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Linux/Unix vs. Windows

Verfasst: 27.09.2006, 20:34
von td
Fightmeyer hat geschrieben:Ich kram gern nochmal den Thread raus, in dem ich krampfhaft versucht habe einen USB-Stick unter Knoppix zum Laufen zu bekommen... :wink:

Machen wir uns ncihts vor: Windows ist nun mal wesentlich einfacher zu bedienen. Und ehrlich gesagt ist mir die Performance bei simplen Desktop-Anwendungen ziemlich Schnuppe.
Bloss, weil Windows anders zu bedienen ist, als ein POSIX-System, heisst das noch lange nicht, dass Windows einfacher zu bedienen ist. Netzwerkkonfiguration unter Windows ist definitiv nichttrivial. Versuch mal, anonyme Dateifreigabe unter XP Professional zum Laufen zu bekommen. Dazu muss das Gastkonto aktiviert werden, die Sicherheitsrichtlinie bearbeitet werden etc. Mit NFS ist das eine Zeile in /etc/exports.

Verfasst: 27.09.2006, 20:49
von DasJan
Dazu musst du aber erst wissen, was für eine Zeile, wo sie hingehört und wie du sie da hinbekommst. Ich denke, das ist deutlich schwieriger herauszubekommen als die Konfiguration unter Windows. Allein schon deshalb, weil Windows mehr verwendet wird als Linux.

Profis können sicher unter Linux deutlich effizienter tollere Sachen machen. Für Muttis ohne viel Medienkompetenz ist imho aber immer noch Windows die erste Wahl.

Das Jan

Verfasst: 27.09.2006, 20:56
von td
Es gibt ja auch noch so etwas, das sich Dokumentation nennt (und die ist bei Windows deutlich unterlegen).

Zudem wage ich mal, zu behaupten, dass auch die Mutti-ohne-Medienkompetenz die Dateifreigabe nicht eingerichtet bekommt.

Verfasst: 27.09.2006, 21:24
von zeebee
So habe ich eine "anonyme" Freigabe hinbekommen:
rechte Maustaste auf das Verzeichnis -> Freigeben -> (sind sie sicher...blablabla) -> Ja
Fertig.

Habe auch kein aktives Gastkonto oder irgendwas in den Sicherheitsrichtlinien rumgefummelt. Ist aber WinXP Pro, vielleicht ist das bei WinXP Home anders. Kann damit von jedem PC aus zugreifen und auch mit meinem Linux-Receiver.

Will Linux nicht schlechtreden, ich finde sie als Server sehr gut, aber in Sachen Desktop gefällt es mir nicht besonders. Al Lowe hat doch vor Larry 7 gesagt: "Gates has won."

Re: Linux/Unix vs. Windows

Verfasst: 27.09.2006, 21:30
von Wintermute
td hat geschrieben:als ein POSIX-System,
Wofür genau steht das? Oder soll das evtl. ein Insiderwitz sein? :o
(Eine naive Frage von jemandem, der sich mit Unix/Linux nur sehr begrenzt auskennt.)

Verfasst: 27.09.2006, 21:48
von Fightmeyer
Also für mich ist das OS Mittel zum Zweck, um darüber Software laufen zu lassen. Ich will das OS gar nicht bis in die Tiefe kennen und verstehen. Ich will auf 'n Knopf oder Button drücken, und dann soll's losgehen. Kein Rumgehacke und Befehlszeilenkram. Kein anpassen irgendwelcher Configfiles. Draufdrücken und loslegen.
Mag sein, daß man das mit Linux wesentlich detaillierter und differenzierter handhaben kann, aber diese ganzen Extrafälle brauch ich vielleicht zu 0,01 %.
Wie gesagt: das OS ist für mich einfach nur die Oberfläche, um an die eigentlichen Programme ranzukommen und da ist es nunmal nicht von der Hand zu weisen, daß das mit Windows einfacher ist.
Und die zahlreichen Sicherheitslücken, die wahrschienlich früher oder später hier auch noch aufgeführt werden hängen wohl in erster Linie mit der weiten Verbreitung von Windows zusammen. Für mich als Virenprogrammierer wäre es auch uninteressant, mich in Systeme zu hacken, die vielleicht gerade mal 5% der weltweiten Desktopcomputer ausmachen. Soll heißen: Linux wird wahrscheinlich auch etliche Lücken aufweisen, die bisher halt nur noch nciht identifiziert und ausgenutzt wurden.

