicht erst zur Kenntnis genommen worden. Wenn es nach Alice und Birol gehen würde, sollte ich ausgehen und *Leute kennen lernen*. Birol hat sogar gemeint, mein Leben wäre *armselig*, weil ich entweder lese, Computer spiele und sonst was alleine mache. Sicherlich wäre es ganz nett, ein paar Bekannte zu haben, mit denen man mal weggehen kann, aber ich gehöre nun mal nicht zu den Leuten, die schnell und überall Freunde finden. Jedes Mal, wenn ich mal jemanden vertraut habe, hat das in einer bitteren Enttäuschung für mich geendet – warum sollte ich mir da noch jemanden suchen? Warum können die nicht einfach akzeptieren, dass ich Fußball, Spiele und meine Studienfächer interessant finde und halt nicht, welcher Promi gerade den anderen betrügt, was für Klamotten ich anhabe und überhaupt wie ich aussehe?. Ich akzeptiere ihre Interessen (Mode, Make-up, Promis) doch auch, warum meinen sie mich ändern bzw. verurteilen zu müssen, weil ich nicht so bin?
Als sie während des Libanon-Kriegs meinten, sie würden zu Israel halten (Ist das ein Fußballspiel, wo ich zu einer Mannschaft halte oder ist es vielleicht doch komplexer?) und am besten sollte man den Libanon zurück in die Steinzeit bomben, bloß weil die Zug-Attentäter auch Moslems sind, war mir zu ersten Mal klar, wie Hitler möglich war. Aber gut, ihre Meinung, nicht meine. Wenn ich fähig bin, Leute ihre Meinung zu lassen, warum schaffen das nicht andere auch bei mir? Solange mir niemand schadet, wie z.B. Raucher es tun, sollen die Leute tun und lassen was sie wollen. Kein Wunder, dass es so viele Kriege gibt, die meisten gehen meiner Meinung nach darauf zurück, dass Menschen (oder in dem Fall Nationen) so von ihrer Meinung überzeugt sind, dass sie diese allen anderen aufzwingen müssen. Genau wie die Islamisten wohl glaube, ein Leben ohne Islam wäre verwerflich oder der Westen glaubt, ohne Demokratie ginge es nicht (vielleicht wären einige Staaten als Stammesgesellschaft ect. erfolgreicher oder glücklicher).
Vielleicht fehlt mir im Umgang mit anderen Menschen auch nur die Falschheit. Offensichtlich sind die Leute, die lästern sobald, der andere den Raum verlässt und sonst so tun, als wären sie der beste Freund am beliebtesten und erfolgreichsten. Wenn ich sehe, wir die miteinander scherzen und lachen und sobald einer Feierabend hat…ein Promi meinte mal, er fühle sich wie *ausgekotzt und an die Wand gespuckt*, genauso geht es mir unter Leuten…leider.
Verfasst: 07.09.2006, 22:10
von AlWes
Bleib so wie Du bist, wenn Du Dich wohlfühlst ist das die Hauptsache. Und das Du Dich nicht für die Interessen Deiner Freunde interessierst, kann ich gut nachvollziehen. Ich persönlich könnte mit Israelkonformen Leuten, die sich für Mode, Make-Up und Promis interessieren und alle Moslems für Terroristen halten, überhaupt nix anfangen. Und ich denke solche Leute verstehen einfach nicht, dass man sich auf für vernünftige Dinge interessieren kann (wie z.B. Fußball und Spiele). Und dann auch noch die Behauptung, dass Dein Leben armselig wäre, da Du Dich nicht für solche oberflächlichen Dinge interessierst.
Also ich wäre mit solchen Leuten gar nicht befreundet, weil die mich tierisch aufregen würden.
Verfasst: 07.09.2006, 22:13
von Nomadenseele
Naja, ich bin mit denen auch nicht befreundet, sondern muß leider (!) auf der Arbeit mit denen klar kommen. Und Fakt ist, dass ich immer mehr Probleme kriege, weil sich unsere Interessen überhaupt nicht decken. Letztendlich sind Fußball - und Computerspiele vielleicht wirklich so uninteressant wie für mich mein Aussehen, aber gut, was mich aufregt, ist dafür verurteilt zu werden.
Verfasst: 07.09.2006, 22:14
von AlWes
Warum bekommst Du deswegen Probleme?
Verfasst: 07.09.2006, 22:17
von Molly & Sinclair
Es wird wohl immer wieder Menschen geben, die meinen, "uns" sagen zu müssen, was sie an unserem Leben besser machen würden....die meinen, zu wissen, wie wir unser Leben lebenswerter machen können....die meinen, sie könnten uns ihre Meinung aufzwingen!!!!!
Wir sind immer noch allein für unser Leben verantwortlich und wenn wir unser Leben SO leben wollen, wie wir es eben leben, dann sollen sie uns doch so leben lassen!
