„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
- Jehane
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Ich glaub, es kommt auch drauf an, was und mit wem man zockt. Mein Freundeskreis hat z.B. überhaupt keine Probleme mit zockenden Frauen, weil der Großteil meiner Freundinnen zockt, teilweise mehr als die Männer und teilweise sind sie in manchen Spielen auch besser als die Männer, weil mehr Übung. Mein Mann spielt zum Glück auch gern, wir hatten deswegen auch noch nie eine Diskussion von wegen "Na geh, jetzt sitzt du schon wieder vorm Computer" - im Gegenteil, wir machen am Wochenende oft gemeinsame Zockabende, wobei jeder was anderes spielt, aber wir sitzen halt nebeneinander, und wenn einem was Tolles gelungen ist, wird er vom anderen bejubelt *g*. Die Interessen liegen, was die Spiele angeht, sehr weit auseinander; mein Mann hätte z.B. null Geduld für ein Adventure, ich könnte mich dafür nie mit einem Panzerspiel anfreunden.
Normalerweise ist mir ja wurscht, was irgendwelche Menschen, die ich nicht mal kenne, von mir halten, aber wenn in einem Zeitungsforum wieder mal die "Alle Zocker sind gestört/potenzielle Amokläufer/verschwenden ihre Zeit"-Diskussion losgetreten wird, werde ich echt grantig - nicht, weil die Diskussion dann in Richtung "Männer können das besser als Frauen" geht, das tut sie nämlich nicht. Aber mich ärgert, dass Computerspiele noch immer als Kinderkram und nicht als ganz normales Hobby angesehen werden. Wie oft ich mir schon sagen hab lassen müssen "Ja, da wird man schnell süchtig" - von Leuten, die noch nie im Leben ein Spiel gezockt haben. Ich kann sowas echt nicht leiden, hauptsächlich, weil Leute mitreden, die überhaupt keine Ahnung haben und Computerspiele in erster Linie mit Ballerspielen assoziieren. Nervt mich viel mehr als etwaiger Sexismus, von dem ich persönlich nix mitkriege, aber das könnte auch daran liegen, dass ich keine Online-Spiele zocke oder Spiele wie GTA mich null interessieren. Ich spiel Adventures, hin und wieder Rollenspiele (und da auch nur ganz wenige), gerne auch Strategiespiele. Fertig.
Normalerweise ist mir ja wurscht, was irgendwelche Menschen, die ich nicht mal kenne, von mir halten, aber wenn in einem Zeitungsforum wieder mal die "Alle Zocker sind gestört/potenzielle Amokläufer/verschwenden ihre Zeit"-Diskussion losgetreten wird, werde ich echt grantig - nicht, weil die Diskussion dann in Richtung "Männer können das besser als Frauen" geht, das tut sie nämlich nicht. Aber mich ärgert, dass Computerspiele noch immer als Kinderkram und nicht als ganz normales Hobby angesehen werden. Wie oft ich mir schon sagen hab lassen müssen "Ja, da wird man schnell süchtig" - von Leuten, die noch nie im Leben ein Spiel gezockt haben. Ich kann sowas echt nicht leiden, hauptsächlich, weil Leute mitreden, die überhaupt keine Ahnung haben und Computerspiele in erster Linie mit Ballerspielen assoziieren. Nervt mich viel mehr als etwaiger Sexismus, von dem ich persönlich nix mitkriege, aber das könnte auch daran liegen, dass ich keine Online-Spiele zocke oder Spiele wie GTA mich null interessieren. Ich spiel Adventures, hin und wieder Rollenspiele (und da auch nur ganz wenige), gerne auch Strategiespiele. Fertig.
Shiny.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Die Frage ist doch, woher kommen die angeblichen Morddrohungen? Bisher hat man nie einen Absender entdecken können. Bei einer Ihrer Kolleginnen hat sich sogar im Nachhinein herausgestellt, dass diese sich per Zweitaccount selbst Morddrohungen geschickt hat, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.Jehane hat geschrieben:Deswegen muss man ihr trotzdem keine Morddrohungen schicken, wie das immer wieder passiert. Ich hab mich jetzt mit ihren Videos nicht auseinandergesetzt, nur Berichte drüber gelesen und das Thema "Sexismus in Games" bis dahin gar nicht wahrgenommen. Für mich klingt das so, als würde sie ganz gezielt Szenen auswählen, in denen Frauen extrem schlecht wegkommen und die ihre Theorie, dass Spiele per se sexistisch sind, bestätigen. Dabei geht völlig unter, dass es eine Menge weiblicher Spielfiguren gibt, die eine gestandene Feministin eigentlich vor Begeisterung erbeben lassen müssten - ich mein, grad das Adventure-Genre ist doch voll davon, aber das wird ausgeblendet.BLINX123 hat geschrieben:@Ninas Ex
kanedat hat eigentlich bereits alles gesagt.
Sorry, aber sie ist wohl alles andere als ein Spielefreund. Wäre sie einer, müsste sie auch nicht ständig Footage von anderen Stehlen. Selbst den Banner, welche sie für ihren Kickstarter verwendete, hatte sie gestohlen und der ursprüngliche Urheber (ein sehr nettes und kreatives Mädel, die komischerweise weniger Probleme hat, sich in die Gamerszene zu "integrieren") hat dies auf Twitter auch bestätigt.
So moralisch verkommen wie diese Frau ist, würde das mich ehrlich nicht wundern.
