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Was tun, wenn man ohnmächtig ist?

Verfasst: 29.09.2006, 01:39
von max_power
Ich meine damit, was tut man, wenn man eigentlich nichts tun kann, oder sich zumindest so fühlt? Wenn das Leben um einen herum weiter gegangen ist, ohne, dass man selbst in alle Geschehnisse, oder zumindest die, die einem wichtig sind, eingreifen konnte?
Nein, besser formuliert: Was tut ihr? Oder was könnte man tun? Oder sollte man überhaupt etwas tun?

Verfasst: 29.09.2006, 02:30
von Necrogore
Man sollte das tun, was für einen selbst das Richtige ist. Jeder hat seine Befugnisse und seine Freiräume, die jeder aktiv beeinflussen kann. Wenn du was verpasst hast, musst du es schnellstmöglich nachholen.. oder du eiferst einer Illusion hinterher, da musst dir selbst klar werden.

Es ist immer wichtig etwas zu tun, wenn man weiß, dass es einen Sinn oder eine besondere, subjektive Bedeutung hat. Zu sagen, dass man eh nichts ändern kann, ist eine Art von Wegschauen. Aber wo soll man hinschauen, denn man kann das innere Auge nicht umkehren. Du wirst immer dich selbst sehen, deine Taten, aber auch deine Stärken und Schwächen. Wehre dich nicht, sonst verlierst du dich noch mehr in Selbstzweifeln.

Selbst kleine Gesten oder kleine Taten sind mehr als man zu glauben vermag, das solltest du dir merken. Wenn jeder nur ein kleines Stück zur Besserung beiträgt, wird das Ganze nachher umso größer sein.

Verfasst: 29.09.2006, 02:52
von max_power
Hm, jetzt steht da aber etwas anderes, als dort eben noch stand. Dem hätte ich leicht widersprechen können.

Nun ja, es handelt sich eben um Dinge, die man nicht nachholen kann, oder die etwas Erreichtes vernichten könnten, ohne selbst mehr zu versprechen.

Vielleicht ist es einfach so, als wolle man alles wissen? Man kann in der Gegenwart nichts mehr an der Vergangenheit ändern und man kann manche Situationen auch nicht wieder holen. Denn dafür müsste man in der Zeit zurückreisen können. Man kann eben in manchen Fragen nicht wissen, was besser gewesen wäre. Dennoch fragt man sich vielleicht lange, was hätte sein können.

Vielleicht sollte man sich nicht in solchen Fragen verlieren, weil sie einem das aktuelle auch zerstören können, wenn es eigentlich gut ist…

Gut ist, dass du deine Antwort bearbeitet hast, denn so habe ich schon ein bisschen mehr nachgedacht.

Verfasst: 29.09.2006, 03:42
von Netgic
max_power hat geschrieben:Hm, jetzt steht da aber etwas anderes, als dort eben noch stand. Dem hätte ich leicht widersprechen können.
Sorry ich habe ihn dazu animiert. :?


Wie oft haben wir uns alle gewünscht,
irgendetwas in unserem Leben rückgängig zu machen?
Und seien wir doch ehrlich, tun wir es nicht fast jeden Tag?
Doch wir müssen unsere und die Fehler anderer akzeptieren
Sie gehören zu uns..!
Fehler sind menschlich!
Es gäbe kein Richtig wenn auch kein Falsch existieren würde...
Nobody is perfect!
Und niemand wird es jemals sein...
Wir streben alle nach einem glücklichen Leben..
Doch wie können wir glücklich werden,
wenn wir alles was wir gemacht haben bereuen?
Die Vergangenheit macht uns zu dem was wir sind..
ABER wir müssen lernen mit ihr abzuschließen,
denn sie ist unveränderlich!
Denk nicht daran was wäre wenn...

Verfasst: 29.09.2006, 06:02
von Necrogore
Es geht also um etwas, was in der Vergangenheit war...

Um Fehler oder Missverständnisse, die damals mit einem anderen Menschen nicht aus dem Weg geräumt werden konnten? Diese Gedanken beinflussen die Gegenwart und gefährden das, was du jetzt hast?

Die Vergangenheit darf sich niemals über die Gegenwart stellen! Denn es besteht die Gefahr sich in ihr zu verlieren. Irgendwann bist du gefangen in einem subtilen Sinngefüge. Bist in eine Welt geflohen, die nach innen funktioniert und nach außen niemand versteht.

Du bist in einer "What-if-Mood... Fragst dich, was hätte sein können, wenn manche Situationen anders verlaufen wären oder wenn du dich anders verhalten hättest. Jeder macht in seinem Leben Fehler, sehe sie nicht als Strafe oder dergleichen, sondern als Lehre. Durch Fehler lernst du auch vieles über dich selbst, und gibt dir gleichzeitig die Chance zu wachsen..

Ein charakterstarker Mensch hat viel aus seinem Leben gelernt und wird nicht als dieser geboren.

