Beowulf hat geschrieben: ↑30.06.2018, 14:47
Liest sich wie das typischen Gejammer einer Frau, die in einer Firma keinen Fuß fassen konnte. Das muss dann natürlich zu einer Sexismus-Debatte aufgebauscht werden, wie immer.
Dabei vergessen viele dass Pixar kein Wohlfahrtsverein oder öffentliche Institution ist, der irgend welchen Quotenregelungen unterliegt. Wer schon allein auf sexistische Kommentare keine passende Antwort parat hat, der hat es eben schwer in der Berufswelt.
Dann findest du es also in Ordnung, dass die Frauen ungefragt begrabscht werden? Dass die eine leitende Mitarbeiterin trotz mehrerer Anfragen keine Hilfe bei einem sehr großen Projekt bekam, sie dann wegen Überarbeitung zur Kur musste und ihrem männlichenU!) Nachfolger sofort ein halbes Dutzend Assistenten gegeben wurde? Dass ein Mann alle Frauen, die er nicht attraktive fand aufs übelste gemobbt und alle, die er attraktiv fand, ständig angemacht hat, obwohl diese das nicht wollten? Dass sämtliche Beschwerden bezüglich der grabschenden und dauerkommentierenden Männer ignoriert wurden, obwohl sich etliche Frauen über immer dieselben Kollegen beschwert haben? Dass die Führungsriege ihr versichert hat, dass sie sich des Problems bezüglich eines Mitarbeitersbewusst wären und sich darum kümmern würden, um den Kerl ein paar Tage später auch noch zu befördern?
Sie sagt ja, dass es auch männliche Kollegen gab, die sich nicht daneben benommen haben, sonst wäre sie wohl kaum fünf Jahre lang dort geblieben, aber dass diese Debatte überhaupt existiert, liegt nur daran, dass es Männer gibt, die meinen, Frauen 24 Stunden am Tag wie Sexspielzeuge behandeln zu dürfen. Dazu kommen dann noch die, die meinen, die Frauen wären nur hysterisch und generell nicht ernst zu nehmen, also solche wie du. Wahrscheinlich wären wir unempfindlicher, wenn wir das nicht schon seit Jahrhunderten über uns ergehen lassen müssten.
Deine Aussage, dass wir uns ein dickes Fell zulegen sollen, ist eine Unverschämtheit. Warum glaubst du, ihr Männer hättet das Recht, sexistische Kommentare abzugeben und uns Frauen als minderwertige Sexobjekte zu behandeln?
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
Man darf nicht immer alles glauben was im Internet steht. Vielleicht lügt die Frau einfach oder hat eine verzerrte Wahrnehmung. Bitte nicht immer in solche Dinge hineinsteigern.
Andererseits wäre es auch möglich dass die Vorwürfe stimmen. Aber dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man setzt sich durch (im Notfall gerichtlich) oder man meidet die Firma. Selbstmitleid und das ständige Sich-als-Opfer-sehen bringen einen nicht weiter. Wenn begrapscht wird, einfach eine Ohrfeige geben. Kommen dumme Sprüche, eine passende Antwort geben. Was generell das Mobbing angeht, da scheint dies alle Geschlechter zu betreffen und momentan kein Kraut dagegen gewachsen zu sein. So kenne ich z.B. eine junge Frau, die in ihrem Betrieb massiv gemobbt wird... und ihre Beschwerden bewirken auch nichts. Nur geht in diesem Fall dass Mobbing von Frauen selber aus.
Pixar ist eine Firma, der es vor allem um Erfolg geht. Und der Erfolg gibt dieser Firma eben nun mal Recht. Und dass ich Frauen ernst nehme sieht man vor allem daran, dass ich ihnen zutraue sich selbst zu verteidigen. Eine selbstbewusste, emanzipierte Frau braucht dein Mitleid nicht, denn wenn du den Helden in schimmernder Rüstung spielen willst, wird dir nur wieder genau das als Sexismus ausgelegt.