Sie hat ja auch keine Probleme damit, ihren eigenen Pseudowissenschaftszweig zu gründen und Fremdwörter aus der Luft zu greifen.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Ähm nein, Jehane, vielleicht solltest du dir mal zumindest eine Miniserie auf Feminist Frequency zu Gemüte führen, denn deine Ausführungen gehen leider völlig an der Kritik von Anita Sarkeesian vorbei! Wie sie die Szenen auswählt, darüber kann ich nix sagen, aber sie verfolgt definitiv keine "Theorie, dass Spiele per se sexistisch sind". Im Gegenteil, sie hat erst vor einiger Zeit einen Beitrag über besondere feministische Momente in Spielen gemacht, also Spiele, die ihrer Meinung nach toll sind, weil sie ein differenziertes und buntes Geschlechterbild pflegen. Was sie schon macht, ist Kritik üben an sexistischen Bildern und Erzählungen in Computerspielen. Aber sie hält dem immer auch entgegen, dass es andere Bilder und Erzählungen gibt, die sie gut findet, weil sie eben nicht sexistisch sind. Zum Beispiel hebt sie einmal sogar Monkey Island positiv hervor, weil dort die Geschlechterrollen ironisch in Frage gestellt werden: Elaine weiss sich selbst aus der Gefangenschaft durch LeChuck zu befreien und braucht die Hilfe von Guybrush, dem edlen Retter, gar nicht. Außerdem bemerkt Anita Sarkeesian jedes Mal: "...but remember that it is both possible (and even necessary) to simultaneously enjoy media while also being critical of it’s more problematic or pernicious aspects". Es kann also gar keine Rede davon sein, dass sie eine Theorie hat, dass Spiele per se sexistisch seien.Ich hab mich jetzt mit ihren Videos nicht auseinandergesetzt, nur Berichte drüber gelesen und das Thema "Sexismus in Games" bis dahin gar nicht wahrgenommen. Für mich klingt das so, als würde sie ganz gezielt Szenen auswählen, in denen Frauen extrem schlecht wegkommen und die ihre Theorie, dass Spiele per se sexistisch sind, bestätigen. Dabei geht völlig unter, dass es eine Menge weiblicher Spielfiguren gibt, die eine gestandene Feministin eigentlich vor Begeisterung erbeben lassen müssten - ich mein, grad das Adventure-Genre ist doch voll davon, aber das wird ausgeblendet.
Und auch dass sie positive, starke Frauenbilder angeblich ausblendet, wie du sagst, stimmt nicht. Sie widmet in ihren Serien viel Zeit für Hinweise und Ratschläge, welche alternativen Bilder und Erzählungen sie sich in Spielen wünschen würde und bringt Beispiele von Spielen, wo es ihrer Meinung nach genau richtig gemacht wird. So gehört zb Beyond Good and Evil zu einem ihrer Lieblingsspiele.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Jehane hat geschrieben:Ich glaub, es kommt auch drauf an, was und mit wem man zockt. Mein Freundeskreis hat z.B. überhaupt keine Probleme mit zockenden Frauen, weil der Großteil meiner Freundinnen zockt, teilweise mehr als die Männer und teilweise sind sie in manchen Spielen auch besser als die Männer, weil mehr Übung. Mein Mann spielt zum Glück auch gern, wir hatten deswegen auch noch nie eine Diskussion von wegen "Na geh, jetzt sitzt du schon wieder vorm Computer" - im Gegenteil, wir machen am Wochenende oft gemeinsame Zockabende, wobei jeder was anderes spielt, aber wir sitzen halt nebeneinander, und wenn einem was Tolles gelungen ist, wird er vom anderen bejubelt *g*. Die Interessen liegen, was die Spiele angeht, sehr weit auseinander; mein Mann hätte z.B. null Geduld für ein Adventure, ich könnte mich dafür nie mit einem Panzerspiel anfreunden.
Normalerweise ist mir ja wurscht, was irgendwelche Menschen, die ich nicht mal kenne, von mir halten, aber wenn in einem Zeitungsforum wieder mal die "Alle Zocker sind gestört/potenzielle Amokläufer/verschwenden ihre Zeit"-Diskussion losgetreten wird, werde ich echt grantig - nicht, weil die Diskussion dann in Richtung "Männer können das besser als Frauen" geht, das tut sie nämlich nicht. Aber mich ärgert, dass Computerspiele noch immer als Kinderkram und nicht als ganz normales Hobby angesehen werden. Wie oft ich mir schon sagen hab lassen müssen "Ja, da wird man schnell süchtig" - von Leuten, die noch nie im Leben ein Spiel gezockt haben. Ich kann sowas echt nicht leiden, hauptsächlich, weil Leute mitreden, die überhaupt keine Ahnung haben und Computerspiele in erster Linie mit Ballerspielen assoziieren. Nervt mich viel mehr als etwaiger Sexismus, von dem ich persönlich nix mitkriege, aber das könnte auch daran liegen, dass ich keine Online-Spiele zocke oder Spiele wie GTA mich null interessieren. Ich spiel Adventures, hin und wieder Rollenspiele (und da auch nur ganz wenige), gerne auch Strategiespiele. Fertig.
Stimmt nur bedingt, manche sind ja der Meinung man müsse sich Beleidigungen, Flame schlecht machen deiner Person als Spieler, Cybermobinng gefallen lassen weil das in Leage of Legends Online Spielen so üblich ist.
In Diablo2 Diablo3 Titan Quest wurde ich nie von jemanden attackiert erst recht nicht von deutschsprachigen Spielern.
