Film-Warnung: Impotenter Mann
Verfasst: 03.04.2003, 02:55
Ich war eben im Kino und möchte euch an meinem Erlebnis teilhaben lassen. Es geht um den Film "Suche impotenten Mann fürs Leben" (oder so ähnlich). Deutscher Film. Literaturverfilmung.
Zunächst das Bemerkenswerte: Es war ein deutscher Film, in dem weder Moritz Bleibtreu noch Franka Potente noch Veronica Ferres mitgespielt haben und in dem nicht gekifft wurde. Seltenheit! Dafür war Heiner Lauterbach drin.
Der Grund, warum kaum bekannte Schauspieler mitgespielt haben, war schnell klar: Der Film wurde in englisch gedreht (und wer will schon einen englischen Film sehen, in dem jeder einen deutschen Akzent hat)und unsagbar schlecht deutsch synchronisiert - von Stimmen, die nur in seltenen Fällen auch den entsprechenden Schauspielern gehörten. Wäre es deswegen zu tumultartigen Aufständen im Kino gekommen, wäre dies völlig zurecht passiert.
Die Story war außerordentlich vorhersehbar, so vorhersehbar, wie ich es nicht vorhersehen konnte (Tusch!). Schon als ich nur ein bestimmtes Auto kurz von außen gesehen habe wusste ich: Da sitzt der Mann drin, den die Frau in dem anderen Auto am Schluss doch noch bekommen wird, nachdem sie ihn eigentlich zu hassen vorgab, weil der Mann ihr erst die Wahrheit über sich erzählt hat, als sie sich ihre Liebe gestanden haben, und auf deren Vorenthalt die ganze Beziehung gründete. Schon nach wenigen Sekunden kam ich mir vor, als hätte ich das zugrunde liegende Buch mindestens drei mal gelesen. Letzte Woche. Das Buch hat eine Frau geschrieben. Und es geht um Impotenz. Mehr muss wohl nicht gesagt werden. Es war unlogisch, schlecht, stereotyp.
Zum Thema "stereotyp": Warum sind deutsche Filme eigentlich immer frei (Ironie-Warnung) von jeglichen Stereotypen. Der Quoten-Schwule war überhaupt nicht so (Ironie) wie man sich einen Schwulen so vorstellt. Außerdem habe ich gelernt, dass impotente Männer brillante Frauenversteher sind und gebückt gehen und dass Comiczeichner in riesigen Räumen aus Backsteinmauern wohnen. Wie erfrischend neu. Ironie.
Ach ja, und ein paar kurze Cameos gab es auch noch: Dirk Bach, Wigald Boning, Karl Dall, Lilo Wanders mit kurzen Haaren (Gott ist die alt geworden) und - wie gesagt - Heiner Lauterbach. Die Stars haben sich sogar in der deutschen Synchronisation selber gesprochen (allerdings auch nicht besser als die anderen). Bis auf Heiner Lauterbach, der hat sich angehört wie der Mann vom DSF, der immer die Stuntshows gemacht hat, nachdem man ihm wohin getreten hat.
Alles in Allem: Warnung! Scheiß-Film! Uninspiriert, unintelligent, vorhersehbar, platt, langweilig, deutsch (mehr oder weniger), unlogisch. Erspart euch das.
Das Jan
Zunächst das Bemerkenswerte: Es war ein deutscher Film, in dem weder Moritz Bleibtreu noch Franka Potente noch Veronica Ferres mitgespielt haben und in dem nicht gekifft wurde. Seltenheit! Dafür war Heiner Lauterbach drin.
Der Grund, warum kaum bekannte Schauspieler mitgespielt haben, war schnell klar: Der Film wurde in englisch gedreht (und wer will schon einen englischen Film sehen, in dem jeder einen deutschen Akzent hat)und unsagbar schlecht deutsch synchronisiert - von Stimmen, die nur in seltenen Fällen auch den entsprechenden Schauspielern gehörten. Wäre es deswegen zu tumultartigen Aufständen im Kino gekommen, wäre dies völlig zurecht passiert.
Die Story war außerordentlich vorhersehbar, so vorhersehbar, wie ich es nicht vorhersehen konnte (Tusch!). Schon als ich nur ein bestimmtes Auto kurz von außen gesehen habe wusste ich: Da sitzt der Mann drin, den die Frau in dem anderen Auto am Schluss doch noch bekommen wird, nachdem sie ihn eigentlich zu hassen vorgab, weil der Mann ihr erst die Wahrheit über sich erzählt hat, als sie sich ihre Liebe gestanden haben, und auf deren Vorenthalt die ganze Beziehung gründete. Schon nach wenigen Sekunden kam ich mir vor, als hätte ich das zugrunde liegende Buch mindestens drei mal gelesen. Letzte Woche. Das Buch hat eine Frau geschrieben. Und es geht um Impotenz. Mehr muss wohl nicht gesagt werden. Es war unlogisch, schlecht, stereotyp.
Zum Thema "stereotyp": Warum sind deutsche Filme eigentlich immer frei (Ironie-Warnung) von jeglichen Stereotypen. Der Quoten-Schwule war überhaupt nicht so (Ironie) wie man sich einen Schwulen so vorstellt. Außerdem habe ich gelernt, dass impotente Männer brillante Frauenversteher sind und gebückt gehen und dass Comiczeichner in riesigen Räumen aus Backsteinmauern wohnen. Wie erfrischend neu. Ironie.
Ach ja, und ein paar kurze Cameos gab es auch noch: Dirk Bach, Wigald Boning, Karl Dall, Lilo Wanders mit kurzen Haaren (Gott ist die alt geworden) und - wie gesagt - Heiner Lauterbach. Die Stars haben sich sogar in der deutschen Synchronisation selber gesprochen (allerdings auch nicht besser als die anderen). Bis auf Heiner Lauterbach, der hat sich angehört wie der Mann vom DSF, der immer die Stuntshows gemacht hat, nachdem man ihm wohin getreten hat.
Alles in Allem: Warnung! Scheiß-Film! Uninspiriert, unintelligent, vorhersehbar, platt, langweilig, deutsch (mehr oder weniger), unlogisch. Erspart euch das.
Das Jan