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Man of Steel
Verfasst: 21.06.2013, 22:31
von realchris
Ich bin heute schwer enttäuscht worden. Ich weiß noch nicht, woran ich es festmachen soll. Aber der Film war für mich eine Katastrophe. Bin schwer enttäuscht von Zack Snyder und Nolan. Muss das erst mal setzen lassen und mir Gedanken dazu machen. Unter den Blockbustern, war das meine Hoffnung. Bisher habe ich dieses Jahr im Kino nur Mist gesehen. Auf DVD war lediglich Iceman gut. Den Ryan G. Film muss ich mir nächste Woche reinziehen. Der soll gut sein.
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 00:01
von Criminis
Ich habe ihn gerade gesehen und finde ihn absolut klasse.
Ich gehöre eigentlich absolut nicht zur Zielgruppe, denn ich habe die Comics nie gelesen noch habe ich jemals Superhelden beweihräuchert. Und genau das macht dieser Film auch nicht. Er stellt Clark Kent (ich finds übrigens noch mutig, dass er kaum Superman genannt wird) als Kuckucksküken in einer fremden Welt dar und nicht als ein unerreichbarer, tugendhafter Alleskönner aus einer anderen Galaxie. Er ist genau gleich wie alle anderen Lebewesen auch, nur hat ihn die Evolution zu etwas anderem gemacht als die Menschen, die in derselben ökologischen Nische leben wie er. Schlussendlich geht es in dem Film nur um das eine ökologische Prinzip: Wie verteibt man eine fremde Spezies, die in derselben ökologischen Nische leben will wie man selbst? Und dabei ist Clark schlichtweg der Trumpf, der die Menschheit hat.
Der Film hält sich an keine Regeln und er will seine Zuschauer auch nicht als dumm verkaufen. Für die, dies kapieren, hat er eine spannende Interpretation einer biologischen These bereit und für die anderen ganz viel Action und CGI. Ich kann gut verstehen, dass einige Fans nicht wahnsinnig begeistert sind von diesem Film, aber waren sies jemals von anderen Supermanfilmen? Ich habe eben nur den gesehen, aber ich vermute mal, dass das einfach daran liegt, dass man keinen Superman verfilmen kann, ohne dass er langweilig wird. Wie schon gesagt, ich bin nicht aus dem Genre und habe dementsprechend auch viel Ahnung, aber einer, der auf der Erde keine Konkurrenz findet, wird sie eben bei seinen eigenen Leuten im Weltall finden müssen. Batman hatte dieses Problem nicht, denn er war selbst nur ein stinkreicher, ziemlich gut durchtrainierter Mensch, der schon mehr als nur Fäuste und Superkräfte brauchte um seinen Job zu tun, dementsprechend war er auch nur in Gotham tätig. Aber bei Superman ist man ganz grundsätzlich an was Schwierigerem dran.
Der Film schafft auch, was zum Beispiel Matrix 3 nicht geschafft hat: Er konnte sich immer steigern. Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass das Pulver ausgeschossen sei und dann kommt noch etwas Härteres. Ich klammerte mich teilweise zitternd an den den Sessel und es lief mir kalt den Rücken durab.
Das Einzige, woran ich zu meckern habe, war teilweise die ruckelige Kameraführung und dass man bis zum Schluss teilweise nicht wirklich wusste, wer die Figuren teilweise waren (bei den Militärs hab ichs echt nicht geblickt).
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies einer jener Filme sein wird, die jetzt noch umstritten sind, aber in 10 Jahren gesagt wird: "Wo sind die guten Filme von damals hin?"
So, realchris, du hast jetzt meine Erlaubnis, diesen Beitrag zu zerpflücken
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 11:26
von z10
Superman ist für mich die ekligste Superhelden-Marke, werd ich mir nicht anschauen können, den Mist.
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 13:18
von realchris
"ch habe ihn gerade gesehen und finde ihn absolut klasse.