Immer mehr von denen die kaum englisch konnten.
Nächster trauriger Fakt ist, diese Diss-Methode wird immer mehr im Internet abgehandelt mit wie reg dich nicht einfach auf ignore.
Das einmal ein Junge dank des Cybermobbing Selbstmord beging, man gab ihn sogar die Schuld dafür wo passierte das Leage of Legend.
Verbrechen im Internet sind genauso schlimm wie in Echt, und einfach nur ignorieren hilft keinem was.
Es muss härter durchgegriffen werden, Leute dürfen nicht das Recht haben sich wie Kriminelle Mobber zu benehmen nur weil sie anonym sind.
In Wow herrscht der gleiche Leistungsdruck wenn jemand nicht gut genug ist, redet man ihm/ihr das schön weiter ein, und beleidigt noch obendrauf, tut mir leid, aber das Verhalten in Online Spielen geht nur noch den Bach runter von vielen leider, und erst Recht dann wenn sie merken das man ne Frau ist, man wird blöd angemacht und das manchmal echt extrem, und das ganze wird dann hinter nen Spaß versucht zu verharmlosen, sry traurig wozu sich unsere Gesellschaft hin entwickelt hat.
Kaum will man nicht hardcore ein Spiel suchten, darf man sich Casual Spieler schimpfen lassen, oder nicht spielen wie andere, und hält sich selbst für einen guten Spieler, kassiert man Arroganz ab,nein in meinen Augen entwickeln wir uns gerade alle nur zurück, anstatt weiter.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Ich bin jetzt auf die ersten "Women only" Jobs in meiner Branche gestoßen.
Aber hey, ist ja anscheinend kein Problem, wenn Arbeitgeber von vornherein "Voraussetzung: weiblich oder transsexuell" in ihre Stellenangebote schreiben.
Das nennt man dann wahrscheinlich "positiven Sexismus" (genauso wie es in Amerika "positiven Rassismus" gibt, der sich gegen weiße richtet). Dass sich ein paar labile Persönchen in ihrem Hobby gestört fühlen, weil in irgendeinem 2.000 Meilen entfernten Loch ein pre-pubertärer Jugendlicher Witze reißt, ist natürlich viel, VIEL schlimmer!
Aber hey, ist ja anscheinend kein Problem, wenn Arbeitgeber von vornherein "Voraussetzung: weiblich oder transsexuell" in ihre Stellenangebote schreiben.
Das nennt man dann wahrscheinlich "positiven Sexismus" (genauso wie es in Amerika "positiven Rassismus" gibt, der sich gegen weiße richtet). Dass sich ein paar labile Persönchen in ihrem Hobby gestört fühlen, weil in irgendeinem 2.000 Meilen entfernten Loch ein pre-pubertärer Jugendlicher Witze reißt, ist natürlich viel, VIEL schlimmer!
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Ja, wie gesagt - ich hab mich mit ihrem Werk noch nicht auseinandergesetzt und kenne sie hauptsächlich aus diversen Zeitungsartikeln, aber die wurden wohl sehr einseitig gehalten, wenn ich mir deinen Text so anschaue. Ich verfolge das Thema nur am Rande; das ist vermutlich zu oberflächlich.Ninas Ex hat geschrieben:Ähm nein, Jehane, vielleicht solltest du dir mal zumindest eine Miniserie auf Feminist Frequency zu Gemüte führen, denn deine Ausführungen gehen leider völlig an der Kritik von Anita Sarkeesian vorbei! Wie sie die Szenen auswählt, darüber kann ich nix sagen, aber sie verfolgt definitiv keine "Theorie, dass Spiele per se sexistisch sind". Im Gegenteil, sie hat erst vor einiger Zeit einen Beitrag über besondere feministische Momente in Spielen gemacht, also Spiele, die ihrer Meinung nach toll sind, weil sie ein differenziertes und buntes Geschlechterbild pflegen. Was sie schon macht, ist Kritik üben an sexistischen Bildern und Erzählungen in Computerspielen. Aber sie hält dem immer auch entgegen, dass es andere Bilder und Erzählungen gibt, die sie gut findet, weil sie eben nicht sexistisch sind. Zum Beispiel hebt sie einmal sogar Monkey Island positiv hervor, weil dort die Geschlechterrollen ironisch in Frage gestellt werden: Elaine weiss sich selbst aus der Gefangenschaft durch LeChuck zu befreien und braucht die Hilfe von Guybrush, dem edlen Retter, gar nicht. Außerdem bemerkt Anita Sarkeesian jedes Mal: "...but remember that it is both possible (and even necessary) to simultaneously enjoy media while also being critical of it’s more problematic or pernicious aspects". Es kann also gar keine Rede davon sein, dass sie eine Theorie hat, dass Spiele per se sexistisch seien.Ich hab mich jetzt mit ihren Videos nicht auseinandergesetzt, nur Berichte drüber gelesen und das Thema "Sexismus in Games" bis dahin gar nicht wahrgenommen. Für mich klingt das so, als würde sie ganz gezielt Szenen auswählen, in denen Frauen extrem schlecht wegkommen und die ihre Theorie, dass Spiele per se sexistisch sind, bestätigen. Dabei geht völlig unter, dass es eine Menge weiblicher Spielfiguren gibt, die eine gestandene Feministin eigentlich vor Begeisterung erbeben lassen müssten - ich mein, grad das Adventure-Genre ist doch voll davon, aber das wird ausgeblendet.
