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Teufelswerk Evolution
Verfasst: 21.09.2006, 12:00
von Mic
Spiegel online hat geschrieben:Freud, Marx und Rousseau sind verdorbene Nachkommen von Charles Darwin, die Erde ist 6000 Jahre alt, einen Urknall gab es nie. Das wollen 40 Wissenschaftler eines Instituts in San Diego beweisen. Ihr Lehrbuch ist nur die Bibel. Zweifel kennen die akademischen Gotteskrieger nicht.
Ganzer Artikel: http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 61,00.html
Kreationismus ist zwar nichts neues, aber der Artikel hat mich etwas amüsiert. Erschreckend ist nur, dass sie immer mehr Anhänger findet.
Verfasst: 21.09.2006, 12:48
von TheRock
die Geologen durchkämmen den Grand Canyon nach Anzeichen für die große Flut.
Hey Jungs, versuchts mal mit dem Pazifik!
Also ich habe auch meine Theorie:
Charles Darwin ist 6000 Jahre alt.
Rousseau kollidierte zu ICR's Freud(e) mit Marx und gab es einen Urknall (nur, dumm: Da gab es noch keine Airbags)!
Da möchten ich und 0,4 Wissenschaftler beweisen!
Unser Lehrbuch sind die gelben Seiten!
Die Geologe durchkämmen gerade ihr Haar auf suchen nach Läusen!
Wollt ihr euch mir anschließen?
1000€ im Monat und ihr seid dabei! Und ihr kommt, sogar in den Himmel! Ist das nicht ein Angebot!
Und merkt euch:
Ein schizzofrener Akademiker ist nicht zwingend ein Gotteskrieger!
Hugh! DerFels hat gesprochen!
q.e.d.
Verfasst: 21.09.2006, 12:49
von Netgic
Ne Lustige Dsikussion gibs dazu auch im Scifi Forum.
http://www.scifi-forum.de/showthread.php?t=34386
Verfasst: 21.09.2006, 13:05
von TheRock
Amerikas Kulturkampf um die Evolution
Stammt der Mensch vom Affen ab? 53 Prozent aller Amerikaner sagen: Nein! Eine neue Debatte um Darwins Evolutionstheorie spaltet die USA.
Auch Caroline Crocker fragte in ihrer Vorlesung zur "Einführung in die Biologie" an der George-Mason-Universität im Bundesstaat Virginia die Studenten, ob der Mensch vom Affen abstamme. Ja, klar, sagten die Studierenden, die sich über die dumme Frage wunderten. Das war am Anfang der Vorlesung. Bis zum Ende der ersten Stunde war die heile Welt der Studenten gründlich durcheinander gewirbelt, denn nun hatten sie von Crocker etwas Neues gelernt: Nein, Irrtum, der Mensch stammt nicht vom Affen ab. Die meisten Studenten fanden das sogar überzeugend. Die Universitätsleitung schickte Caroline Crocker allerdings umgehend die Kündigung.
Das, worum es hier geht, nennt man seit einiger Zeit die "Evolutionsdebatte". Sie spielt in den USA. Dort kann man neuerdings für, aber auch gegen die Evolution sein. Wie das geht, ist schwer zu verstehen. Ohne Leute wie Caroline Crocker könnte man es sich einfach machen: Die spinnen, die Amis, das ist ja nichts Neues, da gibt es Verrückte aller Art, christliche Fundamentalisten zum Beispiel, die an den leibhaftigen Satan glauben, andere haben auch schon mal Elvis gesichtet oder John F. Kennedy, die sind irgendwie alle dick, dumm und bibelfest, also wen wundert's, dass die auch heute noch glauben, Eva sei aus Adams Rippe geschnitzt worden?
Und hier meine Version des Artikels (bitte lachen)
Amerikas Kulturk
rampf um die Evolution
Stammt der Mensch vom Affen ab? 53 Prozent aller
Affen sagen: Nein! Eine neue
Klamotte um Darwins Evolutionstheorie spaltet die USA, zum Glück nicht das Wasserstoffatom!