Denn Fakt ist auch, dass viele Chefs nur noch ein Gespräch mit einer weiblichen Mitarbeiterin halten, wenn mindestens eine weitere Person dabei ist. Denn läuft bei dem Gespräch mal etwas nicht nach dem Willen der Frau, wird sonst manchmal sehr schnell die Sexismus-Keule geschwungen. So kann es auch gehen.
Ach, und deswegen sollte man also gar nichts ändern? Manche Probleme lassen sich nur lösen, wenn die Gesellschaft gemeinsam daran arbeitet. Hätte jeder immer nur den Kopf weggedreht, gäbe es in den USA heute noch Sklaverei. Dann bräuchten wir Frauen heute noch die Erlaubnis des Ehemannes, um überhaupt arbeiten zu dürfen. Und Vergewaltigung in der Ehe wäre noch heute keine Straftat. Änderungen geschehen nicht von selbst, und einer allein kann nicht die ganze Welt ändern. Das geht nur, wenn genug Leute dahinter stehen.
Wenn du nichts ändern willst, dann halt dich eben raus. Es lohnt sich nicht, darüber zu streiten.
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
Halt du dich doch heraus. Außer Geseier hast du doch nichts zu bieten. Vieles hat sich in der Vergangenheit zum Positiven für die Frau entwickelt. Und dies wurde erst möglich durch Menschen, die sich NICHT selbst bemitleidet haben. Und wenn du wirklich gegen Mobbing & Co. angehen möchtest, dann müssen Frauen und Männer zusammenarbeiten... und nicht gegeneinander. Dies ist aber nicht möglich, wenn weiterhin nur polarisiert und gespalten wird.
Wenn du etwas ändern willst, dann doch bitte erst mal dich selbst. Denn ein Partner ohne "dickes Fell", so wie du es bezeichnest, ist nicht verlässlich. Denn nur wenn ein Partner auch trotz diverser Widrigkeiten durchhält und zu einem steht, nur dann hat eine Beziehung dauerhaft eine Chance.
-Du beleidigst mich also? Du ziehst einfach den Schluss, dass ich mich immer über so etwas auslasse, obwohl ich es nur dieses Mal tue.
-Ich bemitleide mich nicht, denn ich bin nicht und war noch nie in der Situation. Das interpretierst du nur in mich hinein, weil du außer persönlichen Angriffen kein einziges Argument mehr hast. Wenn du doch eines hast, bring es ruhig und beweise mir das Gegenteil. Ich bin einfach nur nicht glücklich darüber, dass andere Frauen immer noch so etwas durchmachen müssen, weil die Kerle, die diese Dinge tun, sich gegenseitig Deckung geben. Jetzt verbünden wir Frauen uns langsam, und nicht nur die Opfer, sondern wir alle. Und wir haben auch reichlich Rückhalt aus den Reihen der Männer.
-Du gehst davon aus, dass eine Frau in einer solchen Firma einfach mal eben auf die Männer einprügeln könnte, ohne dass sie selbst gefeuert würde und der eigentliche Täter sie noch auslacht, weil er die nächste Beförderung schon in der Tasche hat. Womöglich wird sie dann auch noch wegen Körperverletzung verklagt und er bekommt recht. Weil die Welt nun einmal ungerecht ist.
-Wenn eine Frau zuschlägt, muss sie den Kerl schon K. O. schlagen, weil Männer in der Regel kräftiger sind als Frauen. Wenn sie ihn nur reizt und er richtig auf sie losgeht, ist es aus. Oder es wird für sie noch schlimmer, weil er sich rächen will. Deswegen schaltet sie höhere Instanzen ein und hofft, dass die Chefetage dem ein Ende setzt. Was dem Gesetz nach auch deren Pflicht wäre.
-Gewalt erzeugt immer Gegengewalt. Was glaubst du, warum es so viele Kriege auf der Welt gibt? Es ist besser, man löst diese Probleme im Großen und mit Worten, damit sie endlich aus dieser Welt verschwinden.