Und auch dass sie positive, starke Frauenbilder angeblich ausblendet, wie du sagst, stimmt nicht. Sie widmet in ihren Serien viel Zeit für Hinweise und Ratschläge, welche alternativen Bilder und Erzählungen sie sich in Spielen wünschen würde und bringt Beispiele von Spielen, wo es ihrer Meinung nach genau richtig gemacht wird. So gehört zb Beyond Good and Evil zu einem ihrer Lieblingsspiele.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Quoten sind dämlich. Ich halte von denen deshalb nichts, weil jeder Frau, die einen Job aufgrund einer Quote bekommt, sofort das Label "Quotenfrau, kann nix" umgehängt wird und die Qualifikation völlig wurscht ist. Die Situation ist halt mittlerweile völlig verfahren; es wird nach immer mehr Quoten geschrien, weil: zu wenig Frauen in Führungspositionen, zu wenig Frauen hier, zu wenig Frauen da. Ich kann's echt nicht mehr hören, hab allerdings auch keine Lösung für die Situation.BLINX123 hat geschrieben:Ich bin jetzt auf die ersten "Women only" Jobs in meiner Branche gestoßen.
Aber hey, ist ja anscheinend kein Problem, wenn Arbeitgeber von vornherein "Voraussetzung: weiblich oder transsexuell" in ihre Stellenangebote schreiben.
Das nennt man dann wahrscheinlich "positiven Sexismus" (genauso wie es in Amerika "positiven Rassismus" gibt, der sich gegen weiße richtet). Dass sich ein paar labile Persönchen in ihrem Hobby gestört fühlen, weil in irgendeinem 2.000 Meilen entfernten Loch ein pre-pubertärer Jugendlicher Witze reißt, ist natürlich viel, VIEL schlimmer!
Was die präpubertären Witze angeht - nun ja. Eine meiner Freundinnen spielt auch online und meinte mal, was man da als Frau zu hören kriegt, sei nicht ohne. Es ist ja auch so, dass Frauen praktisch täglich irgendwelchen sexistischen Auswüchsen ausgesetzt sind. Einer meiner Freundinnen wurde in einem Lokal mal von einem Mann auf den Hintern gehauen; sie hat äußerst grantig reagiert, worauf er meinte "Ist doch nur Spaß". Daraufhin hat einer ihrer Freunde dem Typen auf den Hintern gehauen; der fand das gar nicht cool, hat sich furchtbar aufgeregt - und was hat der andere Mann zu ihm gesagt? "Ist doch nur Spaß" - um ihm zu zeigen, dass solche Übergriffe eben nicht spaßig sind. Trotzdem wird von Frauen oft erwartet, dass sie die Erklärung "Ist doch nur Spaß" akzeptieren, wenn ihnen wer auf den Hintern klopft oder sie sonstwie begrapscht, obwohl sie das nicht wollen. Und wenn wir uns dann berechtigerweise drüber aufregen, sind wir hysterisch, zickig und was weiß ich noch.
Sexismus hat übrigens sehr viele Formen. Ich wollte als Mädchen unbedingt zur Freiwilligen Feuerwehr bei uns im Dorf. Auf meine Frage, ob ich mitmachen dürfe, kam "Nein, du bist ein Mädchen". Keine Erklärung von wegen "Du bist nicht sportlich genug/nicht schnell genug/hast nicht die nötigen Skills" - irgendwas Objektivierbares. Nein, ich wurde auf mein Geschlecht reduziert und musste das akzeptieren. Auch das ist Sexismus, und mit solchen Idiotien leben Frauen oft Tag für Tag. Dazu kommen dann oberschlaue Männer, die meinen, sie müssten uns erklären, wie unser Körper funktioniert, die bestimmen wollen, zu welchem Arzt wir gehen - wir hatten in Ö erst kürzlich eine Debatte darüber, dass weibliche Gynäkologen bei der Vergabe von Kassenstellen bevorzugt werden, weil die Nachfrage extrem hoch ist und grade mal ein schwaches Viertel aller Kassen-Gyns weiblich ist. Es gibt aber Frauen, die diese doch sehr intime Untersuchung lieber von einer anderen Frau vornehmen lassen möchten - warum auch immer, das geht ja niemanden was an. Denen wurde in Zeitungsforen beinhart von irgendwelchen Männern gesagt, dass sie ja eh die Wahl hätten - sie könnten ja zum Wahlarzt gehen (der sauteuer ist) oder sonst halt zum männlichen Gynäkologen. Die haben das Problem nicht erfasst und auch nicht kapiert, was sie da grade tun - nämlich den Frauen vorschreiben, zu welchem Arzt sie zu gehen haben.
