Until Dawn (PS4, PS5, PC)
Verfasst: 26.08.2015, 21:53
Hallo zusammen,
ich bin überrascht, dass Until Dawn hier noch kein eigenes Topic hat. Nachdem es ursprünglich als Move Titel für die PS³ angekündigt wurde, wurde es still um das Projekt. Nach den anfänglichen Plänen wurde das Spiel nunmehr als Titel für die PS4 neu entwickelt, aber der grundsätzliche Gedanke, einen Horrorfilm zum selber spielen zu entwickeln, ist bestehen geblieben. Am heutigen Tage ist das Spiel offiziell erschienen und ist, entgegen meiner eigenen Vermutung (wegen dem Ablauf des Projektes), wohl wirklich gut geworden. Ein großer Anteil an Reviews vergibt gute Noten im 80er Bereich und auch die Spieler selbst sind überwiegend sehr begeistert (teilweise haben die Leute, die im Ausland das Spiel erworben haben, dieses schon letzte Woche Freitag/Samstag erhalten).
Ich habe das Topic hier eröffnet, da sich Until Dawn wohl am ehesten mit den Telltalespielen, Heavy Rain und Beyond vergleichen lässt, also nicht vollständig in ein komplett anderes Genre abwandert. Wer hier schon sagt, dass diese Art der Spiel"filme" nichts für einen ist, der wird wohl mit dem Titel nicht warm werden. Ebenso wird niemand Spaß an dem Spiel haben, wenn er mit dem (subtilen) Horrorgenre nichts anfangen kann, denn man würde das Spiel, wäre es ein Film, wohl als Teenieslasher einordnen, wennglich hier nicht der Splatter im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Bedrohung (ich habe ihn selbst noch nicht gesehen, aber von dem was ich von Leuten hörte, die den Film auf dem Fantasy Film Fest gesehen haben, wäre wohl "It follows" vielleicht ein angebrachter Vergleich).
Doch worum geht es?
Acht Freunde treffen sich auf einer verlassenen Berghütte. Schnell merken sie, dass sie dort vielleicht nicht so allein sind, wie sie denken.
Wie ist das Spiel aufgebaut?
Wie ich bereits anmerkte, sind die oben genannten Titel ein guter Vergleich. Das Spiel besteht aus einem Prolog, sowie 10 Kapiteln, welche abgesehen vom Prolog mit etwa 10 - 15 Minuten im Schnitt etwa eine Stunde Echtzeit dauern (sollen). Die Erzählung wechselt immer zwischen den o.g. 8 Freunden und besteht aus filmreifen Zwischensequenzen und solchen, in denen man selber aktiv wird. Das können kurze Erkundungstouren sein (in denen man die Figur selber steuert und auch Hinweise entdecken kann - das sind entweder kurze Schriftstücke oder aber Totems, die einen ganz kurzen Blick auf die Zukunft gewähren können. Warum ich können schreibe, erläutere ich etwas später.), aktives eingreifen in die Gespräche (man wird immer wieder vor die Wahl gestellt, wie eine Figur handeln soll) oder aber Quicktimeevents (die scheinen hier sogar etwas anspruchsvoller zu sein, da man manchmal extrem wenig Zeit hat zu reagieren). Es gibt auch Entscheidungssequenzen in denen Nichtstun durchaus einen Vorteil haben kann. Das Spiel spricht direkt zu Beginn den sog. Butterfly-Effekt an, was bedeutet, dass jede Entscheidung Auswirkungen haben kann. Hierbei kann sich die Einstellung der Figur an sich ändern oder aber das Verhältnis zu den anderen 7 Freunden. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Schmetterlinkseffektentscheidungen, die größere Auswirkungen haben sollen. Man muss im Hinterkopf behalten, dass bis zum Ende des Spieles wirklich alle der Freunde sterben können, sie können aber auch alle gerettet werden. Inwiefern sich die Entscheidungen krasser auswirken wird sich erst zeigen, wenn das Spiel von vielen Leuten durchgespielt worden ist.
Wie ist der Rest?
Die Grafik - vor allem die Figuren an sich und deren Gesichter - ist wirklich umwerfend. Hier wird gekonnt mit Lichteffekten gearbeitet und vor allem die Gesichter und die per Motion Capturing aufgenommenen Animationen sind beeindruckend. Aber auch der Rest weiß wirklich zu Gefallen. Die englische Synchro ist top und soweit ich das selber bislang beurteilen kann passen die Sprecher voll zu den Figuren. Man kann fast jederzeit (bei deutscher Systemsprache) zwischen Deutsch und Englisch umschalten. Die deutsche Synchro, in welche ich mal kurz reingehört habe, macht auch einen ordentlichen Eindruck. Leider hat man hier Schwankungen zwischen den Sprechern, wobei es keinen absoluten Totalausfall gibt. Die Untertitel sind leider systemsprachenabhängig. Wer Englischen Ton und Untertitel möchte, wird nicht drum herum kommen, die Konsolensprache auf Englisch umzustellen.
