Adventure-Treff

Ich habe nach langer Zeit, ca. zwei Jahre, wieder mit Computerspielen angefangen, wenn ich WoW außen vor lasse. Ich merke jedoch, dass bei mir nach 1-2 Stunden die Luft raus ist. Wie lange spielt ihr so am Stück?

Darauf habe ich eine desavouierende Antwort: Je kindgerechter oder evidenter oder belohnender Spiele sind, umso länger bleibe ich am Ball. Habe in der letzten Woche alle fünf 5-Freunde-Spiele erstmalig "durchgezockt". Hehe, jetzt habe ich ca. 50 Savegames, die wirklich niemand braucht - und bin glücklich.

Das kommt immer auf das Spiel an. Wenn mich ein Spiel begeistert und mitnimmt, kann ich durchaus 5-6 Stunden oder mehr spielen, aber wenn das nicht das passt, ist nach 1-2 Stunden die Luft raus.

Ich spiele eigentlich gar nicht mehr, außer ab und an so richtig: Ich habe drei Kumpels, die auch PnC mögen, und wir simulieren zusammen ab und an die Prä-Internet-Zeit, als alle das gleiche Adventure gezockt haben und man sich auf dem Schulhof drüber ausgetauscht hat, wer wie weit ist, was die geilsten Szenen sind und was man wo machen muss. Einer sitzt in Dänemark, einer in Kanada und einer in Trinidad. Spiel aussuchen, gleichzeitig (na ja, Zeitverschiebung...) anfangen, zocken was das Zeug hält, und zwischendurch in einer Whatsapp-Gruppe drüber quasseln. Brauch ich nicht jedes Wochenende, aber so alle zwei Monate macht das richtig Laune.

Nomad hat geschrieben: ↑20.06.2020, 00:12 Ich spiele eigentlich gar nicht mehr, außer ab und an so richtig:
....
Brauch ich nicht jedes Wochenende, aber so alle zwei Monate macht das richtig Laune.

Ich habe auch den Eindruck, dass nun mit Mitte 40 meine Computerspielzeit sich dem Ende zuneigt. Ich will nicht sagen, dass nicht interessante Titel erscheinen, die mich reizen, aber am aktiven Spielen verliere ich langsam die Lust. Black Mirror 2 ist auch ein zwiespältiger Einstieg: Auf der einen Seite angenehm leicht, auf der anderen Seiten nicht gerade der Knaller von der Geschichte her.

Nicht mehr so intensiv wie früher. Aber bei einigen Spielen (keine Adventures) muss eine Mission erst abgeschlossen werden, um speichern zu können. Das heißt, man versucht es wieder und wieder, um nicht 3 Stunden nerviges Kraxeln nachholen zu müssen - auch wenn man längst nicht mehr fit ist. Ich spiele ansonsten auch gemächlicher und drücke auch mal auf Pause. Die Schulstunden-Faustregel gilt immer noch: länger als 45 Minuten ist man nicht konzentriert. Wenn dann der "Lauf" weg ist (besonders bei Geschick-Missionen), muss abgebrochen werden. Erzwingen geht nicht.
Bei Advenures kann man inzwischen jederzeit unterbrechen, und das tue ich auch. Mein Leben hängt nicht vom letzten Rätsel ab...

Bei "Tomb Raider" gab es eine Szene, in der man sofort nach dem Start einen reißenden Fluss hinunterstürzt und sich an Metallstangen aufspießt. Nach dem "Tod" ging es sofort wieder los. Ich habe die PS3 damit zum Verrecken gebracht (23 Spielstarts in 15 Minuten...). Nach einer Woche Pause und Systemanalyse inkl. Lüfterreinigung klappte es dann doch. War reiner Zufall - wiederholen möchte ich es nicht.

Uncoolman hat geschrieben: ↑20.06.2020, 15:37 Die Schulstunden-Faustregel gilt immer noch: länger als 45 Minuten ist man nicht konzentriert. Wenn dann der "Lauf" weg ist (besonders bei Geschick-Missionen), muss abgebrochen werden. Erzwingen geht nicht.
Bei Advenures kann man inzwischen jederzeit unterbrechen, und das tue ich auch. Mein Leben hängt nicht vom letzten Rätsel ab...

Ja, stimmt, nach einer Stunde beginne ich in die Komplettlösungen zu linsen.

In WoW war es am Ende so, dass ich am Ende einer Ini komplett fertig war, die Hälfte hätte mir schon gelangt. Wirklich präsize und konzentiert spielen kann ich maximal 20 Minuten. Adventures sind da entspannter.

Uncoolman hat geschrieben: ↑20.06.2020, 15:37 Die Schulstunden-Faustregel gilt immer noch: länger als 45 Minuten ist man nicht konzentriert.

Schulstunden-Regel? 45 Min Konzentration?
Du meinst bestimmt: 45 Min. Konzentration ---> 5 Min. Pause ---> 45 Min. Konzentration ---> 20 Min. Pause ---> 45 Min........ etc.
Diesen Schüler hat es zu keiner Zeit je gegeben. Ich war kein solcher, du wahrscheinlich auch nicht, letztlich niemand.
Ok, vielleicht ein paar Schülerinnen, aber niemals ein testosterongesteuertes Etwas, dessen Konzentrationsspanne außerhalb von Schweinkram jahrelang 3 Minuten nicht übersteigt.

