Arbeitserlaubnis

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neon
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Arbeitserlaubnis

Beitrag von neon »

Eine ganz blöde Frage.

Eine Freundin bewirbt sich online.

Erste Frage: Nationalität.
Kann sie mit 'deutsch' beantworten, steht ja so im Pass

Nächste Frage: Arbeitserlaubnis. Mögliche Antworten: Ja oder Nein.

Nein wäre richtig, weil sie ja explizit keine ausgestellt bekommen hat.

Ja wäre aber auch richtig, da sie als Deutsche in Deutschland ja sowieso per § 12 GG freie Berufswahl und automatisch eine Arbeitserlaubnis hat.

Was würdet ihr wählen. Ja oder nein?
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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heloklastit
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von heloklastit »

Sicher das die Frage nur beantwortet werden muss wenn Nationalität mit 'NEIN' beantwortet wurde?
Ich würde es frei lassen oder Ja klicken.
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neon
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von neon »

Das ist ja das dumme. Eigentlich sollte die Frage gar nicht mehr gestellt werden, wenn Nationalität mit 'deutsch' beantwortet ist. Oder mit irgendeiner Nationalität aus dem EU-Raum. Ist aber erforderlich.
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Anke
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Anke »

Dann ist das Feld wahrscheinlich immer verfügbar. Entweder, weil's nicht ordentlich programmiert wurde oder damit niemand versehentlich vergisst, "Nein" anzuklicken.

Warum soll sie nicht auf "Ja" klicken? Wie du selbst sagst, verfügt sie als Staatsbürgerin automatisch über eine Arbeitserlaubnis. Dass man ihr nicht direkt einen Wisch in die Hand gedrückt hat, auf dem das steht, ändert daran doch nichts. Wer hat sowas schon? Da würde ich mir nicht so einen Kopf drum machen.


Aber Achtung: Diese Meinung gründet sich allein auf gesunden Menschenverstand und nicht auf Fachwissen. :wink:
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elfant
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von elfant »

Mit nichtvorhandenes Fachwissen kann ich ja immer glänzen:
Es ist durchaus möglich für einen Beruf keine Arbeitserlaubnis zu haben, was aber meisten an bestimmte Berufbedingungen geknüpft ist. Die zweite Möglichkeit besteht in einem zum Beispiel von einem Gericht ausgesprochenem Berufsverbot.

Die Wahrscheinlichkeit einer schlechten Inplementierung ist allerdings am Höchstem.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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Simon
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Simon »

Ich habe in den letzten Wochen auch versucht, mich in Deutschland zu bewerben. Viele Unternehmen scheinen richtig mies programmierte Bewerbungsportale zu haben. Dinge sind unklar, bestimmte Seiten funktionieren nicht… Also ehrlich gesagt frage ich mich, was ich von der Firma (und deren Produkte) erwarten soll.
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Engel
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Engel »

Mich machen Firmen, bei denen die Bewerbungsportale nicht funktionieren, misstrauisch.

Für ein seriöses Unternehmen sollte es doch wohl möglich sein, das hinzukriegen.
stundenglas
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von stundenglas »

Nein anklicken.

Gleichzeitig nachfragen/forschen wer für diese Umfrage Verantwortlich ist und den BUG melden.

Die Wahrscheinlichkeit ist eh hoch das man wegen irgendeinem Kleinkram aussortiert wird, oder die Anzahl der Bewerber zu hoch ist. Dadurch verbessert man aber die Chancen, sofern es geändert wird. Für folgende Bewerber es leichter zu verstehen.

Mich würde es auch nicht stören ohne Arbeitserlaubnis, mich für eine Tätigkeit die ich als Freizeit verstehe bezahlen zu lassen. ;)
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Ninas Ex
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Ninas Ex »

Also mich würde diese Firma schon allein deshalb mißtrauisch machen, weil für das Unternehmen die Herkunft an oberster Stelle steht und scheinbar wichtiger ist als die Eignung aufgrund des Könnens und der Qualifikation. Ich weiss nicht, wie das in Deutschland ist, aber hier in Österreich gibt es Gesetze gegen Diskriminierung und jemanden wegen seiner Herkunft nicht für einen Job zu nehmen ist ja wohl eindeutig Diskriminierung. Ich würde für so eine seltsame Firma sicher nicht arbeiten.
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von elfant »

Es gibt in Deutschland ebenfalls ein Antidiskriminierungsgesetz und dieses ist schlicht schwachsinnig: Eine Bewerbung bei der man anschließend keine Klage alleine aufgrund dieses Gesetzes zwecks Einstellung erheben kann, besteht aus einem leerem Umschlag. Die richterliche Rechtssprechung sieht natürlich wieder anders aus.