Besonders hervorheben muss ich wirklich die Atmosphäre. Ich habe bislang nur den Prolog und das erste Kapitel gespielt, aber die Atmosphäre ist auch hier schon (obwohl noch nicht wirklich viel passiert ist) spitzenklasse und steckt, zieht man diese als Vergleich heran, viele Horrofilme der letzten Zeit locker in die Tasche. Allzu ängstlich sollte man bei dem Spiel jedoch nicht sein, denn neben der Atmosphäre setzt das Spiel auch auf den ein oder anderen Jumpscare. Diese saßen bislang auch wirklich. Während sich bei Horrofilmen in typischen Jumpscaremomenten bei mir schon ein gewisser Gewöhnungseffekt eingeschlichen hat, ich also selten zusammenzucke, ist mir das in der kurzen Spielzeit jetzt schon 2 oder 3 mal passiert.
Sollte das Spiel das Niveau über die restlichen 9 Kapitel halten, dann kann ich nur ein äußerst positives Endfeedback geben. Darüber hinaus scheint nach spoilerfreien Aussagen von Leuten, die es schon durch haben, auch der Wiederspielwert gegeben sein.
Spielt es sonst noch jemand?
Edit mit kleiner Warnung: Sollte sich jemand überlegen, sich das Spiel als Ladenversion zuzulegen und überlegt bei Amazon trotz 5€ USK 18 Zuschlag zur Extended oder aber egal ob online oder lokal zur Special Edition nur wegen des Bonuskapitels zu greifen, so möchte ich eine kleine Warnung aussprechen. Dieses Bonus"kapitel" dauert nur zwischen 7 und 10 Minuten und scheint nach Sichtung auf youtube zwar ganz nett zu sein, aber irgendwie auch belanglos. Das scheint wirklich nur des Bonusgedankens aus dem eigentlichen Spiel entfernt worden zu sein und rechtfertigt m.E., außer man ist wirklich scharf auf das Steelbook, keinesfalls den Aufpreis, zumal es wohl schon - wie man liest - auf der Disc ist.
ich bin überrascht, dass Until Dawn hier noch kein eigenes Topic hat. Nachdem es ursprünglich als Move Titel für die PS³ angekündigt wurde, wurde es still um das Projekt. Nach den anfänglichen Plänen wurde das Spiel nunmehr als Titel für die PS4 neu entwickelt, aber der grundsätzliche Gedanke, einen Horrorfilm zum selber spielen zu entwickeln, ist bestehen geblieben. Am heutigen Tage ist das Spiel offiziell erschienen und ist, entgegen meiner eigenen Vermutung (wegen dem Ablauf des Projektes), wohl wirklich gut geworden. Ein großer Anteil an Reviews vergibt gute Noten im 80er Bereich und auch die Spieler selbst sind überwiegend sehr begeistert (teilweise haben die Leute, die im Ausland das Spiel erworben haben, dieses schon letzte Woche Freitag/Samstag erhalten).
Ich habe das Topic hier eröffnet, da sich Until Dawn wohl am ehesten mit den Telltalespielen, Heavy Rain und Beyond vergleichen lässt, also nicht vollständig in ein komplett anderes Genre abwandert. Wer hier schon sagt, dass diese Art der Spiel"filme" nichts für einen ist, der wird wohl mit dem Titel nicht warm werden. Ebenso wird niemand Spaß an dem Spiel haben, wenn er mit dem (subtilen) Horrorgenre nichts anfangen kann, denn man würde das Spiel, wäre es ein Film, wohl als Teenieslasher einordnen, wennglich hier nicht der Splatter im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Bedrohung (ich habe ihn selbst noch nicht gesehen, aber von dem was ich von Leuten hörte, die den Film auf dem Fantasy Film Fest gesehen haben, wäre wohl "It follows" vielleicht ein angebrachter Vergleich).
Doch worum geht es?
Acht Freunde treffen sich auf einer verlassenen Berghütte. Schnell merken sie, dass sie dort vielleicht nicht so allein sind, wie sie denken.
Wie ist das Spiel aufgebaut?