Verfasst: 27.09.2006, 22:05
von neon
Fightmeyer hat geschrieben:Also für mich ist das OS Mittel zum Zweck, um darüber Software laufen zu lassen. Ich will das OS gar nicht bis in die Tiefe kennen und verstehen. Ich will auf 'n Knopf oder Button drücken, und dann soll's losgehen. Kein Rumgehacke und Befehlszeilenkram. Kein anpassen irgendwelcher Configfiles. Draufdrücken und loslegen.
Mag sein, daß man das mit Linux wesentlich detaillierter und differenzierter handhaben kann, aber diese ganzen Extrafälle brauch ich vielleicht zu 0,01 %.
Wie gesagt: das OS ist für mich einfach nur die Oberfläche, um an die eigentlichen Programme ranzukommen und da ist es nunmal nicht von der Hand zu weisen, daß das mit Windows einfacher ist.
Und die zahlreichen Sicherheitslücken, die wahrschienlich früher oder später hier auch noch aufgeführt werden hängen wohl in erster Linie mit der weiten Verbreitung von Windows zusammen. Für mich als Virenprogrammierer wäre es auch uninteressant, mich in Systeme zu hacken, die vielleicht gerade mal 5% der weltweiten Desktopcomputer ausmachen. Soll heißen: Linux wird wahrscheinlich auch etliche Lücken aufweisen, die bisher halt nur noch nciht identifiziert und ausgenutzt wurden.
Nein, das kannst Du so nicht sagen. Die Lücken in Windows findet nur Microsoft oder ein anderer per Zufall, weil die Sourcen nicht offenliegen. Bei Linux ist das anders, da kann jeder Programmierer drüberschauen, die Lücken werden wesentlich schneller gefunden.

Was die Bedienungsfreundlichkeit von Linux und den zur Verfügung stehenden Oberflächen angeht, hat sich in letzter Zeit viel getan. Es gibt immer bessere Konfigurationstools. Für Anwender ist es fast schon nicht mehr nötig, sich auf der shell rumzudrücken. Insofern hat td schon recht. Es ist anders, aber nicht unbedingt schwerer.

Verfasst: 27.09.2006, 22:17
von Fightmeyer
Ich kann jetzt hier nur von der Knoppix-CD sprechen, die ich hier rumliegen hab und wie gesagt: Ich hab mir beim USB-Stick einrichten tierisch einen abgebrochen und es letztendlich aufgegeben. Besonders benutzerfreundlich fand ich das nicht.

Verfasst: 27.09.2006, 22:22
von neon
Zugegeben, es gibt immer noch Hardware, die explizit für Windows entwickelt wird und unter Linux (noch) nicht läuft. Das ist aber nicht die Schuld von Linux, sondern die der Hardwarehersteller. Ich bin aber eher bereit, bei der Auswahl meiner Hardware auf Kompatibilität zu achten, als mich der Monopolstellung von Microsoft und deren Einfluß auf diverse Hardwarehersteller zu ergeben. Schließlich kostet Windows Geld und ich bin, was die künftige Entwicklung angeht, deren Launen ausgeliefert.

Verfasst: 28.09.2006, 11:16
von Mic
Wenn ich Windows neu installiere, braucht es immer etwas länger, bis ich das DSL zum Laufen bekomme. Treiber suchen, Windows hindern, nicht das zu tun, was ich nicht will und ihm sagen, dass er nicht alleine im Netzwerk ist. Unter Linux dauert das nicht mehr als eine Minute. Ich denke, da tut sich zwischen beiden System nicht viel. Aber da macht jeder so seine eigenen Erfahrungen.
Es gab mal vor einer Zeit einen Test. Es wurden Personen unterschiedlichen Alters ausgewählt, deren Erfahrung im Umgang mit einem PC gen Null tendierten. Sie bekamen Linux, Windows und einen Mac vorgesetzt. Was die Benutzerfreundlichkeit angeht, lag Linux knapp in Führung, im Bereich Softwareangebot sogar stark. Einzig allein im Bereich Bedienoberfläche belegte Linux den letzten Platz, sieht eben nicht so stimmig aus, wie bei den anderen.
Ich denke, td hat schon Recht, Linux ist einfach anders, aber deswegen nicht schlechter.

Verfasst: 28.09.2006, 12:56
von Fightmeyer
Das hat ja auch keiner behauptet. :wink:
Obwohl ich diesen Test nciht ganz nachvollziehen kann. Für mich gehören die Oberfläche und die Benutzerfreundlichkeit untrennbar zusammen. Eigenartig, daß Linux bei einem ganz toll abschneidet und beim anderen das Schlußlicht bildet.
Von wann war denn dieser Test? Zu Windows 3.11 Zeiten hab ich beispielsweise auch viel lieber auf Dos gesetzt.

