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Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 10:06
von MMFan
Am 5. April verstarb Charlton Heston. Den Science Fiction Fans ist er als Captain George Taylor in den alten "Planet der Affen"-Filmen sowie als "Zaius" im neuen "Planet der Affen" bekannt.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 12:28
von fireorange
Was denn? Jetzt auch noch Charlton Heston? Na im Moment scheint der Wurm ja drin zu sein. Seine Rolle im PDA-Remake interessiert mich zwar weniger, das Original ist jedoch mein absoluter Lieblingsfilm (dicht gefolgt natürlich von "Rückkehr zum Planet der Affen") und auch in "Soylent Green" und im "Omega Man" wusste er mich stets zu begeistern. Die alten SF-Filme mit Charlton Heston gehören für mich ganz klar zum Besten. Und er war einer meiner Lieblingssschauspieler, keine Frage.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 13:27
von Mithrandhir
Hallo,
du meine Güte? Das muss irgendwie an mir vorbeigangen sein...
Tja, traurige Sache. Im Grunde weiß man ja, dass die "Helden" oder "Charaktergesichter", für die man sich als Heranwachsender/Jugendlicher begeistern konnte, auch mal alt werden.
Trotzdem immer wieder bedauerlich, wenn man sowas hört! Ganz klar war Heston ein erstklassiger und sehenswerter Schauspieler der älteren Garde, und als SF-Fan ist er mir unter vielen anderen Filmen auch aus Soylent Green im Gedächtnis geblieben.
Hoffen wir, dass Hollywood nicht aus falsch verstandender Hommage eine Neuverfilmung eines Heston-Klassikers vom Fließband bricht... [-o<
MfG
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 18:25
von Mic
Ein „Waffennarr” weniger. Kann mir schlimmeres vorstellen.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 18:37
von Hexenjohanna
Ich hatte ihn solange als positiven Menschen in meiner Vorstellung, bis ich ihn als Anführer der Waffenlobby in Michael Moores Bowling for Columbine gesehen habe. Davor hatte ich ihn ähnlich wie FireOrange nur nach einigen seiner tollen Rollen beurteilt.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 18:45
von axelkothe
Naja, man kann das ganze auch überbewerten. Klar, ich kotze auch ab wegen seinem Engagement in der NRA, aber er hat auch einige sehr gute Sachen unterstützt, von daher darf man das nicht so schwarz-weiss sehen wie das Moore gerne macht.
Das mit dem Tod.... er war ein alter Mann, führte ein erfülltes Leben in dem er viel erreicht hat... eigentlich kein Grund für große Trauer.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 19:20
von fireorange
Ich beurteile auch eher nach seinen Rollen. Und die hat er verdammt gut hinbekommen. Dass ich irgendwas Anderes unterstütze, steht in meinem Posting nicht drin - und darüber will ich hier auch gar nicht reden.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 19:52
von Fightmeyer
Schauspielerisch sicherlich einer von den ganz Großen. Schade. Aber das ist nun mal der Lauf der Dinge.
Erinner mich gern an Planet der Affen und auch an True Lies.
Das er privat mit seinem Waffenkrams ziemlich daneben war ist ein anderes Thema. Ich beurteile Tom Cruise´ Filme ja auch nicht danach, wie ich Scientology finde.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 20:45
von Hexenjohanna
Fightmeyer hat geschrieben:
Das er privat mit seinem Waffenkrams ziemlich daneben war ist ein anderes Thema. Ich beurteile Tom Cruise´ Filme ja auch nicht danach, wie ich Scientology finde.
Der Vergleich liegt irgendwie nahe, insofern hab ich auch gleich an "den" gedacht. Ab davon, dass ich Tom Cruise noch nie mochte, war's mir immer ein innerer Vorbeimarsch, wenn ich etwas über Cruise und die Scientology Church gelesen habe. Wenn jemand sich zu den Sternen aufschwingt und so bodenlos banal und dumm im philosophischen Sinne ist, dann bin ich froh nicht sein Fan zu sein. Bei Cruise ist das Credo seiner Filme aber auch immer die heldenhafte Übersteigerung des Normalen gewesen, bei Charlton Heston war das mitnichten so. Insofern finde ich das viel trauriger.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 06.04.2008, 21:13
von Threepbrush
Hexenjohanna hat geschrieben: Bei Cruise ist das Credo seiner Filme aber auch immer die heldenhafte Übersteigerung des Normalen gewesen
Hm...um das beurteilen zu können, hab ich wahrscheinlich zu wenig Cruise-Filme gesehen. Aber die beiden, die mir im Gedächtnis haften geblieben sind - nämlich 'Rain Man' und vor allem 'Eyes Wide Shut', sind alles andere als 'heldenhafte Übersteigerungen des Normalen'.