Ich gehöre eigentlich absolut nicht zur Zielgruppe, denn ich habe die Comics nie gelesen noch habe ich jemals Superhelden beweihräuchert. Und genau das macht dieser Film auch nicht. Er stellt Clark Kent (ich finds übrigens noch mutig, dass er kaum Superman genannt wird) als Kuckucksküken in einer fremden Welt dar und nicht als ein unerreichbarer, tugendhafter Alleskönner aus einer anderen Galaxie. Er ist genau gleich wie alle anderen Lebewesen auch, nur hat ihn die Evolution zu etwas anderem gemacht als die Menschen, die in derselben ökologischen Nische leben wie er. Schlussendlich geht es in dem Film nur um das eine ökologische Prinzip: Wie verteibt man eine fremde Spezies, die in derselben ökologischen Nische leben will wie man selbst? Und dabei ist Clark schlichtweg der Trumpf, der die Menschheit hat."
Das Problem ist, dass Du da völlig falsche Ursachen bei meinem Missfallen suchst. Ich finde den Film nämlich alles andere als mutig. Der Film ist platt wie ein Marvelflm. Er beleidigt direkt schon zu Anfang meine Intelligenz als Zuschauer. Ich wollte sogar, dass dieser Superman völlig anders wird als seine Comicvorlage, düsterer, realistischer etc. Und eben genau da versagt dieser Superman. Der ganze pathetische und patriotische Teil wurde nämlich so belassen, ja sogar noch verstärkt. Superman ist immer noch der Beschützer der Amerikaner und deren Werteordnung. Superman ist immer noch ein Spießer und das ändert auch nicht der Vollbart und Hipsterlook.
Mich störten eher diese übertriebenen Nerdkinkerlitzchen. Die Darstellung der Heimatwelt, die mindestens genauso peinlich war wie die Variante aus Superman 1. Die ganze Gestaltung des Prologes ist meines Erachtens völlig in die Hose gegangen. Klüger wäre es gewesen das stark zu kürzen oder völlig weg zu lassen. Superman einfach als Kind auftauchen zu lassen. Im Grunde ist der Film eine Kopie von Superman 1+2 und nicht wirklich eine Eigenschöpfung. Der Film krankt an derselben Krankhet wie JJ Star Trek. Im Grunde beides austauschbare Dumpfbackenfilme, die sogar ne ähnliche Flachmaturgie haben.
Und wirklich gute Heldenfilme sind The Watchmen, na ja V wie Vendetta,
Defendor und möglicherweise noch Dark Knight. Das wars. Dieser Superman in diesem Kontext ist eine Katastrophe. Zumal Snyder und Nolan daran beteiligt waren.
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 14:07
von postulatio
mir hat er gefallen
ich staune immernoch über die cgi, die sich perfekt in den film integriert, die grenze zwischen real gefilmt und animiert lässt sich nicht mehr ausmachen.
man sollte wissen worauf man sich da einlässt, es ist ein handfester blockbuster, der den zuschauer audio-visuell mitreißt. wer hier eine tiefere botschaft erwartet ist u.U. falsch aufgehoben.
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 16:27
von z10
realchris hat geschrieben:Und eben genau da versagt dieser Superman. Der ganze pathetische und patriotische Teil wurde nämlich so belassen, ja sogar noch verstärkt. Superman ist immer noch der Beschützer der Amerikaner und deren Werteordnung. Superman ist immer noch ein Spießer und das ändert auch nicht der Vollbart und Hipsterlook.
Genau das nervt mich an Superman, wobei in der Theorie Nolan ja schon das Zeug dazu hätte das zu umgehen, seine Batman-/Joker-Iteration ist ja auch ziemlich gut bei Dark Knight, finde ich zmd..
Re: Man of Steel
Verfasst: 26.06.2013, 18:13
von realchris
Ich habe mich auf Snyder und Nolan eingelassen und mit der Dark Knight Triologie und den Watchmen habe ich eben entsprechende intellektuelle Erwartungen. Der Mist ist somit für mich eine Überraschung. Im neuen DC Universum geht man da konsequentere Wege.