Richtig schön wird's, wenn solche Leute meinen, sie müssten erklären, dass die Menstruation ja gar nicht schmerzhaft sein kann und eine Geburt schon gar nicht (ja, solche Männer gibt's), weil wir uns das alles nur einbilden. Und so geht das praktisch täglich dahin. Man kann sich ganz gut abschotten, indem man einfach Medien und v.a. Diskussionsforen meidet, wo der geballte Sexismus bevorzugt zu Tage tritt - das geht ja teilweise so weit, dass unter den Bericht einer Vergewaltigung Sachen gepostet werden wie "Männer werden aber auch Opfer von Gewalt, wir werden psychisch fertiggemacht". Es ist einfach unlustig, es ist ermüdend, und meistens halte ich mich aus solchen Diskussionen raus, weil sie selten zu was führen. Irgendwann werden immer die blöden Quoten in die Diskussion eingebracht als Beweis dafür, dass ja auch Männer unter Sexismus leiden - was kein vernünftiger Mensch abstreiten würde, aber es geht halt gern in Richtung Relativierung. "Was, ihr regt euch über halbnackte Frauen auf einem Plakat für Bierwerbung auf? Dann müssen aber die Palmers-Plakate auch verschwinden. Und der Cola-Light-Mann auch" - so wird da teilweise argumentiert. Wie gesagt - es ist ermüdend, weil die Argumente von Frauen oft nicht ernst genommen oder verdreht werden. Und dann pfeift man halt irgendwann drauf, weil's eh nix bringt.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
BLINX123 hat geschrieben:Ich bin jetzt auf die ersten "Women only" Jobs in meiner Branche gestoßen.
Aber hey, ist ja anscheinend kein Problem, wenn Arbeitgeber von vornherein "Voraussetzung: weiblich oder transsexuell" in ihre Stellenangebote schreiben.
Das nennt man dann wahrscheinlich "positiven Sexismus" (genauso wie es in Amerika "positiven Rassismus" gibt, der sich gegen weiße richtet). Dass sich ein paar labile Persönchen in ihrem Hobby gestört fühlen, weil in irgendeinem 2.000 Meilen entfernten Loch ein pre-pubertärer Jugendlicher Witze reißt, ist natürlich viel, VIEL schlimmer!
*Lach* und das meinen die tatsächlich ernst?
Bitte poste mal so ein Inserat das klingt echt zu skuril, mir wäre es als Arbeitgeber herzlich gleich welche sexuelle Orientierung mein Arbeitnehmer/in hätte, weil das einfach deren Sache ist.
Bei so was kann man echt nur noch entsetzt den Kopf schütteln, die sexuelle Orientierung geht nur einem etwas selbst an oder den Partner/in.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Streng genommen wird die sexuelle Präferenz nicht thematisiert, denn Dreh- und Angelpunkt von Transsexualität ist die eigene Geschlechtsidentität. Die Personen empfinden sich in der Regel nicht als "transsexuell", sondern als Mann/Frau. Entsprechend ist auch fraglich, ob die "Anforderungen" auch wirklich Sinn machen oder die Sache eventuell auch einfach nach hinten losgeht.
Jetzt mal abgesehen davon, dass BLINX123 das Beispiel ohnehin nur für einen Vergleich aufführt um (nach den bisherigen Äußerungen) nochmal schön hinterher zu treten.
Jetzt mal abgesehen davon, dass BLINX123 das Beispiel ohnehin nur für einen Vergleich aufführt um (nach den bisherigen Äußerungen) nochmal schön hinterher zu treten.
- Joey
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Natürlich sind Quoten dämlich. Aber das Problem ist ja nicht, daß Frauen weniger qualifiziert wären. Sondern daß viele Arbeitgeber keine Frauen einstellen, selbst wenn sie besser qualifiziert sind, als die männlichen Bewerber, weil bei Frauen (zumindest denen in dem Alter, in dem Arbeitgeber sie gerne einstellen) immer die Gefahr besteht, daß sie schwanger werden und dann für mehr oder weniger lange Zeit ausfallen, ohne daß man ihnen kündigen kann.Jehane hat geschrieben: Quoten sind dämlich. Ich halte von denen deshalb nichts, weil jeder Frau, die einen Job aufgrund einer Quote bekommt, sofort das Label "Quotenfrau, kann nix" umgehängt wird und die Qualifikation völlig wurscht ist. Die Situation ist halt mittlerweile völlig verfahren; es wird nach immer mehr Quoten geschrien, weil: zu wenig Frauen in Führungspositionen, zu wenig Frauen hier, zu wenig Frauen da. Ich kann's echt nicht mehr hören, hab allerdings auch keine Lösung für die Situation.
Dieses Problem besteht bei Männern leider nur in sehr geringem Maße. Zwar können Männer auch in Elternurlaub gehen, aber die meisten tun dies leider nicht. Frauen, die Kinder wollen bzw. bekommen haben da nur wenig Wahl. Und genau dieses Problem versuchen solche Quoten (mit wohl eher weniger Erfolg) auszugleichen.
Wie man dieses Problem lösen kann, weiß ich auch nicht wirklich. Außer, es würde gesellschaftlich geächtet, wenn der Mann nach der Geburt des Nachwuchses nicht genausolange frei nehmen würde, wie die Frau. In manchen Ländern ist das meines Wissens nach auch schon der Fall (aber fragt bitte nicht in welchen, das habe ich leider vergessen), und diese Länder müssen sich nicht mit solchen Quotensachen rumärgern. Eingestellt wird einfach der, der am besten qualifiziert ist. Paßt!
Da hätte ich den Mann einfach mal an die Adresse einer guten Urologin verwiesen und gefragt, ob er bei Problemen diese aufsuchen würde oder doch lieber einen männlichen Urologen.wir hatten in Ö erst kürzlich eine Debatte darüber, dass weibliche Gynäkologen bei der Vergabe von Kassenstellen bevorzugt werden, weil die Nachfrage extrem hoch ist und grade mal ein schwaches Viertel aller Kassen-Gyns weiblich ist. Es gibt aber Frauen, die diese doch sehr intime Untersuchung lieber von einer anderen Frau vornehmen lassen möchten - warum auch immer, das geht ja niemanden was an. Denen wurde in Zeitungsforen beinhart von irgendwelchen Männern gesagt, dass sie ja eh die Wahl hätten - sie könnten ja zum Wahlarzt gehen (der sauteuer ist) oder sonst halt zum männlichen Gynäkologen. Die haben das Problem nicht erfasst und auch nicht kapiert, was sie da grade tun - nämlich den Frauen vorschreiben, zu welchem Arzt sie zu gehen haben.