Die zweite Schulstunde dauert ja auch 45 Minuten. Somit ändert das ja nichts an meiner Feststellung... Schweinkram in der Schulstunde..? *lol* Höchstens im Klassenschrank.

mehr als 1-3 stunden am tag kommt kaum mehr vor.

In letzter Zeit spiele ich im Durchschnitt vielleicht 15 Minuten und unterbreche das Spiel dann wieder, besonders fesselnde oder eher kurze Spiele einmal ausgenommen. Es handelt sich dabei um durchaus interessante Titel, beispielsweise "Tokyo Dark" und "Simulacra 2". Ich gebe mir kaum die Möglichkeit, richtig in die Geschichte hineinzufinden. Meine Spielmotivation nimmt offenbar deutlich ab, vielleicht liegt es tatsächlich am zunehmenden Alter. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vorzugsweise Filme gucke und mir in dieser Hinsicht stets eine gute Auswahl geboten wird.

FireOrange hat geschrieben: ↑21.06.2020, 14:35 Meine Spielmotivation nimmt offenbar deutlich ab, vielleicht liegt es tatsächlich am zunehmenden Alter. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vorzugsweise Filme gucke und mir in dieser Hinsicht stets eine gute Auswahl geboten wird.

Ich habe den Eindruck, man wird im Alter wirklich anspruchsvoller. Filme haben oft eine gewisse Tiefe und regen zum Nachdenken an, Bücher ebenso, aber Spiele bewegen sich oft auf dem Niveau eines Dreigroschenromans. Ich versuche es mir als Gehirntraining zu verkaufen, wobei Spiele wie Black Mirror 2 ja auch nur Standardkost im Progemm haben: Schieberätsel (hasse ich), Zitronen mit Stäbchen drin, Papier liegt daneben; ein Schloss knacken... . Ich bilde mir aber nicht ein, mit schweren Adventures wie Myst oder Goetica klar zu kommen, bei ersterem habe ich nicht mal ein Rätsel zum lösen gefunden.

Eine meiner Vermutungen: als Kind und als Jugendlicher spielt man mit eigenen Regeln. Das hat schon Piaget festgestellt. Das Erkunden der Welt findet unvoreingenommen statt, als Kind darf man nicht auf die Ritzen der Gehwegsteine treten und wer dreimal "nein" sagt, ist raus. Sich komplexe Systeme auszudenken, macht Spaß und trainiert auch Moral, soziale Intelligenz und Wertevorstellungen.

Als Jugendlicher begeistern solche Konstruktionen immer noch. Sie sind aber wesentlich komplexer: Rollenspiele, politisches Denken (...Debatten ohne Ende), neue Lebensformen oder Science Fiction "was wäre, wenn" übernehmen die Kinderspiele. Allerdings rücken die Spiele auch näher an die Realität heran. Sie verlieren die kindliche "Sinnlosigkeit" und bekommen konkrete Ziele.

Ein Adventure ist demnach eher ein Zwiegespräch mit dem Entwickler: was will der eigentlich von mir, was passiert, wenn ich hier drücke, wieso kann ich hierhin laufen, dorthin aber nicht? Eine selbstgewählte Herausforderung.

In anderen Spielen werden Fähigkeiten und Reflexe trainiert; es ist bekannt, dass alles mit dem Alter etwas nachlässt, nicht nur die Reaktionszeit, sondern u.a. auch das Experimentierdenken.

Als Erwachsener lebt man größtenteils mit den Regeln der realen Welt: wie bezahle ich meine Miete, wie melde ich mein KFZ an und wer bringt den Müll raus? Experimente werden regelmäßig weniger, und die Zeit dafür will ja auch gestohlen sein.

Uncoolman hat geschrieben: ↑21.06.2020, 17:34 Als Erwachsener lebt man größtenteils mit den Regeln der realen Welt: wie bezahle ich meine Miete, wie melde ich mein KFZ an und wer bringt den Müll raus? Experimente werden regelmäßig weniger, und die Zeit dafür will ja auch gestohlen sein.

Das klingt irgendwie... traurig.

Das kommt bei mir sehr auf das Spiel an. Bei Adventures werde ich schnell müde, so dass es selten mehr als eine Stunde am Stück wird. Bei anderen Spielen, vor allem solche, die immer wieder kleinere Zwischenziele bieten und dieses gewisse "nur noch eins"-Gefühl vermitteln, kann es auch deutlich länger sein. Bei mir aktuell Spider-Man auf der PS4: Hier eine Storymission, auf dem Weg dorthin noch schnell 1-2 Nebenmissionen usw. Jede Aufgabe dauert in der Regel max. ein paar Minuten, in der Summe kommt aber einiges zusammen. Oder wenn ich mal wieder ein Picross (oder ein anderes Puzzlespiel) in den Fingern habe, auch da komme ich kaum weg.