Wenn du die Möglichkeit hast, Missverständnisse aus den Weg zu räumen oder den Mut hast dich für Sachen zu entschuldigen, kann es dir ebenfalls Seelenfrieden bringen. Je nachdem, worum es geht.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen... Es ist alles sehr allgemein, aber du wirst es schon richtig anwenden können. :D

Liebe Grüße
Mark

Verfasst: 29.09.2006, 11:48
von max_power
Jetzt kann ich wieder etwas klarer denken. War gestern doch etwas betrunken und daher sind die Gefühle stärker durchgebrochen. Aber sie sind trotzdem immer irgendwo in mir und es ist interessant, darüber zu reden. Es wird sicher wieder Situationen geben, in denen sie stärker werden…

Es sind eigentlich gar keine Fehler, die ich ändern möchte, das wäre wieder ein anderes Thema für sich, aber das ist nicht aktuell. Es ist eher so, dass die Situation, so wie sie jetzt ist, gut ist. Aber wenn ich dann bestimmte Leute oder Verhaltensweisen sehe oder bestimmte Sachen im Internet sehe und lese, komme ich genau in den genannten Zustand…

Ich würde gerne wissen, wie es mit bestimmten Menschen laufen würde, wenn einfach etwas anders gelaufen wäre, ohne dass irgendwer einen Fehler gemacht hätte. Es sind Menschen, mit denen ich gerne wieder / noch Kontakt hätte, die ich gerne näher kennen gelernt hätte. Aber es ist halt einfach nicht möglich, ob im Moment oder generell nie mehr, Kontakt aufzunehmen. Das erzeugt ein Gefühl der Machtlosigkeit.

Ich möchte hier nicht unbedingt meine Probleme lösen, aber eben generell mit euch über das Thema sprechen und bisher hat es sich auch gelohnt, dieses Thema zu eröffnen. Eine Frage, die ich zuerst nicht gestellt habe, die aber dazugehört: (Wie gut) Kennt ihr solche Gefühle? Wann und wie treten sie bei euch auf?

Im Moment sieht es ja so aus, als wäre die beste Möglichkeit, solchen Gefühlen zu begegnen, eine Stufe über die Gefühle zu gehen, um sie stärker zu kontrollieren. Denn im Grunde ist man auf der Stufe der Gefühle machtlos. Man kann eben an manchen Punkten nichts mehr ändern und bei anderen ist die Zeit dazu noch nicht gekommen. Wenn man sich weiter damit beschäftigt, fühlt man sich nur noch schlechter. Man kann aber vielleicht versuchen, es in Zukunft nicht mehr zu solchen Beziehungen, die einem später das Gefühl der Machtlosigkeit geben, kommen zu lassen…

Verfasst: 29.09.2006, 14:18
von Molly & Sinclair
Das was Netgic und Necrogore gestern Nacht geschrieben haben, sehen wir eigentlich auch so. Aber, Max, es ist sehr schwer, einfach nur allgemein über so ein Thema zu schreiben, vor allem, was Entscheidungen angeht, denn Entscheidungen kann man nur situationsbedingt treffen....also, mach ich was oder mach ist nichts ist einfach an bestimmte Situationen gebunden. Manchmal ist es besser, Sachen ruhen zu lassen, manchmal aber vielleicht auch nicht.
Einfacher ist es, wenn eine genaue Situation erklärt wird, aber pauschale Antworten gibt es meiner Meinung hier nicht.
Manchmal ist die Zeit einfach auch noch nicht gekommen, um zu "reagieren", manchmal ist es einfach zu spät oder bringt nichts mehr.
Diese "Was-wäre-wenn-Gedanken" laufen oft darauf hinaus, daß man sich nur selber verrückt macht. Man kann höchstens, das als Erfahrung abstempeln und in einer ähnlichen Situation in Zukunft anders handeln.

Diese Gefühle treten wahrscheinlich bei jedem irgendwann mal auf, bei manchen öfter, bei manchen seltener.
Bei uns beiden war das schon öfter der Fall - manchmal bei Entscheidungen, die wir vorher im Leben noch nicht so treffen mußten - wenn man irgendeine Situation das erste Mal erlebt.
Außerdem ist so ein Gefühl auch von unserer derzeitigen Verfassung abhängig - je nachdem, wie man sich fühlt, handelt man ja dementsprechend....und das ist eben nicht immer gleich.
Konkretes Beispiel soll hier nicht genannt werden, denn das näher auszuführen, würde hier ja dann doch den Rahmen sprengen.

Liebe Grüße

Molly und Sinclair

Verfasst: 29.09.2006, 14:36
von Sternchen
Es gibt gewisse Ereignisse die man selbst dann noch beinflussenkann wenn sie abgeschlossen sind einige widerum nicht.
Die Tatsachen und Ereignisse die sich nicht mehr wiederholen lassen bieten somit auch keine Möglichkeit auf aktives eingreifen und so hart es dann klingt dann muss man einfach akzeptieren was passiert ist, es gibt Situationen wo man nicht alles beinflussen kann man ist schliesslich kein Gott.
Selbszweifel bringen einen nicht weiter jeder Mensch stößt einmal an seine Grenzen, und das wird einen dann an meisten vor Augen geführt wenn man etwas bewirken will aber es nicht kann, oder könnte einer aus purer Willenskraft nen Krieg verhindern?
Nein das kann nur jemand mit viel Macht und der bei Regierungen die Fäden zieht aber kein kleiner Bürger.