-Diese Firmen anzuprangern dient dazu, die Menschen dagegen zu mobilisieren. Das einzige, was in einer solchen Firma etwas ändern kann, ohne die gesamte Führungsriege auszutauschen, ist ein Rückgang der zahlenden Kundschaft. Das funktioniert aber nur, wenn die Menschen auch davon erfahren. Weshalb ich diesen Link an ausgewählten Stellen weiterverbreite. Das heißt, nicht in Foren, wo sich fast nur Leute mit deiner Wegschaustrategie tummeln.
-Me Too ist eine Debatte, die nicht nur Frauen betrifft. Terry Crews, ein männlicher Schauspieler, der von einem Manager betascht wurde und sogar bedroht wurde, er würde bei The Expandables 3 rausfliegen, wenn er die Anschuldigungen nicht zurücknähme. Deswegen gehört er jetzt nicht mehr zu den Synchronsprechern der Filmreihe. Die Opfer von Kevin Spacey waren alle junge Männer, oft noch minderjährig. Außerdem gibt es auch Männer, die von Frauen missbraucht wurden. Wenn diese nun auch sprechen können und angehört werden, ohne dass andere Männer sie auslachen, ist das wirklich höchste Zeit. Das funktioniert aber nur, wenn man die Debatte auch ernst nimmt, was du offenbar nicht tust. Das fängt bei den weiblichen Opfern nur an, aber es hört bei ihnen noch lange nicht auf.
-Ein Opfer kann lügen, das ist wahr. Der Dame, die Karl Dall beschuldigt hat, habe ich nicht geglaubt. Nicht, weil ich ein Fan von ihm wäre, sondern weil man gar nicht lange recherchieren musste, um zu erfahren, dass sie gerne Prominente gestalkt und bei Abweisung falsche Anschuldigungen gemacht hat. Ich persönlich verachte solche Lügnerinnen. Sie zerstören Leben und machen die wirklichen Opfer unglaubwürdig. Aber dieser ehemaligen Pixar-Angestellten glaube ich. Sie nennt mehrere Namen, steht mit ihren Namen und ihrer Karriere dafür ein.
-Warum klagt sie dann nicht? Das habe ich mich auch erst gefragt. Die Antwort darauf hat mir gar nicht gefallen. Solche Prozesse sind lang und sehr teuer. Sie können eine Privatperson finanziell ruinieren. Und die Erfolgsaussichten in diesen Prozessen sind nicht sehr hoch, weil diese Taten schwer zu beweisen sind und die Firmen sich in der Regel die deutlich besseren Anwälte leisten können. Es ist einfach eine Kosten-Erfolgsaussichten-Rechnung. Außerdem sind diese Prozesse für die Opfer oft ein Spießrutenlauf, weil sie die Geschehnisse immer wieder beschreiben, erneut durchleben und sich dann noch dafür rechtfertigen müssen. Ja, das habe ich aus Opferberichten. Es gibt sogar Vergewaltigungsopfer, die sagen, dass sie das im Nachhinein lieber für sich behalten hätten, weil sie sich darüber hinaus noch Vorwürfe anhören dürfen, sie wären selbst Schuld, weil sie unvorsichtig waren. Das habe ich von den Opfern selbst gehört. Nein, wir sind nicht für das Handeln der Täter verantwortlich. Deswegen wird es Zeit, dass diese Dinge endlich nicht mehr von der Gesellschaft akzeptiert werden. Dass wir die Täter dafür anprangern, nicht mehr die Opfer. Aber auch diejenigen, die über so etwas lügen, sollten angeprangert werden, denn durch ihre Lügen gehören sie eindeutig zu den Tätern.
Außerdem finde ich es interessant, dass du jetzt von Zusammenarbeit sprichst, obwohl du doch so offensichtlich nichts davon wissen, hören und sehen willst. Du verweigerst dich da vollkommen. Wo bleibt deine Bereitschaft zur Zusammenarbeit? Gegen Sexuelle Belästigung und gegen Mobbing. Ganz egal, welches Geschlecht nun in den jeweiligen Fällen Täter und/oder Opfer ist. Du sprichst dich gegen Polarisierung und Spaltung aus, willst dich aber nicht gegen die Taten an sich aussprechen. Irgendwie ist das paradox. Würdest du mir bitte erklären, wie das passen soll?