Auch Caroline Cr
acker fragte in ihrer Vorlesung zur "
Einlieferung in die Psychatrie" an der
Marylin-Manson-Universität im
Bundesstrafvollzugsamt Virginia die Studenten, ob der Mensch vom Affen abstamme. Ja, klar, sagten die,
die aus langweile nicht schon eingeschlafen waren, die sich
wunderten, dass man sie überhaupt etwas fragte. Das war am Anfang der Vorlesung. Bis zum Ende der ersten Stunde war die heile Welt der Studenten gründlich durcheinander gewirbelt
(ein Tornado fegte durchs Klassenzimmer), denn nun hatten sie
vom Cricket etwas Neues gelernt: Nein, Irrtum, der Mensch stammt nicht vom Affen ab,
sondern von den Fledermäusen. Die meisten Studenten,
die sich gerad die Nadel gaben, fanden das sogar überzeugend. Die Universitätsleitung schickte Caroline
Zocker allerdings
die sich vor LAchkrämpfen am Boden befindenden Studenten umgehend ihr
Tageshoroskop.
Das, worum es hier geht, nennt man seit einiger Zeit die "
Extreme-Scheißeplappering". Sie spielt in den USA. Dort kann man neuerdings für, aber auch gegen die Evolution sein. Wie das geht, ist schwer zu verstehen. Ohne Leute wie Caroline Crocker könnte man es sich einfach machen: Die spinnen, die Amis, das ist ja nichts Neues, da gibt es Verrückte aller Art, christliche Fundamentalisten zum Beispiel, die an den leibhaftigen Satan glauben, andere haben auch schon mal
Guybrush Threepwood gesichtet oder John F. Kennedy
in so einem kleinen eckigen Kasten, der so aussah wie ein Fernseher, die sind irgendwie alle
dick, dünn und hirnverweicht, also wen wundert's, dass die auch heute noch glauben,
Eva hätte Adam eine Schrippe stibitzt.
Amen
Ich hoffe es hat euch gefallen^^
Verfasst: 21.09.2006, 13:06
von TheRock
Edit:
Sorry Internethänger/ hatte es zweimal abgesendet, nun gelöscht
Verfasst: 21.09.2006, 13:15
von DieFüchsin
Ich finds auch erschreckend, dass der Kreationismus so viele Anhänger hat... ein Freund von mir ist Kreationist und der ist nicht etwa ein Bushliebender Trottel vom Lande, nein er studiert mit mir. Er meint, ich würde zu vorschnell über seinen Glauben urteilen und es gäbe viele Wissenschaftler, die den Kreationismus BEWEISEN könnten.
Verfasst: 21.09.2006, 15:11
von hangmansjoke82
Das zeigt mal wieder, das der Übermensch US-Amerikaner ja unfehlbar ist. Egal, ob der Rest der Welt was anderes behauptet oder nicht. Ich finde es erschreckend, dass so viele Amis immer noch der Meinung sind, dass Sie von Adam und Eva abstammen und nicht an die Evolution glauben. Was war denn dann mit den Dinos? Wo kommen die her? Alles Einbildung? Gut gemachte Imitationen um uns einen Bären über die Evolution aufzubinden, damit wir im Glauben sind, dass wir vom Affen abstammen?
Ich sage nicht, dass es alle US-Amerikaner betrifft, aber es sind verdammt viele...
Sorry, aber darüber kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist zumindest meine Meinung dazu.
Verfasst: 21.09.2006, 15:23
von Wintermute
Wenn du mal den Post von Füchsin direkt über deinem gelesen hättest, hättest du gemerkt daß diese Geschichte leider, leider nicht nur die Amerikaner betrifft, sondern auch schon in Deutschland Anhänger findet.
@Füchsin: Welcher Religion gehört denn dein Studienkollege an?
Die einzige Form des Kreationismus, der ich etwas abgewinnen kann, ist die Lehre vom fliegenden Spaghettimonster:
http://www.venganza.org/
Verfasst: 21.09.2006, 15:42
von max_power
Vielleicht hat Gott aber in der Erde nur Dinosaurierknochen etc. versteckt, damit wir Menschen was zu forschen haben?

Verfasst: 21.09.2006, 16:13
von hangmansjoke82
@Wintermute: Oh, glatt überlesen, aber Recht habt ihr.
@max_power: Interessante Theorie, sollte man mal nachforschen, ob dem so wirklich ist

Verfasst: 21.09.2006, 16:29
von KhrisMUC
Hammerhart. Was haben die Kreationisten eigentlich für eine Erklärung für die Entstehung neuer Arten durch spontane Mutation und Zerstörung der Lebensräume? Weiss das jemand? Oder ist Gott aus dem Urlaub zurück und legt Tierarten nach?