Wobei... Es ist wohl schwer, eine gute Urologin zu finden, denn es gibt nur extrem wenige Frauen in diesem Beruf. Warum wohl? :-"
Naja, den Cool Water-Mann vermisse ich schon etwas... Falls sich noch jemand an den erinnert."Was, ihr regt euch über halbnackte Frauen auf einem Plakat für Bierwerbung auf? Dann müssen aber die Palmers-Plakate auch verschwinden. Und der Cola-Light-Mann auch" - so wird da teilweise argumentiert. Wie gesagt - es ist ermüdend, weil die Argumente von Frauen oft nicht ernst genommen oder verdreht werden. Und dann pfeift man halt irgendwann drauf, weil's eh nix bringt.
Ich denke aber, da ist eher das Problem, daß Reklame für "typische Männerprodukte" eben eher auf diesen Sex-Aspekt zielt, während "typische Frauenprodukte" eher auf den Familienaspekt zielen oder auf das Selbstbild der Frauen.
Das finde ich auch sehr sexistisch! Aber in welche Richtung bin ich mir nicht sicher. Ich denke, daß es auch eine Menge Männer gibt, denen die Familie wichtiger wäre, als irgendwelche sexy, halbnackte Frauen (Hier hat sich in der Werbung meiner Meinung nach in den letzten paar Jahren aber auch viel getan.) und die liebend gerne die Windeln ihres Nachwuchses wechseln und in einem Werbespot auf ein Babylächeln anspringen, während es auch viele Frauen gibt, die keinen Bock auf Nachwuchs haben und sich lieber einen gutgebauten männlichen Körper ansehen.
Wen also diskriminiert diese Werbung mit halbnackten Frauen nun? Die Frauen, die nur als hohle Sexobjekt dargestellt werden oder die Männer, die nur als lüsterne Konsumenten dargestellt werden, deren Geld man nur durch Sex bekommen kann?
Ich denke mal, das kommt auf den Job an. Wenn man sich als Priester der katholischen Kirche bewirbt, sollte man wohl lieber männlich und katholisch sein. (Welchen Arbeitgeber geht die Religion des Arbeitsnehmers etwas an? )Sternchen hat geschrieben:*Lach* und das meinen die tatsächlich ernst?BLINX123 hat geschrieben:Ich bin jetzt auf die ersten "Women only" Jobs in meiner Branche gestoßen.
Aber hey, ist ja anscheinend kein Problem, wenn Arbeitgeber von vornherein "Voraussetzung: weiblich oder transsexuell" in ihre Stellenangebote schreiben.
Bitte poste mal so ein Inserat das klingt echt zu skuril, mir wäre es als Arbeitgeber herzlich gleich welche sexuelle Orientierung mein Arbeitnehmer/in hätte, weil das einfach deren Sache ist.
Bei so was kann man echt nur noch entsetzt den Kopf schütteln, die sexuelle Orientierung geht nur einem etwas selbst an oder den Partner/in.
Wenn man in einer Transenbar arbeiten möchte, wäre es wohl gut, eine Transe zu sein. Falls das Konzept der Bar es verlangt.
Aber grundsätzlich ist es verboten, jemanden wegen seines Geschlechts (oder seiner Religion) zu diskriminieren. Ist es also kein Job, der wirklich aus objektiven Gründen nur von einem bestimmten Geschlecht ausgeführt werden kann, könnte man dagegen klagen, wenn die eigene Bewerbung aus diesem Grund abgelehnt würde.
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)
Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? Dann aber mal auf!
Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? Dann aber mal auf!
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Joey hat geschrieben: Ich denke mal, das kommt auf den Job an. Wenn man sich als Priester der katholischen Kirche bewirbt, sollte man wohl lieber männlich und katholisch sein. (Welchen Arbeitgeber geht die Religion des Arbeitsnehmers etwas an? )
Wenn man in einer Transenbar arbeiten möchte, wäre es wohl gut, eine Transe zu sein. Falls das Konzept der Bar es verlangt.
Aber grundsätzlich ist es verboten, jemanden wegen seines Geschlechts (oder seiner Religion) zu diskriminieren. Ist es also kein Job, der wirklich aus objektiven Gründen nur von einem bestimmten Geschlecht ausgeführt werden kann, könnte man dagegen klagen, wenn die eigene Bewerbung aus diesem Grund abgelehnt würde.
Stimmt für ne Transenbar wäre das als Kriterium wohl denk ich noch ok hmm, allerdings, angenommen ein kleinwüchisger Mann würde gerne bei mir Arbeit wollen, würde ich sie ihm natürlich auch geben ich finde man sollte Menschen nicht wegen Hautfarbe, Aussehen, oder Sexueller Orientierung/Geschlecht ablehnen, wo kämen wir dahin wenn sich das durchsetzen würde?
Das wäre nur noch diskrimnierend :/ ich würde lediglich dann dem kleinwüchsigen dem Job nicht geben, wenn zb das der Job eines Bauarbeiters wäre, und er ihn kräftemässig nicht schaffen würde, oder den Eindruck auf mich macht.