Wie ich bereits anmerkte, sind die oben genannten Titel ein guter Vergleich. Das Spiel besteht aus einem Prolog, sowie 10 Kapiteln, welche abgesehen vom Prolog mit etwa 10 - 15 Minuten im Schnitt etwa eine Stunde Echtzeit dauern (sollen). Die Erzählung wechselt immer zwischen den o.g. 8 Freunden und besteht aus filmreifen Zwischensequenzen und solchen, in denen man selber aktiv wird. Das können kurze Erkundungstouren sein (in denen man die Figur selber steuert und auch Hinweise entdecken kann - das sind entweder kurze Schriftstücke oder aber Totems, die einen ganz kurzen Blick auf die Zukunft gewähren können. Warum ich können schreibe, erläutere ich etwas später.), aktives eingreifen in die Gespräche (man wird immer wieder vor die Wahl gestellt, wie eine Figur handeln soll) oder aber Quicktimeevents (die scheinen hier sogar etwas anspruchsvoller zu sein, da man manchmal extrem wenig Zeit hat zu reagieren). Es gibt auch Entscheidungssequenzen in denen Nichtstun durchaus einen Vorteil haben kann. Das Spiel spricht direkt zu Beginn den sog. Butterfly-Effekt an, was bedeutet, dass jede Entscheidung Auswirkungen haben kann. Hierbei kann sich die Einstellung der Figur an sich ändern oder aber das Verhältnis zu den anderen 7 Freunden. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Schmetterlinkseffektentscheidungen, die größere Auswirkungen haben sollen. Man muss im Hinterkopf behalten, dass bis zum Ende des Spieles wirklich alle der Freunde sterben können, sie können aber auch alle gerettet werden. Inwiefern sich die Entscheidungen krasser auswirken wird sich erst zeigen, wenn das Spiel von vielen Leuten durchgespielt worden ist.
Wie ist der Rest?
Die Grafik - vor allem die Figuren an sich und deren Gesichter - ist wirklich umwerfend. Hier wird gekonnt mit Lichteffekten gearbeitet und vor allem die Gesichter und die per Motion Capturing aufgenommenen Animationen sind beeindruckend. Aber auch der Rest weiß wirklich zu Gefallen. Die englische Synchro ist top und soweit ich das selber bislang beurteilen kann passen die Sprecher voll zu den Figuren. Man kann fast jederzeit (bei deutscher Systemsprache) zwischen Deutsch und Englisch umschalten. Die deutsche Synchro, in welche ich mal kurz reingehört habe, macht auch einen ordentlichen Eindruck. Leider hat man hier Schwankungen zwischen den Sprechern, wobei es keinen absoluten Totalausfall gibt. Die Untertitel sind leider systemsprachenabhängig. Wer Englischen Ton und Untertitel möchte, wird nicht drum herum kommen, die Konsolensprache auf Englisch umzustellen.
Besonders hervorheben muss ich wirklich die Atmosphäre. Ich habe bislang nur den Prolog und das erste Kapitel gespielt, aber die Atmosphäre ist auch hier schon (obwohl noch nicht wirklich viel passiert ist) spitzenklasse und steckt, zieht man diese als Vergleich heran, viele Horrofilme der letzten Zeit locker in die Tasche. Allzu ängstlich sollte man bei dem Spiel jedoch nicht sein, denn neben der Atmosphäre setzt das Spiel auch auf den ein oder anderen Jumpscare. Diese saßen bislang auch wirklich. Während sich bei Horrofilmen in typischen Jumpscaremomenten bei mir schon ein gewisser Gewöhnungseffekt eingeschlichen hat, ich also selten zusammenzucke, ist mir das in der kurzen Spielzeit jetzt schon 2 oder 3 mal passiert.
Sollte das Spiel das Niveau über die restlichen 9 Kapitel halten, dann kann ich nur ein äußerst positives Endfeedback geben. Darüber hinaus scheint nach spoilerfreien Aussagen von Leuten, die es schon durch haben, auch der Wiederspielwert gegeben sein.
Spielt es sonst noch jemand?
Edit mit kleiner Warnung: Sollte sich jemand überlegen, sich das Spiel als Ladenversion zuzulegen und überlegt bei Amazon trotz 5€ USK 18 Zuschlag zur Extended oder aber egal ob online oder lokal zur Special Edition nur wegen des Bonuskapitels zu greifen, so möchte ich eine kleine Warnung aussprechen. Dieses Bonus"kapitel" dauert nur zwischen 7 und 10 Minuten und scheint nach Sichtung auf youtube zwar ganz nett zu sein, aber irgendwie auch belanglos. Das scheint wirklich nur des Bonusgedankens aus dem eigentlichen Spiel entfernt worden zu sein und rechtfertigt m.E., außer man ist wirklich scharf auf das Steelbook, keinesfalls den Aufpreis, zumal es wohl schon - wie man liest - auf der Disc ist.