[Review] Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
Verfasst: 17.09.2012, 23:45
Nachdem ich gestern diese Eigenproduktion von RTL neben reichlich viel Werbung sehen durfte, dachte ich mir, kann hier ein wenig Produktplatzierung auch nicht schaden. Also teile ich hier mal meinen Eindruck vom dritten Teil der Filmreihe rund um das Hobby-Archäologen-Team des Primaten, äh, Privatfernsehens.
[Review] Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
Der deutsche Schatzsucher Eik Meiers (Kai Wiesinger) erwacht diesmal nach ein paar verwirrenden (und teilweise unnötigen) Szenen Vorgeplänkel mit Gedächtnisverlust im Krankenhaus, wo er sich dann auch gleich nicht mehr daran erinnern kann, dass er inzwischen mit Frau Bertholdt (Bettina Zimmerman) verheiratet ist und mit ihr und Justus (Fabian Busch) gerne auf Schatzsuche geht. Und irgendwie ist auch (durchaus erfreulicherweise) wieder seine Tochter aus erster Ehe mit von der Partie. Offenbar war Eik zuletzt mit irgendjemand anderem zuletzt auf der Suche nach dem berühmten Bernsteinzimmer, jenes geheimnisvolle Etablissement, das einst als Geschenk von Preußen seinen Weg nach Russland fand und später von den Nazis wieder dem "Reich" einverleibt werden sollte...
Die deutsche Antwort auf Indy kommt diesmal sogar etwas weniger wie ein Bürohengst und auch sonst etwas abenteuerlicher daher, indem er sich scheinbar bei der Kleiderwahl in der Requisite des ersten Teils bedient hat. Ansonsten liegt das wohl mehr an seiner Amnesie, die ihm ins Drehbuch geschrieben wurde, denn leider bleibt Wiesinger immer noch - trotz bemühtem Drei-Tage-Bart - ziemlich blutleer. (oder Butler, wie mir die Rechtschreibkorrektur gerne vorschlagen möchte) Aber dafür sind neben den zwei bzw. drei Mitstreitern des Abenteurerteams, das jetzt sogar firmiert hat, sehr nette Nebendarsteller hinzu gekommen. Der Böse (Clemens Schick) strahlt beinahe die Kälte eines Breivik aus und sehr nett ist auch die Nebenbuhlerin Mila (Annika Blendl) und die Komik, die durch das Buhlen beider Damen um Eik entsteht.
Generell nimmt sich der Film selber glücklicherweise erneut nicht zu ernst und so kommt auch der Humor wieder nicht zu kurz. Neben versteckten Anspielungen auf Indy gibt es wieder witzige, zynische Dialoge und insbesondere Eiks Tochter hat ein gewisses Talent für Situationskomik, die gerne noch eine Spur selbstironischer hätte sein dürfen.
Bei der Story darf man natürlich nicht zu viel Authentizität erwarten, aber das sollte einem bereits relativ früh beim ersten "Auftritt" von Einstein klar werden. Der hatte schließlich Nazi-Deutschland bereits vor deren Machtergreifung schon verlassen. Aber abgesehen davon ist es schon interessant, was man aus dem Aufhänger und der eigentlichen Thematik des Bernsteinzimmers gemacht hat. Eigentlich fast ein wenig schade, dass dieses ein wenig zu kurz kommt und im Endeffekt einer weiteren Indy-Anspielung Platz machen musste. (erklärt sich nach dem Anschauen)
Rundum ist den beiden Autoren Derek Meister, Simon X. Rost und dem Regiesseur Florian Baxmeyer ein kurzweiliger und vor allem amüsanter Trip auf den Spuren von George Lucas und Steven Spielberg und dessen Hobby-Archäologen gelungen. Wieder wird die Jagd mit ideenreichen Aufnahmen deutscher sehenswürdiger Kulturgüter gewürzt, deren Einsatz diesmal weniger plakativ wirkt. Insgesamt trägt all dies zu einer Steigerung gegenüber dem vorherigen Teil der Serie bei. Das Erstlingswerk müssen sie dennoch leider hinter sich lassen, aber ein Märchenschloss wie Neuschwanstein und der Schatz der Nibelungen sind wohl auch schwer zu toppen. Beim Protagonisten ist jedoch definitiv noch Luft nach oben und darf gerne, wie eine mögliche Fortsetzung der Reihe es prognostizieren lässt, auch eine Spur internationaler werden.