Gewisse Kriterien müssen für jeden Job halbwegs erfüllt werden können, aber überzogene Jobansprüche gibts schon zur Genüge, und das muss bei einer Masse die händeringend Arbeit sucht echt nicht sein.
Da merkt man leider einfach das die Firmen heutzutage viel viel zu Macht haben, über die Arbeitnehmer :/
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
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Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Ja, ist mir auch oft so gegangen, dass ich einen Job nicht bekommen hab, weil ich halt grade im besten gebärfähigen Alter war; in einem Fall hab ich den Job dann zwar bekommen, wurde aber vorher beim Einstellungsgespräch dezidiert nach Kinderwunsch gefragt. Ich war zu dem Zeitpunkt schon länger arbeitslos und hab mir gedacht, pfeif drauf, ich will den Job - auch wenn ich die Frage an sich unverschämt finde. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist das zum Glück überhaupt kein Thema. Wenn eine Frau schwanger wird, geht sie in Mutterschutz und dann in Karenz, wenn sie zurückkommt, kriegt sie ihren alten Posten wieder, und wenn sie in Elternteilzeit gehen will, geht das auch. Es wird auch nicht rumgemeckert, wenn sie mal ausfällt, weil das Kind krank ist. Und die Männer, jedenfalls die meiner Generation und jünger, nehmen auch Karenzzeiten in Anspruch, ohne dass jemand mit dem Finger auf die zeigt und sagt "Höhö, der geht in Karenz, was für ein Weichei". Die Zahl der Männer, die insgesamt in Karenz gehen, ist zwar immer noch sehr niedrig, aber es wird langsam. Alle meine männlichen Freunde, die mit ihren Frauen eine Familie gegründet haben, sind in Karenz gegangen, und jeder von denen meint, dass das die beste Entscheidung ever war. In den Fällen, wo ein zweites Kind geboren wurde, sind die Väter auch wieder mit Begeisterung in Karenz gegangen.Joey hat geschrieben:Natürlich sind Quoten dämlich. Aber das Problem ist ja nicht, daß Frauen weniger qualifiziert wären. Sondern daß viele Arbeitgeber keine Frauen einstellen, selbst wenn sie besser qualifiziert sind, als die männlichen Bewerber, weil bei Frauen (zumindest denen in dem Alter, in dem Arbeitgeber sie gerne einstellen) immer die Gefahr besteht, daß sie schwanger werden und dann für mehr oder weniger lange Zeit ausfallen, ohne daß man ihnen kündigen kann.Jehane hat geschrieben: Quoten sind dämlich. Ich halte von denen deshalb nichts, weil jeder Frau, die einen Job aufgrund einer Quote bekommt, sofort das Label "Quotenfrau, kann nix" umgehängt wird und die Qualifikation völlig wurscht ist. Die Situation ist halt mittlerweile völlig verfahren; es wird nach immer mehr Quoten geschrien, weil: zu wenig Frauen in Führungspositionen, zu wenig Frauen hier, zu wenig Frauen da. Ich kann's echt nicht mehr hören, hab allerdings auch keine Lösung für die Situation.
Dieses Problem besteht bei Männern leider nur in sehr geringem Maße. Zwar können Männer auch in Elternurlaub gehen, aber die meisten tun dies leider nicht. Frauen, die Kinder wollen bzw. bekommen haben da nur wenig Wahl. Und genau dieses Problem versuchen solche Quoten (mit wohl eher weniger Erfolg) auszugleichen.
Wie man dieses Problem lösen kann, weiß ich auch nicht wirklich. Außer, es würde gesellschaftlich geächtet, wenn der Mann nach der Geburt des Nachwuchses nicht genausolange frei nehmen würde, wie die Frau. In manchen Ländern ist das meines Wissens nach auch schon der Fall (aber fragt bitte nicht in welchen, das habe ich leider vergessen), und diese Länder müssen sich nicht mit solchen Quotensachen rumärgern. Eingestellt wird einfach der, der am besten qualifiziert ist. Paßt!
Der wurde eh gefragt, wie es ihm ginge, wenn er eine urologische Untersuchung bei einer Frau machen müsste und keine andere Wahl hätte. "Mir wäre das wurscht, ich sehe ja nicht den Mann oder die Frau, sondern den Arzt und überhaupt haben Frauen auch urologische Probleme."Joey hat geschrieben:Da hätte ich den Mann einfach mal an die Adresse einer guten Urologin verwiesen und gefragt, ob er bei Problemen diese aufsuchen würde oder doch lieber einen männlichen Urologen.Jehane hat geschrieben:
wir hatten in Ö erst kürzlich eine Debatte darüber, dass weibliche Gynäkologen bei der Vergabe von Kassenstellen bevorzugt werden, weil die Nachfrage extrem hoch ist und grade mal ein schwaches Viertel aller Kassen-Gyns weiblich ist. Es gibt aber Frauen, die diese doch sehr intime Untersuchung lieber von einer anderen Frau vornehmen lassen möchten - warum auch immer, das geht ja niemanden was an. Denen wurde in Zeitungsforen beinhart von irgendwelchen Männern gesagt, dass sie ja eh die Wahl hätten - sie könnten ja zum Wahlarzt gehen (der sauteuer ist) oder sonst halt zum männlichen Gynäkologen. Die haben das Problem nicht erfasst und auch nicht kapiert, was sie da grade tun - nämlich den Frauen vorschreiben, zu welchem Arzt sie zu gehen haben.
