Ich habe im Juli 2011 das erste Mal von Bitcoin gehört. Fand ich interessant und hatte überlegt 500 Euro zu investiueren, aber als Student war mein Budget knapp - hätte ich dort mal investiert, wären das jetzt 266.000 Euro...
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Ich bin dann 2015 eingestiegen, im Nachhinein hätte ich auch da mehr investieren sollen, aber ich will nicht meckern.
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Vielleicht sollte man als kurzen Einstieg erläutern, warum Krytowährungen (oder allgemeiner Kryptoassets) so interessant sind für diejenigen, denen das Thema nichts sagt.
Kryptowährungen erlauben das Austauschen von Werten (z.B. Geld) ohne dass man einer dritten Partei vertrauen muss. Dies war bisher nie möglich. Man muss den finanziellen Institutionen vertraueen, z.B. dass sie nicht beliebig viel Geld drucken und somit das eigene Geld entwerten. Man muss den Banken vertrauen, dass sie das Konto richtig führen und die Transaktionen korrekt abwickeln. Bei Kryptowährungen muss man nur den mathematischen Grundlagen vertrauen. Durch die Dezentralisierung ist es sicher vor Angriffen.
Es funktioniert vereinfacht so (im Falle von Bitcoin; berichtigt mich ruhig, wenn etwas falsch ist):
- die Blockchain ist eine kettenförmige Aneinanderreihung vom Blöcken
- Transaktionen werden in einem Pool gesammelt
- Miner picken sich aus dem Pool Transaktionen heraus und fügen sie zu einem Block zusammen - natürlich nur so viele Transaktionen, wie in einen Block passen
- Jeder Miner hat eine Kopie der aktuellen Blockchain (= kennt alle bisherigen Transaktionen)
- um den Block zur Blockchain hinzufügen zu können, muss der Miner durch Raten einen passenden kryptographischen Schlüssel für den Block finden
- wurde ein passender Schlüssel gefunden, kann der Miner dem Netzwerk seinen Fund, die Daten des Blocks und den Schlüssel, mitteilen.
- nun können andere Miner im Netzwerk prüfen, ob der Block korrekt ist und der Schlüssel dazu passt
- ist das der Fall fügt jeder Miner den Block zu seinen Daten hinzu - bei Unstimmigkeiten (Betrugsversuch) werden die Daten nicht hinzugefügt
-> die Blockchain ist nun um einen Block länger. Die im Block enthaltenen Transaktionen sind ausgeführt.
Umso mehr Blöcke einem Block folgen, umso aufwändiger wird es, diesen Block noch zu verändern, da alle Blöcke miteinander kryptographisch verknüpft sind und eine Veränderung leicht auffallen würde. Man müsste also alle Blöcke vom fraglichen Block bis aktuellen Block gleichzeitig und kryptographisch korrekt ändern und dann das Netzwerk überzeugen, dass das die korrekte Blockchain ist (indem man eine längere Kette mit den manipulierten Blöcken + neuen Blöcken bildet als der Rest des Netzwerks). Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist unvorstellbar gering bereits nach einer geringen Anzahl von Blöcken,
Aktuell ist Bitcoin für viele natürlich erst einmal als lohnende Investition interessant. Aber man muss vorsichtig sein, da es einige Probleme gibt, die Bitcoin aktuell nicht gelöst hat: Skalierbarkeit (Geschwindigkeit der Transaktionsabwicklung, hohe Gebühren), sehr hoher Energieverbrauch, da es einen Proof-of-Work-Algorithmus verwendet, Unstimmigkeiten in der Community (Bitcoin vs Bitcoin Cash und dann noch andere Forks, die aus der Luft "Geld" generieren), Mining hat sich stark gebündelt. Sollte Bitcoin diese Probleme nicht lösen können, wird mittelfristig eine andere Kryptowährung die Vorreiterposition übernehmen. Staatliche Kryptowährungen sind in der Entwicklung nur sehe ich darin keine Zukunft, da man durch ihre Zentralisierung dann doch wieder einer dritten Partei vertrauen muss.
Smart Contracts sind ein weiteres spannendes Thema, die ein sehr viel weiteres Anwendungsgebiet für eine Blockchain ermöglichen (programmierbare Interaktionen mit Blockchain, z.B.
https://ethlance.com als Webseite die auf der Blockchain läuft und über die man Verträge zu kleinen Auftragsarbeiten abschließen kann). Aber das würde wohl den Rahmen hier erst einmal sprengen.