Verfasst: 28.09.2006, 13:16
von TentakelTommy
Dann will ich dich mal vor einem Mac-OS sehen...
Du kannst doch kein Windows, was du 5 Jahre benutzt hast und dich dran gewöhnt hast mir einer GUI vergleichen, die du 10 Minuten kennst. Wenn du mit dem Ansatz drangehst, ist ein alter Fiat immer nem Audi überlegen :)

Das sind einfach 3 (mitlerweile sind wir ja eher bei 2,5 angekommen) verschiedene Ansätze, einen PC das machen zu lassen, was man will. Und wie damals bei OS/2 wird es auch diesmal Leute geben, deren Entscheidung man nie und nimmer verstehen kann/will.

Ich halte Linux für komfortabler, ergonomischer und mächtiger - und breche mir dafür bei einem XP immer einen ab. sudo vi /etc/exports geht halt einfach fixer von der Hand :D

Verfasst: 28.09.2006, 13:49
von Fightmeyer
tomhog hat geschrieben:Dann will ich dich mal vor einem Mac-OS sehen...
Also ich mich lieber nicht. Wobei der ja noch ne halbwegs vernünftige Oberfläche hat.
tomhog hat geschrieben: Ich halte Linux für komfortabler, ergonomischer und mächtiger - und breche mir dafür bei einem XP immer einen ab. sudo vi /etc/exports geht halt einfach fixer von der Hand
Und bei mir ist es halt genau andersherum. Ich bin eher auf das Optische fixiert. Damit meine ich jetzt nicht, irgendwelche klickibunten Bildchen haben zu müssen, sondern viel mehr Symbole und Fenster zu haben, die für irgendwelche Optionen und Einstellungen stehen. Ich hangel mich ehrlich gesagt lieber durch ein Menu von zwei, drei Fenstern, als mir für jede Aktion einen neuen Befehl merken zu müssen. Aber das ist natürlcih von User zu user unterschiedlich. Wahrscheinlich würde ich auch den einen oder anderen Teil finden, der mir unter Linux besser gefallen würde, als unter Windows, wenn ich die Notwendigkeit hätte, Linux zu benutzen. Aber bisher habe ich für mich einfach noch keine Einschränkungen unter Windows festgestellt, die einen Wechsel erforderlich gemacht hätten.
Spaßenshalber würde ich mir schon mal ganz gerne auf ner Partition ein Linux installieren. Aber da fängts ja schon an. Bei den ganzen Distributionen weiß der Laie doch schonmal gar nicht, welche er da eigentlich installieren sollte. (Bei Windows ist es über die Jahreszahl bzw. die Unterscheidung zwischen Home/Prof recht simpel sich einen Überblick zu verschaffen; zugegeben: ab Vista wird das wohl auch wesentlich undurchsichtiger)
Und dann will ich ehrlich gesagt für das OS keine Handbücher wälzen. Das muß intuitiv und selbsterklärend gehen. Wenn aber der größte Teil über Befehle funktioniert, dann steckt da also ein ziemlich hoher Eigenaufwand dahinter, das System zu bedienen. Womit wir wieder bei meinem anfänglichen Post sind: Das OS ist nur Mittel zum Zweck. Es soll mir Anwendungen bereitstellen und nicht selbst eine sein.

Verfasst: 28.09.2006, 14:03
von neon
Ja aber dank KDE oder Gnome hast Du doch genau den gleichen Komfort wie auf der Windows-Oberfläche. Du hast eine Taskleiste, einen Desktop, einen Filemanager und kannst Dir Icons für Deine Programme ablegen. Das look and feel ist fast das gleiche, natürlich mit kleinen Unterschieden, aber es ja schließlich auch ein anderes System.

Schau es Dir doch einfach mal an:

http://www.kefk.net/Linux/Desktop/KDE/S ... /index.asp

http://www.gnome-ev.de/index.php/Screenshots

Verfasst: 28.09.2006, 14:08
von Fightmeyer
Keine Sorge, ich weiß, wie KDE aussieht. Ist ja schließlich auch auf meiner Knoppix-CD mit drauf. Aber wenn ich dann nunmal an solchen popeligen Sachen wie: USB-Stick mounten scheitere, dann hab ich den Kanal schon wieder voll.
Im übrigen: wenn's eh wie Windows aussieht, kann ich auch gleich bei Windows bleiben. Das ist doch genau der Punkt. Ich kann doch mit Linux im Endeffekt nicht mehr machen, als mit Windows. (Jaaa. Steinigt mich ihr Hardcore-Konfiguratoren :wink: )