Rätseldesign - Das A und O eines Adventures

[Martin Lassahn]

Ich glaube kaum, dass es in erster Linie ein Engine-Problem ist, wenn manche Rätsel derartige Probleme aufwerfen. Wenn ich eine harte Unterlage benötige, um etwas zu schneiden, dann ist das Problem nicht die Engine, sondern das Rätseldesign. Es ist einfach ein schlechtes Rätsel, da unglaublich viele Lösungsmöglichkeiten vom Programm nicht akzeptiert werden. Ähnlich ist es mit 'Stock+Schnur=Angel': Der Spieler weiss, dass er eine Angel benötigt; er hat aber nur eine Schnur; warum geht er nicht zum nächsten Baum und nimmt sich einen Ast?; das Problem ist, dass es in Spielen meistens dutzende von Möglichkeiten (Bäume) existieren, um an einen Stock/Ast zu kommen: Das bringt wieder neue Probleme. Gerade diese allgemeinen Rätsel bergen die grössten Designfallen: ich hatte auch mal in Betracht gezogen einen Gegenstand 'im' Pool zu positionieren. Der Spieler sollte sich etwas ausdenken, um daran zu kommen. Letztlich ist das Rätsel komplett gestorben, denn warum springt er nicht einfach rein und holt sich das Teil?

[neon]

Du hättest Piranhas reinsetzten sollen.

Nicht wirklich realistisch, aber was ist schon real?

[MooMurray]

Weil er angezogen ist? Das kann man doch recht einfach verhindern, dass er reinspringen könnte. Ich würde jedenfalls nicht in voller Montur in den Pool springen. Auch eine Erklärung wie "von lebenden Bäumen breche ich keinen Ast ab!" wäre durchaus ok denke ich. Das wäre der einfache Weg gewesen. Immer wieder nett, wenn man als Spieler sieht, dass der Programmierer schon daran gedacht hat, dass man das versuchen würde, einen aber etwas mehr knobeln lassen will.

[max_power]

Ich glaube kaum, dass es in erster Linie ein Engine-Problem ist, wenn manche Rätsel derartige Probleme aufwerfen.

So sollte es sich auch nicht anhören. Ich habe es darauf bezogen, dass es mit bestehenden Engines schwierig werden könnte, so komplexe Möglichkeiten (also dass fast alle Objekte im Spiel Eigenschaften, die beim Lösen des gleichen Rätsels helfen können) einzubauen. Wäre eine Engine dafür ausgelegt, könnte man das evtl. einfacher realisieren. Das ist aber auch nur ein Nebenpunkt.

[Martin Lassahn]

Weil er angezogen ist? Das kann man doch recht einfach verhindern, dass er reinspringen könnte. Ich würde jedenfalls nicht in voller Montur in den Pool springen. Auch eine Erklärung wie "von lebenden Bäumen breche ich keinen Ast ab!" wäre durchaus ok denke ich. Das wäre der einfache Weg gewesen. Immer wieder nett, wenn man als Spieler sieht, dass der Programmierer schon daran gedacht hat, dass man das versuchen würde, einen aber etwas mehr knobeln lassen will.

Wenn man auf jede Eventualität mit einem entsprechenden Kommentar reagiert, dann ist das ok. Wenn aber ständig solche verkappten 'das geht nicht, der Programmierer will, dass du etwas anderes machst'-Sprüche abgelassen werden, dann kann das auch nerven. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Rätsel möglichst speziell und exakt definiert werden sollen. Wenn der Spieler durch die Tür nicht kommt, dann reicht nicht: 'Die Tür ist versperrt.', sondern es MUSS klar sein: 'ich brauche einen Schlüssel oder etwas ähnliches' oder 'die Tür ist von innen blockiert'.

Ein Rätsel soll den Spieler nicht nur vor ein Problem stellen, sondern auf die Suche nach der Lösung schicken!

[Christian]

Max_Power hat geschrieben:
Ganz einfach: Beim Rumfummeln mit dem Stock fällt der Schlüssel runter auf die Straße und just in dem Moment spaziert eine Zirkusparade mit einem Elefanten vorbei, der den Schlüssel platttrampelt.

Ich persönlich bevorzuge eher logische Rätsel, die nicht durch irgendein ärgerliches Ereignis verstört werden. Wie im Beispiel die Zirkusparade.
-> Der Spieler freut sich, dass er endlich den Schlüssel hat und muss dann mit ansehen wie sein mühsam ( ) erarbeiteter Gegenstand plattgemacht wird.

Meiner Meinung nach besser wäre es so:

Der Spieler blickt sich im Raum um. Er erblickt ein auf dem Boden liegendes Stück Papier. Er fragt sich: "Was kann dieses Stück Papier mit der verschlossenen Tür zu tun haben?" Jetzt blickt er ins Schlüsselloch: "Aha, der Schlüssel steckt".

Nun ist die Lösung logisch und einigermaßen nachvollziehbar:
Man schiebt das Stück Papier unter den Türspalt und schlägt gegen das Türschloß
--> Der Schlüssel fliegt aus dem Schloß auf das darunterliegende Papier

Nun muss man nur das Stück Papier zurückziehen und Voilá, man hat den Schlüssel

[MooMurray]

Hehe, wer hat eigentlich diesen trick erfunden? Das ist echt der absolut älteste und kultigste Trick, eine Tür zu öffnen Und ich kenne ihn bestimmt schon 97% meines Lebens

[john_doe]

Würd mich nicht wundern, wenn das aus einer Sherlock Holmes-Story ist. Würde passen. So simpel und doch genial.

Anstatt einer Parade könnte der Schlüssel auch in einen Gulli fallen. Ah, Idee für verzweigtes Rätsel: Wenn man vorher was auf den Gulli legt, hat man den Schlüssel gleich, wenn nicht, muß man ihn aus dem Gulli rausbekommen.