Guten Tag,
ich versuche mich seit einigen Tagen am Zeichnen von (2D Comic-Look) Charakteren und erstaunlicherweise sehen die verglichen mit meinen Fähigkeiten gar nicht mal soooo schlecht aus. Allerdings sind sie eben auch sehr flach und wenn ich an Hintergründe wie z.B. in Monkey Island 3 denke, dann sind die Schattierungen etc. da viel genauer, wodurch sich die Charaktere und Objekte auch mehr abheben.
Meine Frage: Wie schaffe ich es, Hintergründe diese Art zu bekommen? Muss ich sie schon vor dem Einscannen anders bearbeiten oder ist es eine Koloriertechnik am PC? Wäre um Hilfe sehr dankbar.
Gruß,
Campusanis
Hintergründe - Tipps/Hilfe
- Campusanis
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Hi Campusanis,
ich würde Dir raten nur die Grundrisse per Hand zu zeichnen und einzuscannen und die Kolorierung am PC mit einem Programm wie Photoshop o. ä. vorzunehmen. Das hat zwei Vorteile: Erstens kann man dabei ausprobieren ohne die Zeichnung zu zerstören (da man es bei Nichtgefallen rückgängig machen kann) und zweitens stehen Dir da mehr Farben zur Verfügung als man (meistens) Stifte hat.
Bei der Kolorierung gibt es dann drei Arbeitsschritte, die als Basis dienen können:
1) Grundfläche einfarbig ausmalen, z.B. eine Hose in blau.
2) Licht und Schatten geben. Deine besten Freunde dabei sind die Werkzeuge zum Nachbelichten (macht den Farbton dunkler) und Abwendeln (macht den Farbton heller). Dabei kannst Du die Stärke der Werkzeuge einstellen; es empfiehlt sich meistens mit einem niedrigen Wert (etwa 5-30 %) zu arbeiten. Die Stellen, die vom Betrachter weiter entfernt sind oder auf die ein Schatten fällt, werden mit dem Nachbelichter verdunkelt. Die Stellen, die am Betrachter näher dran sind oder die von einer Lichtquelle beleuchtet werden, werden mit dem Abwendler aufgehellt. Schau Dir z.B. mal die ‚Zahnräder’ oben links im Logo von Adventure-Treff an: Da wird die Dreidimensionalität z. T. dadurch simuliert, dass einige Stellen heller, andere Stellen dunkler sind, so ähnlich müsstest Du Objekte und Hintergründe gestalten. Bei Figuren würde ich den Abwendler weglassen und nur mit dem Nachbelichter arbeiten: Im Beispiel der Hose die äußeren Ränder und den Bereich zwischen den Hosenbeinen nachbelichten.
3) Falls die erzeugten Tiefen zu krasse Übergänge aufweisen, kommt schließlich die Feinarbeit: Mit dem Wischfinger-Werkzeug erstellst Du einen Farbverlauf zwischen den unterschiedlichen Helligkeiten. Vorsicht: Der Wischfinger sollte einen möglichst geringen Radius und keine allzu große Stärke haben, sonst verwischt Du das ganze Machwerk. Hier ist viel Übung gefragt. Wichtig ist, dass Du pro Fläche den Wischfinger immer nur in eine Richtung anwendest, z.B. wagerecht.
Falls diese Schritte dazu führen, dass alles zu glatt oder zu unscharf aussieht, hilft manchmal ein leichter Strukturierungseffekt (z.B. Körnung in ganz leichter Form), ansonsten muss man es noch mal versuchen.
Ich weiß nicht, ob diese Tipps Allgemeingültigkeit haben – bei mir sind diese Schritte meistens die Basis für eine Grafik, die mir gefällt.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen – sonst frag nach!
Viele Grüße
Dennis
ich würde Dir raten nur die Grundrisse per Hand zu zeichnen und einzuscannen und die Kolorierung am PC mit einem Programm wie Photoshop o. ä. vorzunehmen. Das hat zwei Vorteile: Erstens kann man dabei ausprobieren ohne die Zeichnung zu zerstören (da man es bei Nichtgefallen rückgängig machen kann) und zweitens stehen Dir da mehr Farben zur Verfügung als man (meistens) Stifte hat.
Bei der Kolorierung gibt es dann drei Arbeitsschritte, die als Basis dienen können:
1) Grundfläche einfarbig ausmalen, z.B. eine Hose in blau.
2) Licht und Schatten geben. Deine besten Freunde dabei sind die Werkzeuge zum Nachbelichten (macht den Farbton dunkler) und Abwendeln (macht den Farbton heller). Dabei kannst Du die Stärke der Werkzeuge einstellen; es empfiehlt sich meistens mit einem niedrigen Wert (etwa 5-30 %) zu arbeiten. Die Stellen, die vom Betrachter weiter entfernt sind oder auf die ein Schatten fällt, werden mit dem Nachbelichter verdunkelt. Die Stellen, die am Betrachter näher dran sind oder die von einer Lichtquelle beleuchtet werden, werden mit dem Abwendler aufgehellt. Schau Dir z.B. mal die ‚Zahnräder’ oben links im Logo von Adventure-Treff an: Da wird die Dreidimensionalität z. T. dadurch simuliert, dass einige Stellen heller, andere Stellen dunkler sind, so ähnlich müsstest Du Objekte und Hintergründe gestalten. Bei Figuren würde ich den Abwendler weglassen und nur mit dem Nachbelichter arbeiten: Im Beispiel der Hose die äußeren Ränder und den Bereich zwischen den Hosenbeinen nachbelichten.
3) Falls die erzeugten Tiefen zu krasse Übergänge aufweisen, kommt schließlich die Feinarbeit: Mit dem Wischfinger-Werkzeug erstellst Du einen Farbverlauf zwischen den unterschiedlichen Helligkeiten. Vorsicht: Der Wischfinger sollte einen möglichst geringen Radius und keine allzu große Stärke haben, sonst verwischt Du das ganze Machwerk. Hier ist viel Übung gefragt. Wichtig ist, dass Du pro Fläche den Wischfinger immer nur in eine Richtung anwendest, z.B. wagerecht.
Falls diese Schritte dazu führen, dass alles zu glatt oder zu unscharf aussieht, hilft manchmal ein leichter Strukturierungseffekt (z.B. Körnung in ganz leichter Form), ansonsten muss man es noch mal versuchen.
Ich weiß nicht, ob diese Tipps Allgemeingültigkeit haben – bei mir sind diese Schritte meistens die Basis für eine Grafik, die mir gefällt.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen – sonst frag nach!
Viele Grüße
Dennis
- Campusanis
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Danke für die Hilfe, Fleischer, das Abdunkeln wirkt echt Wunder. Das mit Zeichnen und dann Einscannen war wie gesagt auch meine Idee, so mach ich das ja auch mit den Charakteren. Bei den Hintergründen will ich halt versuchen, aus wenig Fähigkeiten möglichst viel rauszuholen. Da sich die Figuren ja (auch durch unterschiedliches Licht) bewegen, wollte ich das Shading da eigentlich weglassen.
Gruß,
Campusanis
Gruß,
Campusanis