Fan Adventures - Die Aufregung

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Spellbreaker
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Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von Spellbreaker »

Hallo! Aufgrund der aktuellen "Diskussionen" um unser Pling Projekt, würde mich mal interessieren woher diese Angst kommt das solche Fanprojekte gestoppt werden. Es ist noch nie belegbar passiert.

Das einzige Projekt das ich kenne, welches ANGEBLICH von LA gestoppt wurde war LucasFan Games. Und selbst dazu gab es nie wirkliche belege.

Also, warum kocht die Gerüchteküche bei sowas immer dermaßen über? FanAdventures gibt es schon Jahrzehnte, und nie ist was dabei passiert. Oder irre ich mich? Ich finde jedenfalls keinerlei belege zu dem Thema.

Wäre einfach mal interessant zu wissen. Und bitte keine diskussionen ob fanadventures rechtlich okay sind oder nicht, ob mit Crowdfunding oder ohne. Ich möchte einfach nur wissen:

Gibt es tatsächlich projekte die belegbar vom Rechteinhaber eingestampft wurden?


Gruß,

Spellbreaker
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Simon
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von Simon »

Beim Lucasfan-Projekt bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass es keine rechtlichen Probleme gab. Soweit ich weiß, ging Lucas Arts vor der Jahrtausendwende recht strikt gegen Monkey Island oder Indy Fanprojekte vor. Konkrete Beispiele kann ich aber tatsächlich nicht nennen.

Ein konkretes Beispiel ist The Silver Lining, das ist letztendlich zwar erschienen, aber die Macher hatten arg zu kämpfen. Zweimal wurde ihnen von Anwälten mitgeteilt, dass sie das Projekt einstellen sollen, obwohl sie nach dem ersten Mal sogar einen Vertrag bekommen hatten. Das Projekt wurde letztendlich durch massive Unterstützung der Fans gerettet.

Bei Baphomets Fluch 2.5 war es ganz anders. Hier wurden die Macher von Revolution sogar mit originalen Ressourcen unterstützt.

Bei den meisten Projekten in den letzten zehn Jahren wird es aber so (gewesen) sein, dass sich Lucas Arts nie wirklich dafür interessiert hat, Zak:btas hat z.B. nie Anfragen beantwortet bekommen. Die Zak-Macher wie David Fox stehen dem Projekt sehr positiv gegenüber, sie verfügen aber über keine Rechte. Die deutsche Rechtsvertretung hat einer kostenlosen Veröffentlichung schließlich zugestimmt, eine Veröffentlichung auf Zeitschriften aber untersagt.


P.S.:
Spellbreaker hat geschrieben:Wäre einfach mal interessant zu wissen. Und bitte keine diskussionen ob fanadventures rechtlich okay sind oder nicht, ob mit Crowdfunding oder ohne. Ich möchte einfach nur wissen:

Gibt es tatsächlich projekte die belegbar vom Rechteinhaber eingestampft wurden?
Wenn es dir tatsächlich nur darum geht, wäre ein aussagekräftiger Thementitel angebracht. ;)
kanedat
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von kanedat »

Spellbreaker hat geschrieben:Hallo! Aufgrund der aktuellen "Diskussionen" um unser Pling Projekt, würde mich mal interessieren woher diese Angst kommt das solche Fanprojekte gestoppt werden[..]
Angst kommt auf, wenn grenzwertige Projekte in einem öffentlichen Kontext gleichermaßen grenzwertig präsentiert werden. Schließlich werden die Fan-Projekte vom Rechteinhaber lediglich geduldet und ob er gegen solche Projekte vorgeht liegt in seinem Ermessen. ;)
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Spellbreaker
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von Spellbreaker »

Angst kommt auf, wenn grenzwertige Projekte in einem öffentlichen Kontext gleichermaßen grenzwertig präsentiert werden. Schließlich werden die Fan-Projekte vom Rechteinhaber lediglich geduldet und ob er gegen solche Projekte vorgeht liegt in seinem Ermessen.
Das ist mir ja bewusst. Nur ich hab die letzten Tage mal bissl rumgesucht, aber in der Tat nix gefunden das jemals so ein Projekt tatsächlich geschlossen wurde. Und bei Monkey Island ist das ja auch meiner ganz persönlichen Ansicht nach was anderes, weil das bis heute ja ein laufendes Franchise ist und aktiv verkauft wird, genauso wie Indiana Jones. Anders siehts aus bei MM, DotT, Loom usw. . ( Das das nichts an der Rechtsgrundlage ändert, ist mir durchaus bewusst ).