Verfasst: 21.09.2006, 17:13
von Kruttan
Es ist mal wieder die Spitze eines magenschmerzenbereitenden Eisberges. Mein Problem damit ist dieses Ultimative Wir sind im Besitz der Wahrheit, denn wir sind unfehlbar und allwissend. Die anderen sind böse. Und jetzt halt den Mund, sonst verstoßen wir dich.
Liebe Leute: wir haben es doch mit einer Evolutionstheorie zu tun! Was genau passiert ist, können wir nicht sagen. Wir müssen und auf Theorien stützen, die durch Beobachtungen bestenfalls unterstützt werden können. Da jeder Wissenschaftler andere Ansichten. Manche meinen, dass die Methoden, mit denen wir das Alter von Gesteinen berechnen nicht funktionieren. Manche haben aber auch wieder ihre Gründe, das Gegenteil anzunehmen.
Man streitet sich doch auch immer noch um den Meteor, die angeblich die Dinos ausgerottet haben soll. War es vielleicht eine andere Naturkatastrophe, eine Klimaumstellung oder noch was anderes. Wir wissen es nicht. Basta. Wir haben Theorien. Und uns hat man im Bio-Unterricht genau beigebracht, was Theorien und Hypothesen sind. Daher war es für mich anfangs so schwer zu begreifen, dass Evolution irgendwem Probleme machen könnte...
Ist das Leben auf der Erde durch nun Zufall entstanden, war es Gott oder irgendwelche Aliens aus dem All - jeder begründet dies durch Theorien. Es gibt bei allen Theorien Faktoren, die sie zu unterstützen und welche, die ihr zu widersprechen scheinen.
Und selbst wenn sie sich widersprechen. Es sind Modelle. Das Bohrsche Atommodell ist falsch. Geometrie in der Ebene berücksichtigt die Erdkrümmung nicht, wir rechnen häufig ohne Reibung und Schwerkraft. Jedwede Wissenschaft arbeitet mit Modellen. Und manchmal widersprechen sich diese auch. Aber damit muss man leben. Auch wenn wir niemals die Weltformel finden, so können wir uns ihr auf verschiedenen Gebieten annähern.
Intelligent Design ist genauso eine Theorie wie die Evolutionslehre. Soweit ich mich mit beiden beschäftigt habe, sind mit zwischen diesen eigentlich auch keine Widersprüche aufgefallen. Diese Modelle können ohne Probleme nebeneinander existieren.
Kreationismus ist da deutlich krasser. Die Erde eist 6000 Jahre alt. Punkt. Wer widerspricht, der ist kein Christ, der ist böse, von dem müsssen wir uns abwenden, er ist der Feind.
Gott hat die Welt in 7 Tagen geschaffen (es gibt übrigens zwei Schöpfungsgeschichten, die nicht deckungsgleich sind - daher unter anderem vielleicht der im Atrikel angeführt Standpunkt der kath. Kirche, Genesis sei symbolisch zu sehen) , dann (gemäß den Stammbäumen?) 4000 Jahre bis Jesus und jetzt noch 2000. Dinos haben entweder gar nicht, oder mit dem Mensch zusammen gelebt. Alles ist so, weil Gott es so will. Wir sollen uns zurücklehnen und nicht nachfragen. Gerade diese Ansicht macht mir zu schaffen.
Denn dieses Prinzip gibt es auch anderweitig in manchen vermeintlich "christlichen" Gruppierungen. Bush ist von Gott gesandt, er ist gut. Widerstand gegen politische Autoritäten ist auch stets Widerstand gegen Gott. Allein in Betrachtung auf die deutsche Vergangenheit macht mir das Probleme. Gut, auch damals waren die Kirchen ziemlich ruhig, Religiösität wurde assimiliert und somit trug der Messias eben einen schwarzen Schnurrbart.