Was hat jetzt eigentlich Partnerschaft damit zu tun? Hier geht es um sexuelle Belästigung und Mobbing, nicht um deine private Beziehungskrise.
Im Übrigen sagt es viel über dich aus, dass deine Lösung gleich mal Gewalt ist.
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
Sein "Fell" kann man sich ja auch einfach mal eben aussuchen und es nach Bedarf auswechseln. Menschen (egal ob Männlein oder Weiblein) mit von Natur aus dünnem Fell sind also selbst schuld, dass sie nicht hartschaliger sind, und sind auch entsprechend Freiwild für jeden, der jemanden braucht, den er fertig machen und erniedrigen kann?
Ganz tolle Moral.
Kostenlose Game Jam-Adventures von The Argonauts (AT-Mitglieder) und weitere von mir: Hexenwerk
Du hast angefangen, Madame! Du hast mit der typischen, weibischen Jammerei versucht zu kontern: "Dann findest du es also in Ordnung, dass die Frauen ungefragt begrabscht werden?" "Warum glaubst du, ihr Männer hättet das Recht, sexistische Kommentare abzugeben und uns Frauen als minderwertige Sexobjekte zu behandeln?"
NEIN, dieser Meinung bin ich nicht! Aber das ändert absolut nichts daran dass dies trotzdem gemacht wird... und übrigens auch von Frauen.
Und das ändert auch nichts daran, dass dies in deinem direkten Umfeld geschieht. Da braucht man kein Schneeflöckchen aus Amerika zu zitieren, welches alle Probleme eh wieder nur auf Sexismus münzt.
Und auch der Rest deines Beitrages wird meiner Bekannten auch nichts nützen, die von anderen Frauen gemobbt wird: Denn Mobbing und Sexismus sind schon jetzt in der Gesellschaft geächtet, trotzdem wird dies an der Niederträchtigkeit vieler Menschen nichts ändern... und auch nicht daran, dass diese Dinge im Geheimen weiter praktiziert werden. Denn im Zweifelsfall haben die anderen eh den längeren Hebel. Der Chef braucht einfach deinen Vertrag nicht mehr zu verlängern, und den anderen Angestellten die schon viel länger da sind als du wird eher geglaubt oder sie werden als wertvollere Arbeitskräfte erachtet.
Würdest du mir bitte erklären, wie das passen soll?
Würdest du mir vielleicht mal erklären, was passieren soll? Und zwar z.B. ohne Männer einen Generalverdacht auszusetzen? Ich habe dir doch gesagt, dass gegen Mobbing momentan kein Kraut gewachsen zu sein scheint.
Im Übrigen sagt es viel über dich aus, dass deine Lösung gleich mal Gewalt ist.
Eine Ohrfeige kann man doch wohl schwer als Gewalt ansehen. Sie ist in diesem Fall schlicht und einfach Notwehr. Es sagt eher sehr viel über DICH aus: Wie sehr darf man dich erniedrigen, bis du mal zu so einer kleinen Notfallmaßnahme greifst?
Was hat jetzt eigentlich Partnerschaft damit zu tun? Hier geht es um sexuelle Belästigung und Mobbing, nicht um deine private Beziehungskrise.
Weil die Menschen in deinem Umfeld oft auf deine Einkünfte angewiesen sind. Viele Männer sind immer noch der Alleinverdiener in der Familie. Und da können sie auch wegen Mobbing ihren Job nicht einfach sohinschmeißen. Da ist also ein dickes Fell Pflicht. Ein solches hat jeder wohl nicht im gleichen Umfang von Anfang an, aber das muss man sich dann antrainieren. Fragt doch einfach mal eure Väter, ob in ihrem Job immer alles Friede, Freude, Eierkuchen war.
Und manchmal hilft alles nichts und man muss seinen Job wechseln. Und so hat meine Bekannte ein kleines Kind, ist alleinerziehend und muss auch gucken, dass sie nach ihrem Mutter-Kind-Urlaub, der ihr wegen ihres Stresses verschrieben wurde, schleunigst eine andere Arbeit findet. Das muss sie nicht nur für sich, sondern auch für ihr Kind tun. Von nutzlosem Bedauern kann sie sich nichts kaufen.
