„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 20.09.2014, 18:24
Mich wundert es schon, dass das hier noch nicht thematisiert wurde, denn immerhin betrifft es uns eigentlich alle. Falls es doch schon einen entsprechenden Diskussionsfaden gibt, den ich nur übersehen habe, dann dürft ihr mich prügeln
Seit August wird die Welt der Computerspiele von einer Kampagne heimgesucht, die manche als „Gamergate“ bezeichnen. Die sich selbst so nennende „Gamer Community“ ist in heller Aufregung und empört sich über angeblich mangelnde „Transparenz“ von Computerspiel-Kritiken in Magazinen und auf Websites und die Behauptung macht die Runde, dass die Beziehungen zu den Entwicklern sehr eng seien. Von „Korruption“ ist die Rede.
Der eigentliche Hintergrund dieser Geschichte ist allerdings um einiges finsterer und deprimierender. Worum es wirklich geht, erkennt man vielleicht recht bald, wenn man beobachtet, wer ins Fadenkreuz der „Gamer Community“ gerät: Es sind Frauen, manche auch erklärte Feministinnen, die sich im Netz mehr oder weniger einen Namen gemacht haben, weil sie sich für die Rechte der Frauen stark machen.
Zu ihnen gehört Zoe Quinn. Sie ist Feministin, spricht sich gegen Sexismus aus und hat ein Indy-Spiel namens „Depression Quest“ entwickelt. Ein ehemaliger Freund von ihr hat daraufhin Dinge an die Öffentlichkeit gebracht, die sehr tief in die Privatsphäre von Zoe Quinn eindringen. Zum Verständnis sei an dieser Stelle nur eine Handlung des Ex-Freundes hervorgehoben: Er unterstellte Zoe Quinn, dass sie Intimitäten gegen positive Kritiken ihres Spieles getauscht habe – was im Übrigen inzwischen längst als Lüge entlarvt wurde. Der Punkt ist: Die Dinge, die der Ex-Freund über Zoe Quinn ins Netz sickern liess, sind Privatsache und gehen niemanden etwas an.
Was daraufhin passierte? Eben „Gamergate“. Zoe Quinn schlug eine Welle der Empörung und des Hasses entgegen. Unter dem Vorwand, die „Korruption“ in der Computerspiel-Branche zu kritisieren, fielen wohl vor allem Männer über Zoe Quinn her, beschimpften und bedrohten sie. Sie sah sich letztlich aus Angst um ihr Leben dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und an einen anderen Ort zu ziehen. Doch damit ist sie nicht allein. Eine andere Frau, die inzwischen nach Mord- und Vergewaltigungsdrohungen ihr Zuhause verlassen musste, ist Anita Sarkeesian. Jetzt erst wurde bekannt, dass im März Bombendrohungen gegen eine Konferenz eingegangen sind, auf der Anita Sarkeesian ein Preis verliehen wurde. Sie betreibt den Youtube-Kanal „Feminist Frequency“, auf dem sie kritische Videos hochlädt, die sich mit der Objektivierung und sexistischen Darstellung von Frauen in Computerspielen befassen. Auch Anita Sarkeesian ist als Reaktion darauf eine Welle des Hasses und der Frauenfeindlichkeit entgegengeschlagen. Sie wird als Person angefeindet, ihre sachliche Kritik fällt vollkommen unter den Tisch, ihr werden alle möglichen Bösartigkeiten unterstellt (dass sie nur Aufmerksamkeit suche etc.) und man versucht gezielt, ihr als Person zu schaden (Veröffentlichung von persönlichen Daten von ihr und ihrer Familie usw.).
Inzwischen haben sich einige Menschen aus der Branche zu Wort gemeldet, die sich kritisch zum Sexismus und zur Frauenfeindlichkeit in Computerspielen positionieren. Einer von ihnen ist übrigens Tim Schafer.
Was haltet ihr von dieser „Gamergate“-Sache? Da wir als Adventure-Fans alle auch zur „Gamer Community“ gehören, werdet ihr doch eine Meinung dazu haben? Und wie soll man sich als Teil dieser „Community“ verhalten, was kann man tun, damit die Hass-Kampagne gegen Frauen wie Zoe Quinn und Anita Sarkeesian und viele andere, die nicht so im Rampenlicht stehen, keinen Erfolg hat? Es geht hier ja darum, diese Frauen zum Schweigen zu bringen, sie sollen daran gehindert werden, offen ihre kritische Meinung zu sagen – und die Methoden, die von der „Gamer Community“ dabei angewendet werden, sind Angst einflössend, man kann das durchaus Terrorismus nennen. Was haltet ihr davon, wenn sich der Adventure-Treff, also die Moderatoren und die Community, dazu öffentlich äußern und Stellung beziehen?
