Adventure-Treff

Hi!
Ich bin gerade in der Schlussphase der Vorbereitung eines Schul-Referats über den Mauerbau/-fall, hab mir auch schon extrem viele Informationen geholt, bin nahezu fertig. Jetzt wollte ich gerne noch zum Mauerfall ein paar einzelne Stimmen einbringen, also Kommentare von einzelnen Menschen, wie sie den Mauerfall erlebt haben. Da ich aus dem Osten komme, ebenso wie fast meine gesamte Familie, habe ich bis jetzt nur die eine Seite gehört; es wäre schön, wenn ihr mir einer kurzen Erzählung berichtet, wie ihr (oder jemand, den ihr kennt) den Mauerfall erlebt habt und was euch/ihm da durch den Kopf gegangen ist und was für Gefühle es bei euch/ihm erzeugte.

Dazu fällt mir gerade unsere kleine sachliche Diskussion in den Newskommentaren. Ich selber habe die Wende nur sehr unbewusst erlebt (als 7jähriger), ich wusste nur, dass da irgendwas ganz besonderes passiert. Viel mehr hab ich damals wohl nicht davon verstanden.

Das Jan

Ich hab das auch nur so im Hinterkopf noch in Erinnerung...hab mich damals glaub ich mit meinen Eltern gezofft, weil ich Sesamstrasse guggen wollte...und meine Eltern halt den Mauerfall

Hm mir hat mein Vater nur erzählt, dass es irgendwie garnicht richtig real wirkte, weil es so unerwartet kam und keiner wirklich darauf zu hoffen gewagt hatte...

Ich kann mich nicht an den Tag des Mauerfalls erinnern, dazu war ich wohl einfach zu jung. Die Erinnerung die ich habe, sind eher die Menschen, die vom 'Osten' in den 'Westen' geströmt sind. Ich lebe relativ nahe an der früheren Grenze, und es hatte bei uns schon deutliche Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Plötzlich waren da viele Menschen, die sich anders benahmen und irgendwie eine andere Einstellung hatten, was auch zu Problemen führt (dazu muss ich sagen, dass ich in einem recht kleinen Dorf wohne, wo man eh eher konservativ eingestellt ist, daher also Probleme. Außerdem kennt hier jeder jeden, da sind Einflüsse von außen unerwünscht).
Ich habe auch noch eine zweite Erinnerung. Meine Großeltern hatten Bekannte in der ehemaligen DDR (noch vom 2. Weltkrieg) und denen wurden immer Pakete mit 'Westartikeln' geschickt, das meiste wohl illegal, aber es hat immer ganz gut geklappt. Nach dem Mauerfall hat uns diese Familie auch mal besucht, aber auch daran habe ich nicht mehr viele Erinnerung (außer dass zwei deren Kinder Großteile meines Spielzeugs zerstörten :'( ). Das negative an der Geschichte ist, dass sie sich dann nichtmehr gemeldet haben, bzw. den Kontakt abgebrochen, mit der Begründung, dass sie ja jetzt selber kaufen könnten was sie wollten..
Soviel dazu, dass es nicht nur immer die 'Westdeutschen' sind, die sich negativ über die Nachbarn äußern.

[quote author=Hans link=board=6;threadid=1235;start=0#msg16294 date=1052159308]
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Soviel dazu, dass es nicht nur immer die 'Westdeutschen' sind, die sich negativ über die Nachbarn äußern.


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Stimmt, das hab ich auch schon öfters anders erlebt.
Manche hier bei "uns" in Ostdeutschland (oder zumindest Ost-Berlin haben auch noch ziemlich Vorurteile gegen den Westen, teilweise auch begründet;
ist ja nun auch mal so, dass trotz aller Nachteile des SED-Regimes immerhin fast alle Leute Arbeit hatten (und wenn es nur einfachste Arbeit war) und diese teilweise durch die Maueröffnung verloren haben... klar, dass da immer bei manchen Verbitterung ist...