Naja, es soll vermutlich etwas ein, dass auf unsere hiesigen Gebräuche Bezug nimmt. Also, vielleicht ist in Japan sowas wie ein Polterabend nicht so bekannt, das Vorfest der Hochzeit. Da könntest Du Dich ja schon mal über das Porzellanzerschmeißen auslassen. Das mag auf andere Nationalitäten befremdlich wirken.
Das mit dem Entführen der Braut oder Jungesellen bzw. Junggesellinnen-Abschied gibt es, glaube ich in vielen Nationen.
Den Standard mit "was Blaues, was Geborgtes..." kann man sich vermutlich auch schenken?
Ganz witzig mag manchem erscheinen, was auf westfälischen Geberhochzeiten so alles als "witzig" empfunden wird. Da muss halt Geld geschenkt werden, und es gibt dafür wohl einen regelrechten Wettbewerb, wie man das auf besonders umständliche Weise-zumindest für das Brautpaar- tun kann (meist tun sich dann alle zusammen):
(beispielsweise)
-eingegossen in Beton
-eingeschweißt in Stahlblech
-in Plastikgoldfische gestopft die in grüne Götterspeise eingelegt werden
-als Kleingeld, am besten inflationäre Fremdwährung (dann in Schubkarre)
-in Buttons gepresst und an die Bekleidung geheftet
-Scheine aneinandergenäht und wie Klopapier aufgewickelt
usw. usw.
Dann gibt es noch "witzige" Ideen für die Dekoration der trauten Häuslichkeit, die von Leuten erledigt werden, während das Brautpaar noch feiert:
-Wecker werden versteckt verteilt, die alle in Zeitabständen nacheinander bimmeln, wenn das Brautpaar völlig fertig zum "Vollzug" bei der Hochzeitsnacht schreiten will
-das gesamte Schlafzimmer wird mit Luftballons ausgefüllt
-das Bettzeug wird am Bett festgenäht
-die Badewanne oder die Dusche wird mit Götterspeise ausgegossen und eine Gummipuppe reingelegt/gestellt
-es werden tonnenweise Murmeln oder Erbsen auf dem Fußboden ausgeschüttet
-die Auffahrt wird mit Sägespänen, kleingeschnetzeltem Papier o.ä. nahezu unzugänglich gemacht oder es wird gleich ein Baufahrzeug reingefahren, über das man dann höchstens noch klettern kann...
...also das sind alles Beispiele, die ich schon von Kollegen oder Freunden gehört habe. Für die Gags gibts scheinbar keine Zumutbarkeits-Grenze, um das Brautpaar in den "Ehe-Himmel" gelangen zu lassen.
Was ich schon miterlebt habe, war ein Hochzeit in Barcelona, wo die Braut derart trödelte, dass es vor dem Standesamt eine fette Szene vor der gesammelten Hochzeitgesellschaft gab, weil der Standesbeamte nämlich mehrere Augen zudrücken mußte, um die Ehe noch zu vollziehen. Es war ein begehrtes Standesamt mit ultraengen Terminen. Anschließend ging es zu einer Photosession in einen Park, und auf dem Fußweg von dort zum Restaurant brach der Braut der Absatz vom Brautschuh. Es gab dann eine weitere Photosession mit ihr bei Mister Minit, wo sie im Brautkleid auf einem Hocker sitzend erst mal ihren gesammelten Frust abheulte.
Die andere Hochzeit, die ich noch erwähnenswert finde, war die einer Freundin, die in einer Band singt, die eher wenig konventionell ist, und deren Bandkumpels ihr auf ihrer Landhochzeit das Lied "Hava Nagila, hava nagila", also dieses israelische Lied, mit Textzeilen wie diesen verpunkten:
"Brendas V*gina, Brendas V*gina, Brendas V... war so nass..."
Das war noch eine der jugendfreiesten Textzeilen... Jedenfalls waren glücklicherweise nur noch wenig schlaganfallgefährdete Familienmitglieder anwesend.
Die Braut war übrigens entzückend.
Naja, ich weiß nicht, ob das was für Japan wäre...jedenfalls hoffe ich, Dich aus der Ferne auch mal amüsiert zu haben.