Gruß,

Spellbreaker
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kanedat
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von kanedat »

Dir sollte aber auch klar sein, dass dieser Erfahrungswert eigentlich nichts nützt, da es wie gesagt auf eine subjektive Entscheidung des Rechteinhabers ankommt. Ob die Lizenz noch genutzt wird oder nicht ist eigentlich egal, das hast du ja schon angesprochen. Streng genommen bist du mit dem Fan-Projekt halt zufällig in einem Bereich gelandet in dem man so etwas machen kann wie die Crowdfunding-Geschichte, aber eine Sicherheit hast du eigentlich aus den oben erwähnten Gründen überhaupt nicht und lehnst du dich doch recht weit aus dem Fenster. Und wie gesagt geht es hier nicht um das Crowdfunding an sich, sondern wie die Geschichte nach außen hin vermittelt wird.



Trenn dich mal von dem Fokus auf Adventures bzw. LucasFilm/LucasArts-Franchises und du wirst genügend Material finden, wobei es dann mit den allgemeineren Suchbegriffen auch etwas schwieriger wird im großen Internet. Spontan fällt mir da Games Workshop und deren Warhammer-Produkte ein, denn da hättet ihr bei einem Fan-Adventure mit Crowdfunding schon längst eine Armada von Anwälten am Hals, denn die unterbinden auch kostenlose Fan-Filme, die von den Machern komplett selbst getragen werden.

Explizit denke ich da an ein Film-Projekt (Damnatus) und das war übrigens in der Szene sehr bekannt, aber der Informationsstand im Netz ist trotzdem sehr gering. Da findet man definitiv ein paar Informationen, aber im Prinzip auch nur, weil verschiedene wichtige Mitarbeiter des Projektes gleichermaßen in anderen Institutionen der Szene involviert sind. Man bekommt allgemein also nicht zwangsläufig mit warum ein Projekt von der Bildfläche verschwunden ist. (Ein offiziell lizenzierter 40k-Film ist übrigens noch so weit entfernt von den Kinos wie die Menschheit von Kolonien auf dem Mars, es gab also keinen Interessenskonflikt und die Firma hat genüßlich ihrer teilweise doch recht maues Image quasi bewusst gepflegt. Mit sowas rechnet auch kein vernünftiger Mensch. ;))



Ich will das ROTT-Crowdfunding ja auch nicht mit solchen Sachen madig reden, ehrlich gesagt gefällt mir das Projekt (inklusive der finanzierten Sprachaufnahmen) sehr gut, aber man muss solche Sachen schon irgendwo beachten und die Kommunikation war doch...eigenwillig. ;)

Die auf Pling präsentierten Bilder hätte ich an einem Tag mit Photoshop auch gemütlich machen können, auch war der Text etwas zu knapp gehalten. Okay, Shit happens. Aktuell frage ich mich aber warum auf Pling nach wie vor aussagekräftige Bilder fehlen. Warum ihr überhaupt einen Abschnitt zu überschüssigem Geld eingebracht habt ist mir komplett schleierhaft, denn so hat man erst recht das Gefühl das ihr nicht richtig planen können und da Geld überbleibt. Klar, ihr wollt das nicht selbst einsacken, aber in Kombination mit den Bilder...eigenwillig. Das wirkt alles so extrem locker (Adventure made by "Team laissez faire" ;)), da kann man niemandem böse sein, wenn er denkt, dass ihr eventuell doch mal einen Fuffi versauft. ;)

Für mich nicht nachvollziehbar waren aber gewisse Aspekte in der Diskussion hier im Forum, z.B. die Beschwerde über den Begriff des "illegalen Crowdfunding", obwohl du das nicht mal im Ansatz abstreiten kannst, denn ihr habt keine Lizenz und sammelt Geld, da macht es wenig Sinn mit Begriffen zu jonglieren bis man einen schöneren gefunden hat. Vorher wurde schon mit "Guck mal die da drüben haben aber ein Donate-Button" einiges schön geredet. Das bizarre und etwas widersprüchliche Bild ist dann komplett, wenn es 1-2 Sätze später heißt, dass man sich der rechtlichen Problematik bewusst ist. Der Satz sagt das eventuell, aber die Beiträge sprechen eben eine andere Sprache.



