Also ehrlich gesagt halte ich das für ziemlichen Blödsinn. Wenn Geld so eine tolle Erfindung ist (was schon alleine nachzuweisen schwerfallen sollte), dann will ich doch auch so viel wie möglich davon haben, oder wie?
Im Idealfall sieht es beim Tauschen doch z.B. so aus: Ich kaufe irgendwann mal ein Spiel, habe ich es durchgespielt, tausche ich es gegen Spiel B, das wiederum gegen Spiel C. Wenn ein Spiel im Schnitt 20 Euro kostet, habe ich in dem Fall 20 Euro ausgegeben und damit 3 Spiele durchgezockt. Kaufe ich mit meiner tollen Erfindung alle Spiele, muss ich 60 Euro berappen. Von den gesparten 40 Euro besorge ich mir einige Kastanien und Streichhölzer. Davon baue ich kleine Kastanienmännchen, die ich auf einem Trödelmarkt von Kindern verkaufen lasse verkaufe. Abzüglich des Eises Provision für die Kids bleiben mir nun 100 Euro. Ich kaufe nun größere Mengen Kastanien und Streichhölzer. Wäre Herbst, so hätte ich mir das geld für Kastanien sogar auch noch sparen können. Naja...ich stelle Kinder auf sämtliche Trödelmärkte der Umgebung. Schon bald muss ich feststellen, dass ich das Ganze gewerblich anmelden muss. Bald toure ich durch ganz Deutschland, etwas später auch in die angrenzenden Länder. Die erste Million fahre ich nach 2,5 Jahren ein.
Und Du fragst ernsthaft, wieso tauschen...tsss!
Also zumindest bis zu den blöden Kastanien war es doch sinnig, oder?
Viel weniger verstehe ich persönlich, warum man sich die Spiele des reinen Sammelns wegen kauft...womöglich noch in diesen klobigen Kartons, bestenfalls in Erstauflage, die natürlich teurer zu erwerben sind, als irgendwelche schnöden Folgeversionen. Die Dinger benötigen dann irgendwann den Platz einer ganzen Schrankwand und dienen allenfalls der Staubfängerei. Wenn man mal Zeit hat, wird einmal im halben Jahr so ein Karton geöffnet, und man schaut sich das Cover an und zerspringt dabei fast vor Freude...warum auch immer. Noch unschöner wird es, wenn Mutti ihren jährlichen Besuch bei einem absolviert und man ihr unbedingt erklären muss, warum man als mittlerweile 35jähriger Sohn eine ganze Schrankwand voller Spiele in der Wohnstube hat, statt sich mal ein bischen schönes Geschirr für Besucher zu besorgen oder wenigstens ein schönes Bild aufzuhängen. In diesen Fällen zeigt man dann protestierend auf das Sam & Max - Poster, das über dem Monitor hängt...hilft aber nicht, denn dafür erntet man erst Recht dieses merkwürdige, vorwurfsvolle Kopfschütteln...
Also ich finde, gerade bei Adventures bietet sich Tauschen doch echt gut an! Ich hab früher auch meine Games erstmal behalten, weil ich immer dachte, ich würde das zu gegebener Zeit nochmal rauskramen und wieder zocken. Irgendwann stellte ich aber fest, dass dafür gar keine Zeit da ist, wenn man denn auch noch das ein oder andere neue Game zocken will. Zugegeben: Einige absolute Klassiker (oder welche, die es mal werden dürften), die man einfach haben und wieder spielen muss, stehen auch bei mir. Allerdings hält es sich immerhin so rar, dass ich es schaffe, die Games von meiner Mutti fernzuhalten. Also Danke für die Erfindung der Tauschgeschäfte, Ihr bewahrt mich vor unheil und erspart mir, dass ich Geschirr kaufen muss!