Re: Man of Steel
Verfasst: 27.06.2013, 00:24
von Criminis
Der Zuschauer wird in keister Weise als Idiot dargestellt. Als ich zB Thor gesehen habe habe ich mich als Zuschauer komplett verarscht gefühlt, aber bei MoS wird einiges mehr an Niveau geboten. Klar gibt es bessere und es gibt eindeutig schlechtere, aber für mich gehört er eindeutig in die oberste Kategorie.
Dieser Film hat mich grundsätzlich positiv überrascht. Superman war für mich schon immer ein Alleskönner, der nur aus reiner Gnädigkeit den Menschen hilft, da er sowieso ihnen über ist. Aber hier ist er ein Dude wie du und ich, genauso wie Batman und Konsorten, man beginnt plötzlich mit ihm zu sympathisieren. Der einzige Unterschied ist, dass er durch seine Abstammung zu stark entwickelte Sinne hat, die ihm zwar im Weg stehen, aber auch ziemlich nützlich sind.
Die Exposition fand ich super, sie hat sehr gut dargestellt, wie es um Krypton wirklich steht und hat auch einige Hintergrundinformationen mehr als normal gebracht. Man kann den Entschluss der Eltern besser nachvollziehen und man versteht auch, warum gerade er gerettet wurde und weshalb er so wichtig ist. Ausserdem werden die Bösen vorgestellt und ihre Beweggründe, so zu handeln (oder eben, wie genau das System mit den Geburten läuft). Wären die Verknüpfngen in der Exposition mit Superman und mit den Bösen nicht so eng mit den Kindersystem auf Krypton so eng gewesen, hätte ich dir zugestimmt, dass man ihn hätte kürzen können.
Stimmt, Superman ist ein Spiesser, der extrem patriotisch ist. Wäre ich auf einem Bauernhof mitten in Kentucky gelandet , wäre ich bestimmt auch so (er sagt ja selbst mal, dass es amerikanischer wie Kentucky nicht ginge). Doch wie schafft man es, nicht einen Spiesser zu sein, wenn man nicht genug Geld aufwenden kann, eine Geheimidentität zu wahren? Ich denke, es wäre um einiges seltsamer rausgekommen, wenn Superman super, wohlgesinnt den menschen gegenüber und reich wäre. Aber stimmt, es ist eine Kinderkrankheit, die noch ausgebügelt werden sollte.
Es ist ziemlich klar, dass dies nur der erste Teil auch wieder einer Trilogie ist. Man hat einige Sachen bei diesem Film ausgelassen, die in den/im nächsten Film/en bestimmt noch vorkommen werden, zB Kryptonit ect. Sie haben also noch etwas Zeit, einige Sachen noch ins Reine zu bringen.
Re: Man of Steel
Verfasst: 27.06.2013, 18:46
von realchris
Der Film ist schlicht eine Adaption von Superman 2 mit einigen Elementen von Superman 1. Es wird nichts neues eingeführt, nur altbekanntes thematisch etwas angepasst. Die Trailer waren von Warner so gestaltet, dass man eine ähnlich grundlegende Umarbeitung der Hauptfigur und ein ähnlich intellektuell und realistisches Spektakel geboten bekommt. Übrig bleibt Spektakel ohne Seele. Ein Trend, der in den letzten Jahren nahezu jeden Blockbuster, besonders im Superheldengenre getroffen hat.
An diesem Superman ist nichts anders als an der Version der 70er/80er Jahre. Er ist nur noch patriotischer. Superman returns war zwar auch ein schlechter Film, hat aber zumindest mal die Frage gestellt, warum die Welt Superman nicht braucht. Die Antwort hätte ich gerne in diesem Film bekommen.
Anstatt Superman 2 leicht abgewandelt zu kopieren und schlicht etwas zeitgeistiger (Leider nur optisch) zu machen, hätte man sich das Konzept des Superman mal vornehmen sollen. Dieses als vollkommen gut (im Sinne der neoliberalen Weltordnung) Konzept, das Superman ausmachte, an den Zeitgeist anzupassen. Dass Superman auch verwundbar ist, ist ja keine Neuheit und immer das gewesen, was Superhelden und eben auch Superman von Göttern unterschieden hat. Nicht zuletzt entstammen die Ideen der Superheldenmacher aus der griechischen Mythologie.
