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King Arthur

Verfasst: 25.08.2004, 18:32
von Kruttan
So war Di jetzt drin... hab ja nicht viel von dem Film erwartet, aber so wenig nun auch wieder nicht. Die offensichtliche Idee, diesen Film nicht zu Weihnachten ins Kino zu bringen, sondern einfach schon im Sommer, und ihn deshalbt ca. eine Stude kürzer zu machen, war vielleicht nicht besonders gut für den Film...

Irgendwie war nichts Bleibendes in dem Streifen. Er war teuer und optisch ansprechend inszeniert, sie haben sogar einen netten Hadrianswall aufgebaut. Es gab ein paar nette Landschaftsaufnahmen, die ein oder andere Kampfszene sah auch ziemlich brauchbar aus - aber abgesehen von der Szene auf dem Eis war irgendwie alles schon mal da. Faszinierend hingegen fand ich es, wie man durch dicken scharzen Nebel und Rauch einen Pfeil schießen kann und dann auch noch über ein lange Distanz direkt durch dichtes Astwerk genau den versteckten Späher im Baum durchlöchern kann... im Herrn der Ringe haben Elben gekämpft, die haben übermenschliche Sehkräft - aber menschliche Rebellen? Bloß weil sie blau angemalt sind?

Dann stützt der Film sich angeblich auf irgendwelche neuen archäologsichen Errungenschaften. Aber Näheres wird dazu nicht gesagt - dass es einen Freiheitskämpfer Artus/Arthur/Arturius oder so gegeben hat, der der erste König von England wurde, weiß ich noch aus dem Unterricht.

Dann hatten wir 2 extrem niedliche Rückblenden, die unsere Helden als Kinder zeigten, einmal Lancelot, einmal Arturius. Das war nur noch Kitsch pur - gut, zumindest zieht Arthur das berümte Excalibur aus dem Grabmal seines Vaters... haben wir das also auch abgehakt.

Wo wir beim abhaken der Erwartungen sind: Merlin kam viel zu kurz. Erst waren die Rebellen unter Merlins Führung die Feinde Arthurs, nach einem kurzen Wortwechsel ist alles böse Blut wie weggefegt, weil Arturius von den Römern enttäsucht wird und das Herr der Sachsen kommt. Hier mal was positives: Til Schweiger war ganz witzig, und sein Film-Papa arg böse.

Daneben wurden die Römer und die Christliche Kirche wirklich allen Klischees gerecht. Die kurze Schlacht verläuft am Ende ziemlich schnell und gut. Da die barbarischen Rebellen jetzt 8 Ritter mehr haben und einen klugen Kopf, sind tausend Sachsen mal eben im Handumdrehen niedergemacht - und Pfeile treffen ja wie gesagt immer zielgerecht durch dichtesten Neben und Rauch...

Wahrscheinliche historische Unkorrektheit hat schon bei Troja nicht gestört, aber hier hätte man den Versuch einer korrekten Widergabe der Ereignisse an den Nagel hängen sollen und vielleicht das Geld doch für eine anständig fantastische Umsetzung der Legende ausgeben sollen und da es in diesem Winter keinen Herrn der Ringe gibt, wären sie Fantasy-Fans sicher gewesen.

Verfasst: 25.08.2004, 21:25
von Rech
Dito, der FIim war im Grunde einfach unnötig...

Hab ihn vor 2 Wohen im Englischen Orginal gesehen und muss sagen das einzige was mich überascht hat war Til Schweigers akzentfreies Englisch....