Nicht jeder interessiert sich eben für das gleiche und nicht jeder hat die gleichen Fähigkeiten und nicht jedem macht es Spaß, kreativ zu sein!
Jeder hat eben seine eigenen Interessen und das sollten andere auch akzeptieren!! Wir akzeptieren deren Interessen ja auch, auch wenn wir sie nicht unbedingt teilen!! Toleranz ist angesagt! Aber für einige ist das ein Fremdwort!
Wir interessieren uns auch nicht so für Fußball, aber trotzdem akzeptieren wir diejenigen, denen sowas gefällt.
Ja, ja, die lieben Kollegen!!! Das kenne ich auch:"...wie? PC-Spiele habt ihr am Wochenende gemacht? Warum seid ihr nicht weggefahren - Essen gegangen usw.???" Die können sich nicht ansatzweise vorstellen, daß uns das Spaß macht und dann machen wir es auch noch zusammen .... wie ungewöhnlich!!! Wir können uns nicht dauernd leisten wegzufahren, Essen gehen usw. - aber andere mit mehr Geld sehen das einfach nicht!!!
Bleib wie Du bist, mach, was Dir Spaß macht und was Dir liegt und wenn die rosa Bluse modern ist und sie Dir nicht gefällt, zieh sie bloß nicht an!! Was andere tragen, muß nicht unbedingt das richtige für Dich sein und was die Promis so treiben, is mir auch egal!!
noch was: auch ich bin enttäuscht worden, hab Vertrauen entgegengebracht und das nicht nur einmal....aber man darf nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, man muß immer wieder jemandem eine Chance geben, sonst verpaßt man vielleicht die Chance des Lebens - sei es eine Liebe oder eine Freundschaft!!!!!
Liebe Grüße
Molly
Verfasst: 07.09.2006, 22:18
von Nomadenseele
AlWes hat geschrieben:Warum bekommst Du deswegen Probleme?
Weil im Grunde der eine dem anderen nichts zu sagen hat, bzw. mit dem anderen nichts anfangen kann. Und ich habe nun mal in der Firma niemanden mit den gleichen Interessen. Also halte ich mich insgesamt zurück. Edit: Du hättest erleben sollen was passiert ist, als ich einem Kollegen gesagt habe, dass ich angefangen habe Warcraft zu spielen: Von einer Kollegin kam ein höchst angeeckeltes *Oh nein*, gefolgt von dem Kommentar, bei ihrem 18jährigen Bruder würde sie es ja noch verstehen, aber bei mir....
Re: Ich und meine Umwelt
Verfasst: 07.09.2006, 22:21
von DieFüchsin
Nomadenseele hat geschrieben:Jedes Mal, wenn ich mal jemanden vertraut habe, hat das in einer bitteren Enttäuschung für mich geendet – warum sollte ich mir da noch jemanden suchen?
Klingt schwer nach Selbstmitleid, aber die Welt steckt ja nicht voller Bösewichte, oder?
Verfasst: 07.09.2006, 22:29
von AlWes
In meiner Firma sind eigentlich auch keine mit den gleichen Interessen, mal Fußball ausgenommen. Wenn ich mit jemandem über meine Interessen reden will, dann mache ich das im Freundeskreis. Die verstehen einen schon meistens. Und was die Kollegen sagen ist mir scheißegal. Du solltest auch nicht so viel Wert auf die Meinung Deiner Kollegen legen. Zieh Dein Ding durch und lass Dich von anderen nicht verunsichern. Es geht ja schließlich darum, dass Du Dich wohlfühlst und nicht was Andere von Dir halten, oder dass Du Ihnen genehm bist.
Verfasst: 07.09.2006, 22:33
von Fightmeyer
Würd ich völlig ignorieren.
Ist doch ganz klar, daß es unterschiedliche Interessen gibt. Und wenn man halt keine Gemeinsamkeiten findet, dann beschränkt man die Kommunikation halt auf ein Minimum. Und für den Fall, daß mir einer vorschlägt, dies oder jenes zu machen, kann er das gerne tun, muß aber nicht erwarten, daß ich das dann auch mache.
Wie gesagt: Einfach ignorieren. Sind schließlich nur Arbeitskollegen. Also who cares?
Verfasst: 07.09.2006, 22:37
von AlWes
Fightmeyer hat geschrieben:
Wie gesagt: Einfach ignorieren. Sind schließlich nur Arbeitskollegen. Also who cares?
So sehe ich das auch.