Aber da ist meine Einschätzung wirklich extrem subjektiv...Irgendwie messe ich ihn immer an diesen beiden Filmen...und nicht an dem ganzen Schrott, den er ansonsten so dahergedreht hat...oder an seiner Scientology-Hörigkeit...oder an seinem albernem Rumgehopse auf dem Sofa bei Oprah. Ich denk dann immer fast reflexartig 'aber in Eyes Wide Shut war er genial!'.
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 07.04.2008, 00:54
von DasJan
Ich finde auch, dass man einen Film nicht nach den persönlichen Ansichten des Hauptdarstellers beurteilen sollte. Eine Person sollte man imho aber schon eher nach seiner Persönlichkeit als nach seinen Filmrollen beurteilen. Und da ich Charlton Heston eigentlich nur aus "Bowling for Columbine" kenne, wo ja seine Persönlichkeit nicht ganz so gut weggekommen ist, hat er da nicht so viele Punkte bei mir gesammelt. Meine Traurigkeit hält sich in Grenzen, zumal er ja offenbar ein langes Leben haben durfte.
Das Jan
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 07.04.2008, 14:13
von Kruttan
Ich finde es schwierig, Heston nur nach Michael Moores Darstellung zu beurteilen. Moore ist nunmal ein ziemlich einseitiger Dokumentarfilmer, den ich sehr gespalten betrachte. Einerseits finde ich es wirklich gut, dass er seine Stimme gegen ziemlich viel Mist erhebt, anderseits sind seine Filme auch nicht wirklich reflektiert und tun genau das, was er den Männern hinter PotUS vorwirft. Er arbeitet mit sehr emotional bewegenden und beeinflussenden Filmen - nur in die andere Richtung.
Das ist zwar das ideale Diskussionsniveau der Amerikaner, aber dies ist nunmal weder sachlich und appelliert nicht an den Verstand, sondern geht leider auch manchmal gegen diesen...
Auch wenn ich nicht viel über Heston weiß und vieles auch erst jetzt zum Anlass seines Todes über ihn gelesen habe, ist er ein Mensch, der zwei Seiten hat. Er hat sich vom liberalen Demokraten zum konservativen Republikaner, aus unserer Perspektive also vom Paulus zum Saulus gewandelt.
Die Forderung nach uneingeschränktem Waffenbesitzrecht ist schon eine seltsame Sache, man muss aber auch immer bedenken, dass es gerade in der republikanisch geprägten Ami-Mentalität sehr eng mit "Freiheit" verknüpft ist. Egal, wie pervers uns in unserem Kulturkreis diese Assoziation doch erscheinen mag - es war bei uns vor einiger Zeit auch nicht anders.
Heston hat sich schon sehr aktiv für die Rechte der Schwarzen eingesetzt, stand wohl sogar in gutem Kontakt zu Martin Luther King. Ich würd axelkothe zustimmen, dass man ihn ihn nicht nur aufgrund seines Waffen-Fanatismus beurteilen sollte. Jeder Mensch hat helle und dunkle Seiten und manche Seiten erscheinen aus unserer Perspektive manchmal noch ungemein dunkler. Er war als Mensch kein heiliger, aber auch sicher kein Monster (auch wenn Moores Film dies imho schon vermitteln mag).
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 07.04.2008, 18:01
von DasJan
Klar, objektive Dokus macht Moore nicht (und Fahrenheit 9/11 fand ich nicht mal mehr gut), aber in BfC bekommt Heston ja sogar selbst die Gelegenheit, sich darzustellen. Und da ist eben nicht viel rübergekommen. Dass er seine Waffenliebe mit "Freiheit" begründet, hilft da auch nicht sehr.
Dass er auch andere Seiten hatte mag sein, ich habe mir jetzt zu seinem Tod nicht die Biografie durchgelesen.
Das Jan
Re: Charlton Heston gestorben
Verfasst: 08.04.2008, 12:40
von fireorange
Ich kenne von seinen Filmen bisher nur Fahrenheit 9/11.