Seit August wird die Welt der Computerspiele von einer Kampagne heimgesucht, die manche als „Gamergate“ bezeichnen. Die sich selbst so nennende „Gamer Community“ ist in heller Aufregung und empört sich über angeblich mangelnde „Transparenz“ von Computerspiel-Kritiken in Magazinen und auf Websites und die Behauptung macht die Runde, dass die Beziehungen zu den Entwicklern sehr eng seien. Von „Korruption“ ist die Rede.
Der eigentliche Hintergrund dieser Geschichte ist allerdings um einiges finsterer und deprimierender. Worum es wirklich geht, erkennt man vielleicht recht bald, wenn man beobachtet, wer ins Fadenkreuz der „Gamer Community“ gerät: Es sind Frauen, manche auch erklärte Feministinnen, die sich im Netz mehr oder weniger einen Namen gemacht haben, weil sie sich für die Rechte der Frauen stark machen.
Zu ihnen gehört Zoe Quinn. Sie ist Feministin, spricht sich gegen Sexismus aus und hat ein Indy-Spiel namens „Depression Quest“ entwickelt. Ein ehemaliger Freund von ihr hat daraufhin Dinge an die Öffentlichkeit gebracht, die sehr tief in die Privatsphäre von Zoe Quinn eindringen. Zum Verständnis sei an dieser Stelle nur eine Handlung des Ex-Freundes hervorgehoben: Er unterstellte Zoe Quinn, dass sie Intimitäten gegen positive Kritiken ihres Spieles getauscht habe – was im Übrigen inzwischen längst als Lüge entlarvt wurde. Der Punkt ist: Die Dinge, die der Ex-Freund über Zoe Quinn ins Netz sickern liess, sind Privatsache und gehen niemanden etwas an.
Was daraufhin passierte? Eben „Gamergate“. Zoe Quinn schlug eine Welle der Empörung und des Hasses entgegen. Unter dem Vorwand, die „Korruption“ in der Computerspiel-Branche zu kritisieren, fielen wohl vor allem Männer über Zoe Quinn her, beschimpften und bedrohten sie. Sie sah sich letztlich aus Angst um ihr Leben dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und an einen anderen Ort zu ziehen. Doch damit ist sie nicht allein. Eine andere Frau, die inzwischen nach Mord- und Vergewaltigungsdrohungen ihr Zuhause verlassen musste, ist Anita Sarkeesian. Jetzt erst wurde bekannt, dass im März Bombendrohungen gegen eine Konferenz eingegangen sind, auf der Anita Sarkeesian ein Preis verliehen wurde. Sie betreibt den Youtube-Kanal „Feminist Frequency“, auf dem sie kritische Videos hochlädt, die sich mit der Objektivierung und sexistischen Darstellung von Frauen in Computerspielen befassen. Auch Anita Sarkeesian ist als Reaktion darauf eine Welle des Hasses und der Frauenfeindlichkeit entgegengeschlagen. Sie wird als Person angefeindet, ihre sachliche Kritik fällt vollkommen unter den Tisch, ihr werden alle möglichen Bösartigkeiten unterstellt (dass sie nur Aufmerksamkeit suche etc.) und man versucht gezielt, ihr als Person zu schaden (Veröffentlichung von persönlichen Daten von ihr und ihrer Familie usw.).
Inzwischen haben sich einige Menschen aus der Branche zu Wort gemeldet, die sich kritisch zum Sexismus und zur Frauenfeindlichkeit in Computerspielen positionieren. Einer von ihnen ist übrigens Tim Schafer.
Was haltet ihr von dieser „Gamergate“-Sache? Da wir als Adventure-Fans alle auch zur „Gamer Community“ gehören, werdet ihr doch eine Meinung dazu haben? Und wie soll man sich als Teil dieser „Community“ verhalten, was kann man tun, damit die Hass-Kampagne gegen Frauen wie Zoe Quinn und Anita Sarkeesian und viele andere, die nicht so im Rampenlicht stehen, keinen Erfolg hat? Es geht hier ja darum, diese Frauen zum Schweigen zu bringen, sie sollen daran gehindert werden, offen ihre kritische Meinung zu sagen – und die Methoden, die von der „Gamer Community“ dabei angewendet werden, sind Angst einflössend, man kann das durchaus Terrorismus nennen. Was haltet ihr davon, wenn sich der Adventure-Treff, also die Moderatoren und die Community, dazu öffentlich äußern und Stellung beziehen?