Das fast alle Firmenseiten außerhalb der IT - Branche oder mit einem Schwerpunkt Internet mies zusammen geschustert sind, dürfte keinen überraschen.
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Simon
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Simon »

elfant hat geschrieben:Das fast alle Firmenseiten außerhalb der IT - Branche oder mit einem Schwerpunkt Internet mies zusammen geschustert sind, dürfte keinen überraschen.
Überraschenderweise suche ich ausschließlich im IT-Bereich und nicht nur bei kleinen Klitschen.
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MarTenG
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von MarTenG »

Ninas Ex hat geschrieben:Also mich würde diese Firma schon allein deshalb mißtrauisch machen, weil für das Unternehmen die Herkunft an oberster Stelle steht und scheinbar wichtiger ist als die Eignung aufgrund des Könnens und der Qualifikation. Ich weiss nicht, wie das in Deutschland ist, aber hier in Österreich gibt es Gesetze gegen Diskriminierung und jemanden wegen seiner Herkunft nicht für einen Job zu nehmen ist ja wohl eindeutig Diskriminierung. Ich würde für so eine seltsame Firma sicher nicht arbeiten.
Nur ist es in diesem Fall keine Diskriminierung, a la "Türken wollen wir nicht" sondern die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Eine Firma darf niemanden einstellen, der keine Arbeitserlaubnis hat. Wenn ich mich zurückerinner als ich das letzte mal großflächig Bewerbungen verschickt habe, hatten die meisten dieser Formulare aber bereits eine Eingrenzung auf "Ich bin EU-Bürger ja/nein/leider ;) "

Ansonsten ist es so, dass andere Länder was Gleichberechtigung angeht leider wesentlich weiter sind als Deutschland. Man ist von seiten der Politik zwar richtig stolz darauf, per Gesetz geregelt zu haben, das Fotos nur noch in Ausnahmefällen (z.B. bei Models) für eine Bewerbung verlangt werden dürfen, die Realität sieht aber anders aus.

Es gibt wohl einige wenige Firmen die Bewerbungen vor der Einsichtnahme der Personaler anonymisieren, aber die bilden die absolute Ausnahme. Wobei ich denke gerade online Bewerbungsformulare würden hierfür eine gute Basis sein.
Simon hat geschrieben:
elfant hat geschrieben:Das fast alle Firmenseiten außerhalb der IT - Branche oder mit einem Schwerpunkt Internet mies zusammen geschustert sind, dürfte keinen überraschen.
Überraschenderweise suche ich ausschließlich im IT-Bereich und nicht nur bei kleinen Klitschen.
Mir fällt jetzt auf Anhieb kein wirkich gut gemachtes Bewerbungsportal einer IT-Firma ein. Die positiven Beispiele glänzen dadurch, dass man genau so gut eine Email mit Anhang schicken könnte, dicht gefolgt von denen wo man irgendwie alles rein schustern kann wenn man einen 08/15 Lebenslauf hat.
Aber man hat im negativen fast alles. Von Seite geht gar nicht, über Ladezeiten jenseits von gut und böse (idealer weise mit Session time-out dazwischen) bishinzu falschen Verlinkungen mittendrin...
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von elfant »

Ich würde mich gerne damit rauswinden, dass ich nicht geschrieben habe, dass diese Seiten gut sind. :^o
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von Ninas Ex »

@ MarTenG: Mich irritiert aber bei diesem Jobinserat oben, dass die Frage nach der Herkunft überhaupt gestellt wird und dann auch noch gleich zu Beginn. Ich meine, wenn es nur darum geht herauszufinden, ob die Bewerber eine Arbeitserlaubnis haben, dann ist es doch naheliegend, genau danach zu fragen und nicht nach der Herkunft, oder?
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Re: Arbeitserlaubnis

Beitrag von MarTenG »

An und für sich ja, aber ich verweise da wieder auf meine Aussage das man in Deutschland hier etwas zurück ist.

Und tratitionell stehen auf dem Lebenslauf oben die persönlichen Daten - mit Familienstand und Staatsangehörigkeit. In der Konsequenz wird das also auch in den Onlineauftritten so abgefragt. Muß einem nicht gefallen, aber wenn man jeder Firma wo sowas auftaucht gleich Bösartigkeit unterstellt ist es besser man bewirbt sich nicht in Deutschland, spart dann Zeit und Nerven.

elfant hat geschrieben:Es gibt in Deutschland ebenfalls ein Antidiskriminierungsgesetz und dieses ist schlicht schwachsinnig: Eine Bewerbung bei der man anschließend keine Klage alleine aufgrund dieses Gesetzes zwecks Einstellung erheben kann, besteht aus einem leerem Umschlag
Da gab es mal einen Fall bei dem mit der Ablehnung die Bewerbungsunterlagen zurückgeschickt wurden. Die Personaler haben allerdings vergessen den Vermerk "Ossi" vom Lebenslauf zu entfernen. Für die Richter war das allerdings kein ausreichender Grund. Eigentlich weiß man es nur genau wenn einem geraderaus gesagt wurde "aus diesem diskriminierenden Grund stellen wir dich nicht ein" - und beweisen kann man es dann immernoch nicht...
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