Entwicklung Computerspiele allg. + Adventures im bes.
Verfasst: 11.07.2005, 15:14
Hallo, ich bin schon seit vielen Jahren aktiver Spieler, am PC und seit über einem Jahr auch mit der Xbox. Ursprünglich habe ich mich nur mit Adventures abgegeben, aber zum Glück haben sich auch die anderen Spiele-Genres weiter entwickelt und haben mir inzwischen einiges zu bieten.
Irgendwie finde ich es aber seltsam, dass viele Merkmale von den ursprünglichen Adventure-Spielen heute bei allen Möglichen Spielen auftauchen, Adventures als solches aber kaum einer inhaltlichen oder technischen Entwicklung unterliegen.
Zum ersten Teil meiner Aussage: Story gab es früher nur in Adventures, oder auch ausgearbeitete Charaktere mit ihren spezifischen Eigenarten. Inventory ist ein typisches Adventure-Merkmal, heute schleppen die Figuren aus allen möglichen Spielen Dinge mit sich herum (sogar die Sims!), wenn man das Inventory auch nicht immer als solches direkt aufrufen kann. Zwischensequenzen und "stylische" Grafik gab es auch zuerst in Adventures oder auch Dialogoptionen mit Multiple-Choice - ich denke, die Liste ließe sich noch ziemlich weiterführen.
Die meisten heutigen Adventures dümpeln technisch noch herum wie vor 5 Jahren; als Beispiel hat mich "NiBuRu" wirklich erschreckt. Auflösung von 800 x 600 und der Held wackelte herum wie eine Wurst in der Pelle. Die Screenshots von "Tony Tough II" sehen auch langweilig aus wie ein Ostdeutscher Plattenbau. Das kommende "Fahrenheit" sieht zwar ganz gut aus und nutzt immerhin eine 3D-Engine, aber wenn ich das Spielprinzip (Knöpfchen-drücken-im-richtigen-Moment) lässt mich nicht allzu viel hoffen. Ich fand "Baphomets Fluch - Der schlafende Drache" ging in die richtige Richtung: schmucke Grafik, spannende Geschichte, gut präsentiert, gute Sprecher, man konnte sich recht frei bewegen, immerhin ein paar richtige Rätsel; aber natürlich musste man einfach zu viele Kisten schieben.
Auch die Storys der meisten kürzlich erschienenen Adventures hauen mich nicht wirklich um. "Black Mirror" war schon sehr gut gemacht und eine recht löbliche Ausnahme, auch "Still Life" interessiert mich, hab's aber noch nicht gespielt. Aber sonst? Irgendwelche Frauen spazieren durch irgendwelche Landschaften …
Zum Teil verstehe ich aber auch die ganze Spieleindustrie nicht, die ja auch immer wieder neue Käuferschichten erschließen wollen, was mit Adventures sicher gut gehen würde ("Silver Generation" oder weibliche Spieler), aber nicht wirklich Geld dafür locker machen.
Gerade Adventures sind doch als Genre sehr gut geeignet, Geschichten zu erzählen, die auch auf wesentlich höherem Niveau als bisher ablaufen könnten. Adventures müssten heute auch viel offener zu gestalten sein. Warum kann ich mir nicht selbst heraus suchen, wer meine Freunde sind und wer nicht? Adventures könnten heute auch viel mehr mit psychologischen Tricks arbeiten - oder auch zum Teil Beziehungen der Figuren simulieren. Das würde wiederum die Möglichkeit von verschiedenen Lösungswegen eröffnen. Das nur mal so als schnelle Überlegungen. Vor allem aber würde ich mir technische Neuerungen wünschen. Ich glaube wirklich nicht, dass alle Adventure-Freunde nur einen lahmen Pentium III zuhause haben. Würden diese Spiele technisch schon mal mehr hermachen, würden vielleicht auch mehr "Profi-Zocker" Interesse zeigen.
Als Beispiel für ein ehemals totgesagte Genre werden ja immer wieder Rollenspiele zitiert - und hier haben die Macher auch wirklich gelernt: Grafik auf höchstem Niveau und technischen Stand, angepasste Benutzerführungen, vereinfachte Regeln ("Diablo I + II" - "Dungeon Siege") usw..