Für diese Diskussion ist der "Gamergate"-Trööt zuständig.
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."
Auch Männer haben das Recht sich mal über derartige Themen auszulassen. "Mecker-Thread" passt da schon. Und man muss sich ja auch nicht mehr seitenlang über das Thema auslassen. Mich ärgert es einfach sehr, dass immer wieder diese überspitzten Empörungswellen aus Amerika aufgegriffen werden, Dinge die uns aber direkt betreffen oft ignoriert werden. Und ja, wir bewegen uns immer weiter auf einen totalen Überwachungsstaat zu, was aber neben mir und z10 hier so niemanden zu interessieren scheint. Als ob wir noch mehr Political Correctness und Zensur bräuchten.
Hanns-Dieter Hüsch hat in einem seiner Satire-Programme den Wettkampf der Kränksten beschrieben. "Ich habs an der Leber!" "Das ist doch noch gar nix! Ich hab beide Nieren raus!" "Das ist doch noch gar nix! Ich bin eigentlich schon tot!"
Kommt mir hier manchmal so vor. Wir wollen nicht aufrechnen, wem es nun aufsummiert am Schlechtesten geht. Es gibt immer und für jeden Zweck ein Gegenbeispiel. Ich wandle mal Orwell ab: "Allen gehts schlecht, aber den Frauen gehts schlechter."
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."
Missstände anzuprangern, die in erster Linie Frauen betreffen, ist also "typisch weibliche Jammerei". Und natürlich kann die Frau nur eine Schneeflocke sein, wenn sie sich öffentlich hinstellt und die Täter benennt. Aber sag mir doch mal, woran erkennst du, dass sie lügt?
Meine Fragen am Anfang waren eine Reaktion auf deine Unterstellung, dass ich immer alles glaube, was ich im Internet lese. Und darauf, dass du das Verhalten der Mitarbeiter mit Pixars Gewinnorientierung gerechtfertigt hast. Wahrscheinlich könnten sie den Gewinn steigern, wenn sie ein angenehmeres Betriebsklima schaffen und so das Potenzial ihres weiblichen Personals voll nutzen würden.
Letztendlich waren es aber auch nur Fragen, die dir die Chance gegeben haben, sie mit nein zu beantworten. Stattdessen meintest du, das wäre schon immer so gewesen, und die Frauen würden sich nur anstellen. Weil etwas, das schon immer so war, ja nicht geändert zu werden braucht. Und dann meinst du auch noch, die Frauen wären selbst schuld, weil sie sich ja auch hätten wehren oder es einfach an sich apprallen lassen können. Und dann hast du die nächste Beleidigungskarte gezogen und nicht mehr damit aufgehört. Du wolltest beleidigen, weil dich das Thema nervt. Gib nicht mir die Schuld an deinem Fehlverhalten, Monsieur.
Ich habe dir bereits erklärt, warum die betroffenen Frauen nicht einfach zuschlagen können. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass irgendeiner von den Tätern das so stehen ließe. Für so naiv halte ich dich wirklich nicht. Aber für dich ist es einfach, du bist ja nicht selbst betroffen. Deine Freundin, ja, aber du steckst nicht in der Situation.
Es geht bei dieser Debatte im Kern darum, dass man sich das eben nicht mehr gefallen lassen soll. Dass man aus dem Opferdasein heraustritt und, wenn auch nicht wörtlich, zurückschlägt. Nichts anderes war diese Debatte zu Anfang. Dass sie so leicht außer Kontrolle geraten konnte, ist beängstigend, war aber absehbar. Trotzdem ist es ein Schritt in die richtige Richtung, die Täter nicht mehr stillschweigend gewähren zu lassen sondern sich zu solidarisieren.
Übrigens: Ja, auch eine Ohrfeige ist Gewalt. Frag mal das Gesetzbuch. Und ob man mit Notwehr durchkommt, hängt immer davon ab, wer der Richter ist. Traurig, aber wahr.