Wobei... Es ist wohl schwer, eine gute Urologin zu finden, denn es gibt nur extrem wenige Frauen in diesem Beruf. Warum wohl? :-"
Es gibt haufenweise Werbung, die für beide Geschlechter sexistisch ist. Ich find ja Werbespots grauenhaft, in denen Männer als Vollidioten hingestellt werden, so nach dem Motto "Na, er hat's grad und grad geschafft, die Wäsche zu waschen, ohne dass sich die verfärbt". Oder "Meine Güte, jetzt muss ich ihm schon wieder sagen, welches Spülmittel wir verwenden, aber er ist ja so ein Held, weil er die Spülmaschine betätigt" - ich mein, das ist für Männer ja auch beleidigend.Joey hat geschrieben:Naja, den Cool Water-Mann vermisse ich schon etwas... Falls sich noch jemand an den erinnert.Jehane hat geschrieben:
"Was, ihr regt euch über halbnackte Frauen auf einem Plakat für Bierwerbung auf? Dann müssen aber die Palmers-Plakate auch verschwinden. Und der Cola-Light-Mann auch" - so wird da teilweise argumentiert. Wie gesagt - es ist ermüdend, weil die Argumente von Frauen oft nicht ernst genommen oder verdreht werden. Und dann pfeift man halt irgendwann drauf, weil's eh nix bringt.
Ich denke aber, da ist eher das Problem, daß Reklame für "typische Männerprodukte" eben eher auf diesen Sex-Aspekt zielt, während "typische Frauenprodukte" eher auf den Familienaspekt zielen oder auf das Selbstbild der Frauen.
Das finde ich auch sehr sexistisch! Aber in welche Richtung bin ich mir nicht sicher. Ich denke, daß es auch eine Menge Männer gibt, denen die Familie wichtiger wäre, als irgendwelche sexy, halbnackte Frauen (Hier hat sich in der Werbung meiner Meinung nach in den letzten paar Jahren aber auch viel getan.) und die liebend gerne die Windeln ihres Nachwuchses wechseln und in einem Werbespot auf ein Babylächeln anspringen, während es auch viele Frauen gibt, die keinen Bock auf Nachwuchs haben und sich lieber einen gutgebauten männlichen Körper ansehen.
Wen also diskriminiert diese Werbung mit halbnackten Frauen nun? Die Frauen, die nur als hohle Sexobjekt dargestellt werden oder die Männer, die nur als lüsterne Konsumenten dargestellt werden, deren Geld man nur durch Sex bekommen kann?
Bei halbnackten Frauen/Männern kommt's auf das Produkt an, für das geworben wird - bei Unterwäsche ist es logisch, dass man das mit halbnackten Menschen bewirbt, Badewäsche ebenfalls. Bei Bier und Autos wird's halt grenzwertig, und oft sind ja auch Slogans dabei, die einem den Magen umdrehen - irgendein Installateur in Österreich hat mal mit einem Slogan à la "Ich verlege gerne Rohre bei Ihnen" geworben, zwar ohne halbnackte Frau, aber halt auch grenzwertig. Die finden das ja auch noch originell O_O Wenn eine Diskussion über Werbung mit halbnackten Frauen losbricht, kommt ja auch gerne das Argument "Die machen das aber freiwillig". Stimmt. Deswegen kann's trotzdem unpassend/sexistisch sein. Ich frag mich ja auch immer, wie mies das Produkt sein muss, wenn die Firma es nötig hat, mit einer halbnackten Frau dafür zu werben bzw. ob denen echt keine andere Möglichkeit einfällt, Aufmerksamkeit zu erregen. Es gibt ja auch gute Werbung, so ist es ja nicht. Blöderweise fällt mir ad hoc kein Beispiel ein *meh*
Shiny.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Anita Sarkeesian gestaltet neuerdings eine Videoserie über positive weibliche Charaktere in Computerspielen. Den Anfang macht Jade aus Beyond Good and Evil:
http://feministfrequency.com/2015/05/11 ... -good-evil
Ich hoffe, dass sie sich auch noch mit Charakteren aus "echten" Adventures befassen wird. Beyond Good and Evil ist ja nur ein Action-Adventure, das aber trotzdem eine sehr mitreissende Geschichte erzählt und eine ziemlich einzigartige Athmosphäre hat. Ich habe es trotz Frustmomenten sehr gerne gespielt und fand die Hauptfigur Jade auch sehr faszinierend.
http://feministfrequency.com/2015/05/11 ... -good-evil
Ich hoffe, dass sie sich auch noch mit Charakteren aus "echten" Adventures befassen wird. Beyond Good and Evil ist ja nur ein Action-Adventure, das aber trotzdem eine sehr mitreissende Geschichte erzählt und eine ziemlich einzigartige Athmosphäre hat. Ich habe es trotz Frustmomenten sehr gerne gespielt und fand die Hauptfigur Jade auch sehr faszinierend.
- elfant
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Es mag daran liegen, daß ich das Spiel "Beyond good & evil" schon nicht magt, aber ich sehe da nichts positives, sondern sehe eher eine Verkehrung negativer Aspekte.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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- Riesiger Roboteraffe
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- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Net
Zanthia, obwohl, da wird sie deren Hang zur Mode kritisieren. Wobei das Spiel ja am Ende ironisch mit den Rollen spielt. Sie macht alles und Marco ist der Held. Elaine Marley müsste ihr ja auch gefallen. Guybrush ist ja der Sissiboy.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares