Adventure-Treff

Freut sich hier noch jemand außer mir auf Pentiment, das Spiel im mittelalterlichen Setting?

Es hat soweit ich bisher gesehen habe, zwar wohl keine Adventure-typischen Rätsel. Aber es gibt einen narrativen Fokus und schwere Entscheidungen, bei denen man grübeln muss.

Das Spiel erscheint morgen und ist wohl sogar in deutscher Sprache verfügbar.

Mich spricht der ungewöhnliche Grafikstil, der an mittelalterliche Buchillustrationen erinnert, jetzt schon an.

https://store.steampowered.com/app/1205520/Pentiment/

Das schaut tatsächlich sehr schick aus.
Jetzt muss es nur noch jenseits einer Steambindung erscheinen.

Hatte ich gar nicht auf dem Schirm - sieht aber sehr gut aus! Mit Sprachausgabe wär´s wahrscheinlich ein Sofortkauf... So werde ich ein paar Reviews abwarten, ob die Story was taugt. Bei Obsidian bin ich da aber vorsichtig optimistisch...

... und dazu noch anmutige, vermutlich frauenfreundliche Themen - was will man mehr?

Ich warte auch mal die Wertungen ab, aber ich wäre dem nicht abgeneigt ^^

https://www.consolewars.de/news/101610/ ... achpresse/

Wertungen bei Maximalwert 10:

- IGN 10/10
- ScreenRant 10/10
- WindowsCentral 10/10
- Dextero 10/10
- Wellplayed 10/10
- EGM 10/10
- Gamer.no 10/10
- CGMagazin 9,5/10
- God is a Geek 9/10
- GamingTrend 9/10
- XboxEra 8,7/10
- Game.CH 8/10
- Shacknews 8/10
- PCGamesN 7/10
- Gamespot 6/10

Wertungen bei Maximalwert 5:

- VG247 5/5
- VGC 4/5

Sieht vielversprechend aus.

Die Reviews bei Steam waren anfangs "mixed", weil jemand sich über die darin enthaltene Blasphemie beschwert hat.

Ich hatte direkt zum Release losgespielt und bin ziemlich angetan. Es ist ein ungewöhnliches Spiel, erinnert von der Thematik her etwas an "Der Name der Rose".

Und es ist sehr "bayrisch". Aber obwohl ich alles andere als ein Bayern-Fan bin, gefällt es mir.

Also ich habe mir ein Lebenlang genau so ein Spiel in dieser Grafik gewünscht! Hab mich immer gefragt: Warum macht das keiner mal? (Habe selber schon in den alten Nürnberger Handschriften und im Codex Manesse Hintergründe und Landschaften extrahiert und Mönche und Ritter in dem Stil animiert). Und dann noch in Kombination mit so einer Story und den inneren Konflikten, die man bei jeder Entscheidung, die man treffen muss, spürt. Wow! Also ich finde das wirklich eines der besten Adventures in diesem Jahrtausend. Natürlich kann man auch einiges kritisieren, wie die langen Laufwege usw... Tja, da müssen erst die Amerikaner kommen und zeigen, was wir für Schätze in unserer deutschen (und europäischen) Geschichte haben und wie man sie zu spannenden Geschichten verwebt. Sowas hätte ich immer von Daedalic erwartet...

Prinzipiell ist es ein Point-&-Click-Adventure, also Herumlaufen und Klicken, nur ohne Inventar und einer übermäßigen Menge an Dialogen. Bestimmte größere Aktionen (meist gibt es mehrere Möglichkeiten, zwischen denen man sich entscheiden muss) lassen die Tageszeit weiterlaufen (Vormittag, Mitagessen, Nachmittag, Abendessen und Abend/Nacht). So wird man z.B. von mehreren Stadtbewohnern zum Abendessen eingeladen oder man muss sich entscheiden, ob man an Ort A oder B einem relevanten Ereignis beiwohnen möchte.

Die Texte der deutschen Lokalisierung wurden allem Anschein nach von Leuten geschrieben, die die Muttersprache und den christlichen Kontext (Bibelzitate, Bräuche usw.) genau kennen. Es gibt keinen Grund, das Spiel auf englisch zu spielen. Zumal es für einige deutsche Wörter wie "Wanderjahre" gar keine englische Entsprechung gibt. Würde mich nicht wundern, wenn hier die deutsche Sprache die Basis für andere Lokalisierungen war, zumal der Projektleiter Josh Sawyer deutsch spricht und deutsche Geschichte und Sprache studiert hat.

Official Launch Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=OfYryKWkNfw

Warum und wie ist das Spiel überhaupt entstanden:
https://www.youtube.com/watch?v=AjIfxeNhrj4

PS: Ich kaufe normalerweise keine Spiele bei Steam. Aber hier konnte ich nicht anders, zumal die Aussicht auf ein GOG-Release gegen Null geht (Obsidian Entertainment wurde kürzlich von Microsoft gekauft - und Microsoft mag GOG und Steam nicht. Auf Steam veröffentlichen sie auch nur notgedrungen). Was positiv ist: Das Spiel besitzt trotz Steam keinen Kopierschutz bzw. läuft es auch ohne den Klienten. Man muss es mit dem Steam-Klienten installieren, kann dann aber den Spieleordner z.B. auf einen Stick kopieren und auf Rechnern ohne Steam spielen.

15 Stunden dichter Spaß

Gefallen hat mir vor allem der Zeitraffer, man ist nicht nur 2 Wochen in der fiktiven Stadt Tassing, sondern kehrt nach Jahren wieder, was schon eine tolle Mechanik ist: Kinder sind erwachsen geworden, glückliche Eheleute Witwer und sonstige Schicksale bekommt man immer abseits der sehr schönen Geschichte mit

Wahnsinnig macht einem auch der Mordfall: Gerade wenn man mit sich im reinen ist auf jemandem den Finger zu zeigen... kommt eine Wendung und man muss wieder mit sich Ringen wen man den nun ans Messer liefert. Allgemein war ich bis zum Ende nicht sicher wer nun der Schurke ist, und die Auflösung war zwar nicht der größte Twist jemals aber doch recht solide, vor allem das Finale Abspann-Bild war sehr stimmig. Optisch ist dieses Spiel auch SA-GEN-HAFT schön und charmant und wie der Teufel, sehr Detailversessen

Kritikpunkte gibt es natürlich: 1-2 mal gibt es verbuggte Dialoge, die aber nicht störten. Wieso man seinen Andreas nicht vom Namen und aussehen anpassen durfte verstand ich kein Stück, aber und es gibt Rätsel die so anspruchsvoll sind wie ein Malen nach Zahlen. Aber das sind Mäkelleien auf hohem Niveau, wer eine Visual Novel mit einigen netten Entscheidungen mag der hat hier einen großen Spaß, sofern man des Lesens nicht überdrüssig ist

Habe es jetzt nach dem Thema hier auch angefangen. Bin noch nicht so weit, für mich waren die Teile des Beitrags über mir, die ich gelesen habe, schon etwas zu viel Spoiler.

Der Einstieg war für mich schwierig. Viel Text, relativ schnell ein ungutes Gefühl, unbewusst mit einer Entscheidung in mehrere Klemmen gekommen zu sein… Bin jetzt ein paar Stunden dabei und habe auch die Situation, dass ich über einige Entscheidungen länger grübele, um die Folgen abzuschätzen. Bis jetzt wären es für mich zwar noch keine 90-100%, aber auf jeden Fall lohnenswert.

So, ich bin inzwischen durch.

Ich fand das Spiel am Ende sehr anstrengend, aber nicht unbedingt im negativen Sinne. Es gibt sehr viel Text und das Spiel fühlt sich ziemlich lang an (ich war jetzt über zwei Wochen ca. jeden zweiten Abend einige Stunden dabei). Leider war ich gerade am Schluss sehr müde, so dass ich bei fast jedem zweiten Satz eingeschlafen bin und so das Ende vermutlich nicht in allen Facetten mitbekommen habe. Am Ende hinterlässt der Punkt der Entscheidungen (wie bei mir so oft) einen zwiegespaltenen Eindruck: Zum einen hatte ich wirklich das Gefühl, mit meinen Entscheidungen einen Unterschied gemacht zu haben (habe jedoch eher nicht das Gefühl, dass es am Gesamtspielverlauf viel geändert hätte, hätte ich andere Entscheidungen getroffen), zum anderen habe ich aber auch immer wieder Entscheidungen getroffen, die ich so nicht treffen wollte, weil ich mit ganz anderen Folgen gerechnet hatte. Vielleicht muss ich Spiele dieser Art wirklich aktiver spielen, in der Hinsicht, dass, wenn ich meinen Charakter als Tunichtgut charakterisiere, mich im Spiel auch stark in der Rolle verhalte. Generell hatte ich aber auch oft solche Momente, in denen ich gefühlt "gegen" das Spiel gespielt habe, also herausfinden wollte, was das Spiel von mir erwartet. Das hat auf der einen Seite Spaß gemacht, aber auf der anderen Seite etwas Atmosphäre genommen.

Aber um noch mal zum Anfang zu kommen; ein Punkt, der für mich genial war und der vermutlich durch das intensive (vielleicht ist intensiv der passende, positive Ersatz für anstrengend) Spielerlebnis zu Stande kommt, war, dass ich noch im Nachgang sehr über das Spiel nachgedacht habe und mir dann sogar eine Theorie gekommen ist, wer eigentlich für eine Tat verantwortlich gewesen war, eben weil sein Verhalten im Nachhinein nicht unbedingt verdächtig war, aber es logisch gepasst hätte, sich genau so zu verhalten.

Unter'm Strich schon ein Spiel, das sich für mich sehr unverbraucht anfühlt.

Ach das Problem kenne ich. Ich hatte mir auch vorgenommen, nochmal einen Spieldurchlauf zu machen, in dem ich mich die ganze Zeit allen gegenüber rüpelhaft verhalte. Da wär ich schon neugierig, wie gut man damit durchkommt und was das verändert.

Es ging mir auch ein paar Mal so, dass ich eine Antwort gegeben (oder eine Frage gestellt) habe, die nett gemeint war, dann aber als Beleidigung aufgefasst wurde.

Kikimora hat geschrieben: ↑30.01.2023, 14:54 Ach das Problem kenne ich. Ich hatte mir auch vorgenommen, nochmal einen Spieldurchlauf zu machen, in dem ich mich die ganze Zeit allen gegenüber rüpelhaft verhalte. Da wär ich schon neugierig, wie gut man damit durchkommt und was das verändert.

Es gibt minimale Unterschiede, aber manche Dinge sind immens festgelegt, zumindest selbst beim zweiten Spieldurchlauf

Man müsste wohl sicher nochmal einen dritten Durchlauf machen um jegwelche Variante auszutesten, aber mir reichten dann auch zwei, sehr vieles ist halt doch gleich

Am "schlechtesten" fand ich tatsache den Musikwunsch am Festtag

Hm, das Letzte habe ich noch nicht ausprobiert (mangels weiterem Spieldurchlauf). Für mich klingt das aber eher wie ein Witz. Das hätte mich nicht geärgert.