Verzapft von: der Krähe
Kaufempfehlung:
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-Bern ... B008ZYNZD2
Vorab vielleicht noch die beiden Vorgänger schauen, um in die richtige Trash-Stimmung zu kommen und um die Erwartungen nicht allzu hoch zu schrauben:
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-Scha ... B001CSM2AU (1. Teil)
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-heil ... B00380VNMS (2. Teil)
(scheint es beide nur auf DVD zu geben bzw. momentan nicht zu geben *g*)
[Review] Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
Der deutsche Schatzsucher Eik Meiers (Kai Wiesinger) erwacht diesmal nach ein paar verwirrenden (und teilweise unnötigen) Szenen Vorgeplänkel mit Gedächtnisverlust im Krankenhaus, wo er sich dann auch gleich nicht mehr daran erinnern kann, dass er inzwischen mit Frau Bertholdt (Bettina Zimmerman) verheiratet ist und mit ihr und Justus (Fabian Busch) gerne auf Schatzsuche geht. Und irgendwie ist auch (durchaus erfreulicherweise) wieder seine Tochter aus erster Ehe mit von der Partie. Offenbar war Eik zuletzt mit irgendjemand anderem zuletzt auf der Suche nach dem berühmten Bernsteinzimmer, jenes geheimnisvolle Etablissement, das einst als Geschenk von Preußen seinen Weg nach Russland fand und später von den Nazis wieder dem "Reich" einverleibt werden sollte...
Die deutsche Antwort auf Indy kommt diesmal sogar etwas weniger wie ein Bürohengst und auch sonst etwas abenteuerlicher daher, indem er sich scheinbar bei der Kleiderwahl in der Requisite des ersten Teils bedient hat. Ansonsten liegt das wohl mehr an seiner Amnesie, die ihm ins Drehbuch geschrieben wurde, denn leider bleibt Wiesinger immer noch - trotz bemühtem Drei-Tage-Bart - ziemlich blutleer. (oder Butler, wie mir die Rechtschreibkorrektur gerne vorschlagen möchte) Aber dafür sind neben den zwei bzw. drei Mitstreitern des Abenteurerteams, das jetzt sogar firmiert hat, sehr nette Nebendarsteller hinzu gekommen. Der Böse (Clemens Schick) strahlt beinahe die Kälte eines Breivik aus und sehr nett ist auch die Nebenbuhlerin Mila (Annika Blendl) und die Komik, die durch das Buhlen beider Damen um Eik entsteht.
Generell nimmt sich der Film selber glücklicherweise erneut nicht zu ernst und so kommt auch der Humor wieder nicht zu kurz. Neben versteckten Anspielungen auf Indy gibt es wieder witzige, zynische Dialoge und insbesondere Eiks Tochter hat ein gewisses Talent für Situationskomik, die gerne noch eine Spur selbstironischer hätte sein dürfen.
Bei der Story darf man natürlich nicht zu viel Authentizität erwarten, aber das sollte einem bereits relativ früh beim ersten "Auftritt" von Einstein klar werden. Der hatte schließlich Nazi-Deutschland bereits vor deren Machtergreifung schon verlassen. Aber abgesehen davon ist es schon interessant, was man aus dem Aufhänger und der eigentlichen Thematik des Bernsteinzimmers gemacht hat. Eigentlich fast ein wenig schade, dass dieses ein wenig zu kurz kommt und im Endeffekt einer weiteren Indy-Anspielung Platz machen musste. (erklärt sich nach dem Anschauen)
Rundum ist den beiden Autoren Derek Meister, Simon X. Rost und dem Regiesseur Florian Baxmeyer ein kurzweiliger und vor allem amüsanter Trip auf den Spuren von George Lucas und Steven Spielberg und dessen Hobby-Archäologen gelungen. Wieder wird die Jagd mit ideenreichen Aufnahmen deutscher sehenswürdiger Kulturgüter gewürzt, deren Einsatz diesmal weniger plakativ wirkt. Insgesamt trägt all dies zu einer Steigerung gegenüber dem vorherigen Teil der Serie bei. Das Erstlingswerk müssen sie dennoch leider hinter sich lassen, aber ein Märchenschloss wie Neuschwanstein und der Schatz der Nibelungen sind wohl auch schwer zu toppen. Beim Protagonisten ist jedoch definitiv noch Luft nach oben und darf gerne, wie eine mögliche Fortsetzung der Reihe es prognostizieren lässt, auch eine Spur internationaler werden.
Verzapft von: der Krähe
Kaufempfehlung:
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-Bern ... B008ZYNZD2
Vorab vielleicht noch die beiden Vorgänger schauen, um in die richtige Trash-Stimmung zu kommen und um die Erwartungen nicht allzu hoch zu schrauben:
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-Scha ... B001CSM2AU (1. Teil)
http://www.amazon.de/Die-Jagd-nach-heil ... B00380VNMS (2. Teil)
(scheint es beide nur auf DVD zu geben bzw. momentan nicht zu geben *g*)