Ich weiß nicht, ich finde es einfach sehr schade, das ausgerechnet das Adventure-Genre so vor sich hin siecht - was meiner Meinung nach wirklich nicht sein müsste. Die Macher müssten vielleicht einfach auch mal mehr schauen, was in anderen Spielen möglich ist, und versuchen, neue Wege einzuschlagen, ohne das gute alte Spielprinzip dabei völlig zu verkorksen.
Irgendwie finde ich es aber seltsam, dass viele Merkmale von den ursprünglichen Adventure-Spielen heute bei allen Möglichen Spielen auftauchen, Adventures als solches aber kaum einer inhaltlichen oder technischen Entwicklung unterliegen.
Zum ersten Teil meiner Aussage: Story gab es früher nur in Adventures, oder auch ausgearbeitete Charaktere mit ihren spezifischen Eigenarten. Inventory ist ein typisches Adventure-Merkmal, heute schleppen die Figuren aus allen möglichen Spielen Dinge mit sich herum (sogar die Sims!), wenn man das Inventory auch nicht immer als solches direkt aufrufen kann. Zwischensequenzen und "stylische" Grafik gab es auch zuerst in Adventures oder auch Dialogoptionen mit Multiple-Choice - ich denke, die Liste ließe sich noch ziemlich weiterführen.
Die meisten heutigen Adventures dümpeln technisch noch herum wie vor 5 Jahren; als Beispiel hat mich "NiBuRu" wirklich erschreckt. Auflösung von 800 x 600 und der Held wackelte herum wie eine Wurst in der Pelle. Die Screenshots von "Tony Tough II" sehen auch langweilig aus wie ein Ostdeutscher Plattenbau. Das kommende "Fahrenheit" sieht zwar ganz gut aus und nutzt immerhin eine 3D-Engine, aber wenn ich das Spielprinzip (Knöpfchen-drücken-im-richtigen-Moment) lässt mich nicht allzu viel hoffen. Ich fand "Baphomets Fluch - Der schlafende Drache" ging in die richtige Richtung: schmucke Grafik, spannende Geschichte, gut präsentiert, gute Sprecher, man konnte sich recht frei bewegen, immerhin ein paar richtige Rätsel; aber natürlich musste man einfach zu viele Kisten schieben.
Auch die Storys der meisten kürzlich erschienenen Adventures hauen mich nicht wirklich um. "Black Mirror" war schon sehr gut gemacht und eine recht löbliche Ausnahme, auch "Still Life" interessiert mich, hab's aber noch nicht gespielt. Aber sonst? Irgendwelche Frauen spazieren durch irgendwelche Landschaften …
Zum Teil verstehe ich aber auch die ganze Spieleindustrie nicht, die ja auch immer wieder neue Käuferschichten erschließen wollen, was mit Adventures sicher gut gehen würde ("Silver Generation" oder weibliche Spieler), aber nicht wirklich Geld dafür locker machen.
Gerade Adventures sind doch als Genre sehr gut geeignet, Geschichten zu erzählen, die auch auf wesentlich höherem Niveau als bisher ablaufen könnten. Adventures müssten heute auch viel offener zu gestalten sein. Warum kann ich mir nicht selbst heraus suchen, wer meine Freunde sind und wer nicht? Adventures könnten heute auch viel mehr mit psychologischen Tricks arbeiten - oder auch zum Teil Beziehungen der Figuren simulieren. Das würde wiederum die Möglichkeit von verschiedenen Lösungswegen eröffnen. Das nur mal so als schnelle Überlegungen. Vor allem aber würde ich mir technische Neuerungen wünschen. Ich glaube wirklich nicht, dass alle Adventure-Freunde nur einen lahmen Pentium III zuhause haben. Würden diese Spiele technisch schon mal mehr hermachen, würden vielleicht auch mehr "Profi-Zocker" Interesse zeigen.
Als Beispiel für ein ehemals totgesagte Genre werden ja immer wieder Rollenspiele zitiert - und hier haben die Macher auch wirklich gelernt: Grafik auf höchstem Niveau und technischen Stand, angepasste Benutzerführungen, vereinfachte Regeln ("Diablo I + II" - "Dungeon Siege") usw..
Ich weiß nicht, ich finde es einfach sehr schade, das ausgerechnet das Adventure-Genre so vor sich hin siecht - was meiner Meinung nach wirklich nicht sein müsste. Die Macher müssten vielleicht einfach auch mal mehr schauen, was in anderen Spielen möglich ist, und versuchen, neue Wege einzuschlagen, ohne das gute alte Spielprinzip dabei völlig zu verkorksen.