Adventure-Treff

Zum Thema Star Trek hört man momentan ja eigentlich nur was, wenn's um den neuen Film geht aber da ich gerade das Wochenende mit dem Gucken der 1. Staffelvon Enterprise verbracht hab, wollte ich mal in die Runde fragen, wie die Meinungen hier so zu der (vorerst?) letzten ST Serie so sind.

Ich fand immer, dass die Serie unterschätzt wurde. Für mich war's ein back to the roots, im Sinne von, wie TOS wieder mehr Humor in den Franchise reinzubringen, der ja bei Serien wie Voyager und DS9 nun wirklich nicht sonderlich im Vordergrund stand. Nicht, dass ENT ein Witz war;)) aber ich finde schon, dass der verbale Schlagabtausch innerhalb der Crew wieder nahezu auf Pille, Kirk & Spock Niveau waren.

Hier ist mal der ENT DVD Trailer auf youtube zur Einstimmung falls wer die Serie ewig nicht gesehen hat (wobei der Trailer nun wieder weniger der humorvollen Seite der Serie zeigt;)).

Ich fand die Serie auch klasse auch wenn ich nicht wirklich einen vergleichbaren Humor zur Classic-Serie entdeckt habe. Ich fand jedoch, daß die Rahmenhandlungen der jeweiligen Staffeln äußerst spannend und auch die Charaktere interessant waren. Aber was will man machen, wenn die Quote nicht stimmt...

Undankbares Trekkie-Pack

Die 4. Staffel fand ich am besten, mit den 2-3-teiligen Storybögen. So hätte es nach mir ruhig weitergehen können.

Ich hab mir am Wochenende die Volume 2 Box der ersten Staffel bestellt (es gibt ja mittlerweile die schon von Voyager bekannten halfseason Boxen und wegen des Bonusmaterials hab ich mir die Volume 2 VOR Volume 1 geholt;)) und werde mich damit nächstes Wochenende ausgiebig beschäftigen.

Zwar ist Enterprise nicht meine Lieblings-ST Serie aber die ganze Kritik, die es damals erfahren hat, fand ich unberechtigt. Ich glaube persönlich, das Enterprise sogar dafür gesorgt hat, dass neue Star Trek Fans "entstanden";) sind, weil die Serie speziell zum Anfang ja recht gut zugänglich war und das auch weitestgehend blieb (lange vetrackte "story arcs", wie bei DS9 und dem bajoranischen/kardassianischen Konflikt) gab es ja bei ENT zumindest in der Ausprägung nicht.

Ich fand die jüngste Serie gut, vor allem die vierte Staffel - leider hab ich letztere nur zur Hälfte gesehen - das muss ich auch irgendwie noch nachholen.

Ich fand Enterprise auch sehenswert, allemal unterhaltsamer als Voyager. Daß es gecanceled wurde, ist schade, war aber abzusehen.

Die dritte Staffel war allerdings mehr als nervtötend. Klar, Star Trek war schon immer ein Spiegel der Zeit und der zeitgenössischen Befindlichkeiten, in den 60ern wie auch heute. Und Enterprise lief eben zu einer Zeit, als die Welt und speziell die Amerikaner sich vom Schock des 11. September erholen mußten und gleichzeitig den aufmerksamen Beobachtern bewußt wurde, was heute ein Blinder sieht: Daß fadenscheinige 'Beweise' und Verdachtsmomente keinen Krieg rechtfertigen können, daß Massenemotionen geschickt manipuliert werden können und daß man auf dem Weg zum vermeintlichen Ziel oft genau das verrät, wofür man kämpft - sei es Demokratie oder ganz einfach die eigene Menschlichkeit.

Find ich ja gut und richtig, daß Enterprise all das anspricht. Aber wenn das in einer derart plumpen Weise wie dort geschieht, kommt man sich fix für dumm verkauft vor. Ganz plötzlich und unerwartet (aber pünktlich zum Staffelbeginn) gibt es einen verheerenden Anschlag auf die Erde, also wird schnell nach den Talib... äh... Xindi-Terroristen gesucht, ein Krieg gegen den Terror entbrennt und eine Massenvernichtungswaffe muß gefunden werden. Einfach weg mit allen Metaphern und geschickten Handlungsverflechtungen - da wird mal ein bißchen Scifi-Farbe auf die realen Geschehnisse gepatscht, alles mit effektlastiger Action garniert, und schon läuft die Kiste. Aber es nervt nunmal und wirkt eher abstoßend als lehrreich, wenn einem die moralischen Botschaften so offensichtlich in's Gesicht geschmissen werden. Das haben andere Star Trek-Ableger bereits viel intelligenter verpackt, und Enterprise hat sich da schön mal auf ganz niedrigem Niveau gesuhlt.

Die vierte Staffel hat den Sumpf glücklicherweise wieder verlassen, da kam endlich wieder ein echtes Trek-Gefühl auf. Schade... ich hätte gern mehr gesehen und war neugierig, wohin sich das noch entwickeln wird.

Schnuffel hat geschrieben:... , allemal unterhaltsamer als Voyager

...da sag ich jetzt ma nix zu. Is ja auch Geschmackssache


Enterprise war schon genial. Schade das es vorbei ist. Aber olle Berman is meiner Meinung nach viel zu sehr in den Fantasybereich abgerutscht. Was da am Ende rumgefleucht ist hätte sich ja nicht mal Picard in seinen Träumen vorstellen können. Geschweige denn Kirk. Genauso verhunzt wie das Ende von DS9. Spezial Effects vom feinsten ... aber mit der SCIFI isset dahin. Meine Lieblingsserien sind nachwievor TNG und Voyager.

cu
Neelix