Verfasst: 08.09.2006, 02:17
von kefir
Sowas kommt ja nicht nur auf der Arbeit vor. Sowas hast du überall. Leider. Ich will gar nicht wissen, wieviele Leute mir schon gesagt haben, dass ich mir Klamotten kaufen soll, die mir auch passen. Oder ich soll mich mal Erwachsener anziehen. Ist man dann nicht Erwachsen, wenn man breitere Klamotten trägt? Und was ist in deren Augen überhaupt Erwachsen? Was solche Leute denken trifft einfach nicht auf die Denkweise zu, die wir tragen. Daher sollten wir uns einfach auf uns selbst verlassen und halt so gut wie möglich unseren eigenen Weg gehen. Damit meine ich jetzt nicht, dass man sich abschotten sollte, aber immer halt das machen was einem selbst gefällt und man sollte sich nicht zu sachen zwingen lassen, die man gar nicht will. Daher immer schön die eigenen Interessen verfolgen und nicht immer mit dem Strom schwimmen sondern auch mal aus dem Fluss heraus kommen und sich die Masse vom Ufer aus angucken, damit man sieht, wie man nicht leben sollte!
Re: Ich und meine Umwelt
Verfasst: 08.09.2006, 14:44
von max_power
Nomadenseele hat geschrieben:vielleicht wären einige Staaten als Stammesgesellschaft ect. erfolgreicher oder glücklicher
Oder zumindest die Menschen in ihnen.
Ich kann einiges von dem, das du sagst, gut nachvollziehen. Längere Zeit hatte ich auch wenig Kontakte und im Grunde habe ich auch heute noch nicht so viele Freunde, allerdings sind viele der wenigen Freunde, die ich habe, sehr gute Freunde. Es sind Menschen, mit denen ich gerne zusammen bin und mit denen ich problemlos über tiefgründigere Dinge reden kann. Allerdings war ich nie in einer Situation, in der mir Außenstehende zu sehr in das reingeredet haben, was ich mache. Außerdem habe ich im Inneren auch immer Kontakte vermisst. Mit den wenigen aber guten Kontakten kann ich sehr gut leben.
Lass dich einfach nicht von der Situation zu sehr runterziehen und versuche immer du selbst zu bleiben, das ist mein Rat. (Das könnte man zwar auch so ansehen, als wäre es ein Reinreden in deine Angelegenheiten, aber – abgesehen davon, dass wir uns nicht wirklich kennen – ich würde dir es nicht übel nehmen und dir blöd kommen, wenn du dich nicht an ihn halten würdest.
) Dazu sage ich, und das wäre eigentlich viel mehr reinreden, dass du schauen solltest, was dich wirklich, ganz wirklich glücklich macht. Du solltest dich nicht immer stärker anderen Menschen verschließen, weil du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Denn auch wenn du dich verschließt, kannst du noch negative Erfahrungen machen, aber positive Erfahrungen sind dann fast unmöglich. Vielleicht fehlt dir ja auch einfach noch das richtige Umfeld, deine Arbeit scheint das nicht zu sein. Und noch eine kleine Bitte: Verbring nicht zu viel Zeit mit WoW.
Verfasst: 08.09.2006, 18:59
von Sternchen
Ich finde eher die Einstellung von Birol armselig.
Wenn du dich für Fussball und Computer(Spiele) intressierst ist das deine Sache.
Zumal Hobbys wie Promis,Make up sehr oberflächlich klingen.
Es gibt selten Frauen die gern Fussball mögen,von daher zeichnet dich das aus.
Anstatt dich zu rechtfertigen für das wie du bist, ignorier lieber solche dummen Kommentare das können keine echten Freunde sein wenn sie so einen Schmarrn vom Stapel lassen und sollten es nicht weiter Wert sein das man ihnen Beachtung schenkt.
Wäre doch langweilig wenn jeder die selben Standard Interessen und Hobbys hätte, so wie es verschiedene Charaktere gibt so gibt mannighaft verschiedene Hobbys.
Lediglich sehr intolerante Exemplare bringen dafür kein Verständniss auf, nur mal ehrlich wie gross muss jemand geistig sein wenn er schon an so was scheitert.
Verfasst: 08.09.2006, 21:30
von Nomadenseele
Ich habe manchmal den Eindruck, dass Leute, die sich selbst genug sind, anderen Angst machen. Sicherlich wäre es ganz nett mal ein paar Bekannte zu habe, aber ich habe mich jetzt 31 Jahre damit arrangiert keine zu haben. Es gibt nun mal Leute, die überall mit Leuten ins Gespräch kommen. So werde ich aber nie sein, und ich finde es daher auch ziemlich unhöflich von meinen Kollegen, mir einreden zu wollen, das mein Leben nichts taugt. Wahrscheinlich denken (und reden) sie, dass ich der bedauerstwerteste Mensch bin, den sie kennen.
Verfasst: 08.09.2006, 22:23
von TentakelTommy
Bedrucke dir ein T-Shirt mit
"deine Meinung ist
deine und das kann sie gerne bleiben" und sehe das ganze ein wenig entspannter.
Dir fehlt die "leck mich"-Mentalität
[add] nicht zu vergessen Art. 2, Abs. 1 GG