Ich will da auch gar nicht drauf rumhacken, sondern das in erster Linie (irgendwie) nachvollziehbar darstellen. Mir geht es darum, dass wahrscheinlich fast alle hier im Forum anders reagiert hätten, wenn ihr eine andere Kommunikation an den Tag gelegt hättet und nicht versucht hättet das Gespräch nach eurem Wunsch zu leiten. Ihr habt euch das Projekt selbst ausgesucht und müsst eben akzeptieren, dass ihr bei gewissen Punkten (Illegales Crowdfunding ;)) eben gelitten habt und damit leben müsst, da sollte man lieber andere Stärken betonen.
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Spellbreaker
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von Spellbreaker »

Das mit dem überschüssigen Geld hast du leider komplett falsch verstanden. Wir haben ein Ziel von 3000€ angegeben, es ist aber möglich das auch mehr als 3000€ zusammenkommen, also das Projekt "überfinanziert" wird. Das ist von Pling so gewollt, und es gab durchaus Projekte die mit 150 oder 200% finanziert worden sind.

Hättest du dich informiert wüsstest du das ;)

Und was meinst du mit anderer Kommunikation? Es kamen keine Mails, keine Fragen, nichts. Es kamen direkt unbegründete Vorwürfe und unterstellungen die einfach nicht der Wahrheit entsprechen.

Und warum sprechen die Beiträge hier eine andere Sprache? Ich hab immer gesagt das wir uns der rechtlichen Situation bewusst sind. Ich sagte lediglich das ich nicht glaube das es einen Unterschied macht ob ein Crowdfunding passiert (was IMO immernoch nicht illegal an sich ist, aber da fang ich jetzt nicht wieder an zu diskutieren) oder nicht. Ich sehe ein crowdfunding nicht als rechtswidrig an ( genausowenig wie ein donate button ), denn was soll daran illegal sein das man über ein donatebutton z.B. serverkosten ausgleicht? Das hat mit dem Projekt an sich ja nix zu tun. Wenn man über den Donatebutton das Produkt kauft, wär es natürlich was anderes. Und genau so seh ich es beim Crowdfunding.

Wie gesagt wollte ich aber in diesem Thread speziell auf durch den Rechteinhaber eingestampfte Fanprojekte eingehen, und nicht auf unser Projekt.

Gruß,

Nico
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Re: Fan Adventures - Die Aufregung

Beitrag von kanedat »

Spellbreaker hat geschrieben: Wie gesagt wollte ich aber in diesem Thread speziell auf durch den Rechteinhaber eingestampfte Fanprojekte eingehen, und nicht auf unser Projekt.
Naja, beide Themen sind eng miteinander verknüpft und du hast selbst gesagt, dass du dieses Thema aufgrund der Diskussion im ROTT-Thema eröffnet hast. Die grundlegende Frage dieses Themas hier fiel ja bereits im ROTT-Thema. (Aufgrund dieses Hintergrunds ist die Beteiligung wohl auch... ;))
Spellbreaker hat geschrieben:Das mit dem überschüssigen Geld hast du leider komplett verstanden. Wir haben ein Ziel von 3000€ angegeben, es ist aber möglich das auch mehr als 3000€ zusammenkommen, also das Projekt "überfinanziert" wird. Das ist von Pling so gewollt, und es gab durchaus Projekte die mit 150 oder 200% finanziert worden sind.

Hättest du dich informiert wüsstest du das ;)
Spellbreaker hat geschrieben: [..]Und was meinst du mit anderer Kommunikation? Es kamen keine Mails, keine Fragen, nichts. Es kamen direkt unbegründete Vorwürfe und unterstellungen die einfach nicht der Wahrheit entsprechen.[..]
Kommunikation? Najo, also der Pling-Auftritt, das ROTT-Thema und "ihr" habt euch ja auch persönlich geäußert, aber eben auch als Vertreter des Projekts.

Wie Pling funktioniert ist mir auch bekannt und genau um dieses Finanzierungsmodell ging es an der Stelle. Zur Verwechselung mit "DOTT2" kann ich nichts sagen. Ob man Crowdfunding in Kombination mit den durchaus üblichen, aber auch aufgrund fehlender Lizenz illegalen, Fan-Adventures gut findet ist wohl Geschmackssache. Dieser Problematik wart ihr euch ja bewusst. Überzeugen kann der Pling-Auftritt nicht und das habt ihr eben selbst gestaltet, genauso wie die Beiträge hier im Forum.
kanedat hat geschrieben: Angst kommt auf, wenn grenzwertige Projekte in einem öffentlichen Kontext gleichermaßen grenzwertig präsentiert werden. Schließlich werden die Fan-Projekte vom Rechteinhaber lediglich geduldet und ob er gegen solche Projekte vorgeht liegt in seinem Ermessen. ;)
Insgesamt gibt es dann eben noch Nebenerscheinungen wie Kritik, Diskussionen etc., ich belasse dann auch mal dabei.
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