Interessant wäre es gewesen, Superman abseits einer kleinbürgerlichen bzw. hinterwäldlerischen puritanischen Moralwelt aufwachsen zu lassen, sprich, sich mit dem Grundproblem der Originstory zu befassen und Superman in einer modernen Familie zu dem werden zu lassen, was er ist. Superman mit kritischem Geist, zwar mit göttlicher Kraft, jedoch mit menschlicher Unvollkommenheit. So, wie die Figur ursprünglich konzipiert ist, kann man keinen interessanten Film damit erstellen. Jesus als Held ist langweilig. Auch bei den Bösewichten hätte ich mal aufgeräumt. Soohl Lex als auch Zod sind die uncoolsten Gegner, die man sich nur denken kann. Man hätte ähnlich wie bei Batman mit dem Court of the Owls oder Hush mal mit einem zeitgemäßen Bösewicht aufwarten können. Für mich ist der Film quasi Star Trek 2 mit Superman und einer Spur Avengers. Das ist nicht das, was man von Nolan und Snyder nach Dark Knight und den düsteren Trailern erwarten könnte. Nachdem in den 80ern Moores Watchmen gezeigt hat wie man es macht, hätte das mit Superman längst fällig werden könne. Ein Supermanfilm mit dieser Figur bleibt ne Klamotte. Ein Absolut guter Held ohne wirkliche Macken (Wie gesagt, nur opticher Hipsterlook), ist nicht zeitgemäß und deswegen wird Superman weiter zum Relikt im DC Fundus.
Für die Mädchen von 14 Jahren ist Henry Cavill sicherlich ein Argument für den Film.
Übrigens, es scheint so, als würde ich mit meiner Meinung zumindest in den Foren nicht alleine stehen.Auch wenn dieser Film Startwochendrekorde (sicher durch die Namen Nolan und Snyder gebrochen hat, wird das langfristig und auch in der Fortsetzung ein Flop, was die Würdigung fü die Filmgeschichte angeht.
Re: Man of Steel
Verfasst: 30.06.2013, 22:56
von Criminis
Stimmt, wären bestimmt auch interessante Ansätze gewesen. Ich habe die vorherigen Filme nicht gesehen, deshalb kann ich jetzt nicht beurteilen, wie neu die Ideen wirklich waren.
Ich bin mal optimistisch: Snyder und Nolan werden bestimmt nicht schlafen. Wenn dies ungefähr die allgemeine Meinung ist, werden sie nicht drumrum kommen, wenigstens ein wenig auf diese einzugehen, wenn sie vermeiden wollen, dass die Fortsetzungen floppen.
Re: Man of Steel
Verfasst: 04.07.2013, 01:49
von Scree
z10 hat geschrieben:Superman ist für mich die ekligste Superhelden-Marke, werd ich mir nicht anschauen können, den Mist.
Da schließe ich mich an :)
Re: Man of Steel
Verfasst: 12.07.2013, 18:23
von realchris
Wer Superman mal richtig anders erleben möchte, der lese die Erde Eins Bände und vor allem den All Star Superman Band von Grant Morrison.
Re: Man of Steel
Verfasst: 12.07.2013, 18:41
von Dreas
Scree hat geschrieben:z10 hat geschrieben:Superman ist für mich die ekligste Superhelden-Marke, werd ich mir nicht anschauen können, den Mist.
Da schließe ich mich an
Ob Superman die ekligste Superhelden-Marke ist vermag ich nicht zu beurteilen.
Alle Superhelden/Superhelden-Marke sind ekliger Mist den ich mir nicht anschaue.
Die einzigste Ausmahme ist Phantomias!!!
Re: Man of Steel
Verfasst: 13.07.2013, 12:28
von realchris
Beim Schauen hast Du defintiv Recht. Außer Watchmen und Dark Knight gibt es da nur Schund. Aber beim Lesen gibt es einige sehr anspruchsvolle Graphicnovels.
Re: Man of Steel
Verfasst: 14.07.2013, 01:20
von Criminis
Dreas hat geschrieben:
Die einzigste Ausmahme ist Phantomias!!!
Natürlich