Wenn niemand etwas sagt, dann führt das nur dazu, dass die Täter sich sicher fühlen. Sie sind in den Unternehmen höher in der Rangordnung. Sie sind körperlich stärker. Ohne das die Dinge öffentlich besprochen werden, ändert sich nie etwas.
Außerdem habe ich dir selbst einige Prominente Männer genannt, die sich erst jetzt getraut haben, zuzugeben, dass sie auch Opfer waren. Das betrifft zwar überwiegend Frauen, aber nicht nur. Und ja, Frauen können auch Täter sein. Es gibt im Internet genug Berichte von Männern, die von Frauen vergewaltigt wurden. Ja, das geht. Nur werden diese Männer in der Regel ausgelacht oder selbst von ihren Freunden nicht ernst genommen, weil das eben unmännlich wäre. Durch Me Too finden auch diese Männer endlich Gehör. Das ist so wichtig. Oder sind das auch alles nur verlogene Schneeflöckchen?
Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen wie Dreck zu behandeln. Das gilt übrigens auch für die Mobberinnen deiner Freundin. Niemand sollte so etwas aushalten müssen. Diese Frauen haben kein Recht dazu, egal womit sie das vor sich selbst auch rechtfertigen mögen. Der Arbeitgeber deiner Freundin hat die Pflicht, das abzustellen. Im Grunde könnte sie das Recht einklagen, aber wenn sie das tut, dann gibt es kein Zurück mehr. Leicht wird das nicht, und ich weiß nicht, wie viel Kraft sie noch hat. Oder sie kann sich nach einer anderen Stelle umsehen und an einen Arbeitsplatz mit besserem Betriebsklima wechseln. Aber vom Stillsitzen und Leiden wird sie irgendwann krank bis zur Arbeitsunfähigkeit. Und damit ist niemandem geholfen.
Ich finde es gut, dass du ihr offenbar den Rücken stärkst. Nun gib ihr die Kraft, etwas an ihren Arbeitsumständen zu ändern, damit sie da rauskommt. Nicht jeder ist so stark und unverwundbar wie du dich hier gibst.
Das Problem besteht übrigens nicht nur in den USA, sonst würde es hierzulande gar nicht so viele Leute interessieren. Es ist ein weltweites Problem. Aber wenn der Aufschrei groß genug ist, werden viele Firmen zum Handeln gezwungen. Wer will schon Umsatzeinbußen, weil manche das zum Anlass nehmen, die Produkte nicht mehr zu kaufen?
Das Problem ist nur, wenn man zu viel boykottiert, verhungert man irgendwann und die vielen ordentlichen und damit unschuldigen Mitarbeiter verlieren auch ihren Job. Ich bin daher ein Fan davon, die Firmen weitestgehend zu meiden, aber eben nicht komplett. Ist bei manchen eh nicht möglich.
Mobbing, ob sexistisch oder nicht, ist für mich generell ein rotes Tuch. Ich selbst wurde in der Schule jahrelang gemobbt. Mittlerweile habe ich mir eine spitze Zunge und eine gewisse Schlagfertigkeit zugelegt. Dazu kommt die Einstellung, dass kein Mensch das Recht hat, andere wie Dreck zu behandeln. Aber da muss man erstmal hinkommen. Das schafft nicht jeder so leicht. Bei mir hat es Jahre gedauert. Und es war auch nur möglich, weil ich nicht mehr an der Schule war, an der mich ganze Gruppen gemobbt haben. Einer hat angefangen, die anderen haben gesehen, dass ich ein leichtes Opfer war. So ging das immer weiter und wurde immer schlimmer.
Ja, sich zu wehren ist wichtig. Aber es gibt viele Arten, sich zu wehren. Sagen wir mal, dem einen Mobber eine Ohrfeige zu geben, hat nicht so gut geholfen. Der hat nämlich zurückgehauen. Und das konnte er um einiges besser als ich. Eine spitze Zunge funktioniert da schon um einiges besser.
Ein Mädchen hat sogar etwas gemacht, für das ein Junge von der Schule geflogen wäre. Heute wäre ich da stärker hinterher als damals bei ihr. Zum einen, weil ich nicht mehr so unsicher bin und mir nichts mehr gefallen lasse, zum anderen, weil ich ja nicht weiß, ob die nicht lesbisch war. Könnte ja sein, dass die sich daran aufgegeilt hat. Lässt sich aber nun nicht mehr ändern, und da zwischen damals und heute Welten liegen, ist es mir inzwischen auch egal.
So, und nun mal zu der Überwachungsstaatsache: Weiß ich und macht mir Angst. Aber so wie ich bei Firmen mit meinem Geldbeutel abstimme, stimme ich hier bei der Wahl ab. Nur wen kann man denn noch wählen? Irgendwo muss man Kompromisse eingehen. Nur ganz sicher nicht dort. Es gibt gute Gründe, weshalb man mich nicht auf Facebook & Co. findet. Ich schätze es, nicht überall einsehbar zu sein. Mich selbst zu googeln ist trotzdem beängstigend genug, auch wenn man zu einer Namensvetterin von mir deutlich mehr findet. Ich will keine Komplettüberwachung. Wir bräuchten dringend ein Gesetz, dass Politiker mit chronischer Paranoia wegen Arbeitsunfähigkeit in den Ruhestand zwingt. Leider müsste dieses Gesetz von genau jenen Politikern verabschiedet werden. Ich wünschte manchmal wirklich, es gäbe ein Höchstalter für die Bundesregierung und für einen Sitz im EU-Parlament, aber das ist Wunschdenken.
Glaub bloß nicht, dass ich mich nur auf die Belästigung und das Mobbing stürze. Es gibt viele Baustellen auf der Welt. Rassismus, Sexismus gegen beide Geschlechter, Einschränkung unserer Rechte durch überalterte oder fanatische Politiker mit Allmachtsfantasien... Ich stürze mich immer auf das, was mir gerade am meisten sauer aufstößt. Nur kann ich nicht gefühlte 48 Themen gleichzeitig abhandeln. Das wäre doch ein ziemliches Durcheinander.
Zumal keines dieser Probleme eine Universallösung zulässt. Wenn man ihre Lösung angeht gibt es immer unschuldige Opfer, ob man will oder nicht. Stellt sich nur die Frage, ob das die Sache nicht manchmal wert ist.
Haltet mich nur bitte nicht für eine dieser Pseudo-Feministinnen, die sich darüber aufregen, dass es zu wenig "Legoweibchen" gibt. Oder die eine Verweiblichung der Sprache fordern. *schauder* Das ist so lächerlich. Als ob es auf der Welt keine richtigen Probleme gäbe. Wobei ich zugeben muss, dass mir dieser Pink für Mädchen Krempel auch auf den Zeiger geht. Es gibt auch Jungs, die Rosa schön finden. Genauso wie ich schon immer Blau sehr schön fand. Außerdem waren die Farben ursprünglich umgekehrt.
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
Solange der Jobdruck so stark ist - und immer schlimmer wird - begehren immer weniger Arbeitnehmer gegen die Verhältnisse auf. Es ist viel zu riskant, den Arbeitsplatz zu verlieren, weil schon 1000 Neue vor der Tür warten, die billigere Löhne und schlimmere Diskriminierungen hinnehmen werden. Deshalb ist es dem System auch ganz recht, so wie es ist (nämlich mies!), da man Abhängige viel besser manipulieren und drangsalieren kann. Solange also am Sozialsystem nichts geändert wird, ändert sich auch der Zustand von Diskriminierung nicht. Nur ganz selten kann jemand stolz mit erhobenem Haupt in das Chefzimmer kommen und sagen: "Mich interessiert dein Scheißgeld nicht, entlass mich doch!" Wir sind uns alle einig, dass das utopisch ist. Folglich wird immer geduckmäusert und gekuscht werden, ob gegrapscht oder um Lohn beschissen wird, denn "der kleine Mann" und erst recht "die kleine Frau" haben nichts als ihre Arbeitskraft anzubieten. Sie haben schließlich Kinder zu ernähren oder ihr Häuschen abzubezahlen. Nur mit kompletter Änderung dieser Verhältnisse lässt sich was erreichen. Und in 3/4 der Welt schicken Eltern ihre Kinder heute auf den Strich oder in die Bergwerke, damit sie was zu beißen haben.
Der wirkliche Feind ist die Globalisierung und der Fakt, dass Geld nicht verdirbt, sondern Zinsen bringt. Solange an diesen Grundfesten des Kapitalismus nicht gerüttelt wird, ändert sich nichts. "Soziale" Marktwirtschaft haben wir schon lange nicht mehr. Erst wenn Reiche um ihr Geld bangen müssen und es nicht automatisch mehr wird, ohne dass sie was tun müssen, kriegen wir Butter bei die Fische.
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."
Ich wandle mal Orwell ab: "Allen gehts schlecht, aber den Frauen gehts schlechter."
Führt man dein Gedankenbeispiel konsequent weiter, folgt aber dies: Nur weil es den Frauen tendenziell schlechter geht, heißt dies noch lange nicht, dass es allen Männern gut geht und man deshalb ihre Belange vernachlässigen kann.
@aeyol:
Vielleicht ist es ja auch weniger ein Sexismus- als ein "ignorante rücksichtlose Arschlöcher, für die nur das Recht des Stärkeren zählt"-Problem.
Richtig. Überall wird manipuliert und unterdrückt. Auch wenn es natürlich erstrebenswert wäre wenn es nicht so wäre, aber solange dies eben so ist und man keine konkreten Maßnahmen dagegen hat (ohne bestimmte Menschen extrem zu benachteiligen), ist es wichtig dass man selber überhaupt überlebensfähig ist.
@LittleRose:
Viel zu langer Text. Du gibst gerne Unterstellungen von dir und nennst diese Fragen, auf die ich die Chance habe mit nein zu antworten. Zu gütig, aber nein, auf eine derartige Diskussion werde ich mich nicht weiter einlassen.
Ich werde daher nur kurz auf andere Dinge eingehen die du angesprochen hast:
Und es war auch nur möglich, weil ich nicht mehr an der Schule war, an der mich ganze Gruppen gemobbt haben. Einer hat angefangen, die anderen haben gesehen, dass ich ein leichtes Opfer war. So ging das immer weiter und wurde immer schlimmer.
Man bräuchte Anti-Mobbing-Unterricht an den Schulen, bessere Pausenaufsichten und generell mehr und aufmerksamere Lehrer. Aber das scheitert wie immer am Geld. Kinder sind halt oft noch nicht charakterlich gefestigt genug, um mit Mobbing umgehen zu können. Sie lernen ja erst noch.
Ja, sich zu wehren ist wichtig. Aber es gibt viele Arten, sich zu wehren. Sagen wir mal, dem einen Mobber eine Ohrfeige zu geben, hat nicht so gut geholfen. Der hat nämlich zurückgehauen. Und das konnte er um einiges besser als ich. Eine spitze Zunge funktioniert da schon um einiges besser.
Nicht unbedingt, eine spitze Bemerkung kann trotzdem in eine Schlägerei münden.
Es gibt gute Gründe, weshalb man mich nicht auf Facebook & Co. findet.
Kluge Entscheidung.
Zumal keines dieser Probleme eine Universallösung zulässt. Wenn man ihre Lösung angeht gibt es immer unschuldige Opfer, ob man will oder nicht. Stellt sich nur die Frage, ob das die Sache nicht manchmal wert ist.
Das ist eine sehr subjektive Sache. Denn es stellt sich die Frage, wer z.B. in Firmen überhaupt eine objektive Beobachtung des Arbeitsklimas leisten kann. Mündet das nicht wieder Überwachung und Missbrauch? Und wie sieht es mit sehr kleinen Firmen aus?
Es gibt auch Jungs, die Rosa schön finden.
Ich habe als Junge auch sehr gerne mit My Little Pony (und natürlich Lego) gespielt. Fand ich interessanter als Autos.