Wir sind die Guten, wir haben Recht, denk nicht nach. Es heißt, du sollst nicht töten, aber Todesstafe ist schon ok. Zweifel das ja nicht an. Es ist alles richtig so. Und wenn du nachdenkst, wenn du dich mit irgendwas beschäftigst, wenn du eigentständig denkst, dann ist es um dich geschehen. Aber nicht nur: wir sind die Guten, sondern: die sind die Bösen: Darwin, Fernsehen, Wissenschaft, Uno, Computerspiele, Harry Potter, Rockmusik, Schwarze, Moslems,...
Alles determiniert.
Mich stören hier vor allem Menschen, die einfach etwas annehmen, ohne darüber nachzudenken. Gut, die Leute, die sie mit ihren Argumenten überzeugen wollen, unterschreiben einfach mit Gott. Damit ist alles, was gesagt wurde, wahr - und das per Definition. So einfach geht das.
Ich möchte mal den Betrieb sehen, wo jeder mit dem Namen des Chefs unterschreiben darf.
Verfasst: 21.09.2006, 17:41
von King Mango
Ihr habt doch alle keine Ahnung! Prophet Pratchett und Guru Gaiman haben doch schon längt klargestellt, dass die Erde am Sonntag, dem 21. Oktober 4004 v. Chr., um neun Uhr herum erschaffen worden ist und die Sache mit den Fossilien und Dinosaurierknochen nur ein Witz ist, den die Paläontologen nicht verstanden haben. Ich hasse überflüssige Diskussionen!
Aber im großen und ganzen stimme ich meinem Vorredner zu. Evolution lässt sich genausowenig eindeutig beweisen wie Kreationismus und die Anhänger der einen oder anderen Richtung für Nixblicker zu halten hilft nicht wirklich weiter. Bin selbst gläubiger Christ und finde diese Hardcorechristen ziemlich behämmert. Aber eine ähnliche Meinung habe ich von Leuten, die radikale Positionen auf der anderen Seite einnehmen.
Verfasst: 21.09.2006, 17:46
von KhrisMUC
Dass die Kreationisten alle einen an der Waffel haben, darüber sind wir uns wohl einig. Aber Evolutionstheorie vs. Intelligent Design, da sieht's bisschen anders aus.
Nebeneinander her würde ich das nicht nennen, soweit ich es mitbekommen habe, sind beide Lager erbitterte Feinde.
Weswegen ich aber stark zur Evolutionstheorie tendiere, ist einfach erklärt: Sie beruht auf (weitgehend) neutraler, unbelasteter Beobachtung und Untersuchung.
ID hingegen versucht, den aktuellen Zustand der Biosphäre mit einem beliebigen, auf Hörensagen basierenden und willkürlich zensierten Bericht in Einklang zu bringen, auf dem die christliche Sekte, die es durch Zufall zur Weltreligion schaffte, ihre Weltanschauung aufbaut.
Verfasst: 22.09.2006, 11:50
von Fightmeyer
Dazu hatte Khris vor ner ganzen Weile auch schon mal nen Thread eröffnet.
http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... ttimonster
Ich hab letztens auf Phoenix ne Doku zu dem Thema gesehen. Kreationistische "Wissenschaftler" haben Touristengruppen zu Ausgrabungsstätten geführt und dort in Erdschichten, in denen man Dinoknochen gefunden hat, nach Anzeichen von menschlichem Leben suchen lassen.
Das erschreckende war, daß nicht nur Lieschen Müller, sondern auch Anwälte, Ärzte und andere, vermeintlich intelligente, Gruppen daran teilgenommen haben und den Schwachsinn auch tatsächlich geglaubt haben.
In einer anderen Kleinstadt wurde jedes Jahr traditionell Darwin im Rahmen eines Volksfestes symbolisch auf die Anklagebank gesetzt und verurteilt. Dazu gab's dann Lieder wie: "You can't make a monkey out of me!"
Es ist echt erschreckend, wenn man bedenkt, daß Kinder diesen Schwachsinn unterichtet bekommen. Wir reden hier immerhin von Menschen, die in einem Land leben, das neben Russland so ziemlich das größte Arsenal an Atomwaffen besitzt. Wenn ich dann daran denke, daß irgendsoein Kreationisten-Vollidiot im Präsidentenamt sitzt oder sitzen wird und ständig den Finger am roten Knopf haben kann, wird mir ganz anders.
Gott wird schon alle Rechtschaffenen verschonen...
Im übrigen stammt der Mensch tatsächlich nciht vom Affen ab. Aber es ist sicher, daß Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben.